Schlüssellochoperationen am Fuß
Viele Fußfehlstellungen lassen sich heute durch sogenannte Schlüsselloch-Operationen korrigieren. Dies wurde durch Entwicklung spezieller Fräsen und Instrumente ermöglicht. Im Prinzip werden über winzige Schnitte sperrende Anteile von Binde- und Stützgewebe (verkürzte Sehnen, Bänder oder Gelenkkapsel) durchtrennt sowie eine Durchtrennung (Osteotomie) oder Abtragung von Knochensubstanz (Shaving) durchgeführt. Die Operation wird nicht unter direkter Sicht, sondern röntgengesteuert durchgeführt. Die kleinen Wunden brauchen nicht genäht zu werden, sondern werden mit kleinen Pflastern verschlossen. An den Zehen werden keine Implantate zur Fixierung benötigt, eine verbesserte Stellung wird über einen Tapeverband erreicht.
Die minimalinvasive Fräse für die Fußchirurgie
Die in der minimalinvasiven Fußchirurgie eingesetzte Maschine stammt aus der Zahnmedizin. Der Unterschied liegt in der Leistung. Um den Knochen durchtrennen zu können muss die Fräse über ein hohes Drehmoment verfügen.
Das System besteht aus einer über ein Fußpedal zu bedienenden Konsole und einem Handmotor. An den Handmotor werden scharfe Ansätze montiert, welche über eine zylindrische oder konische Form verfügen. Erstere werden für Osteotomien verwendet, letztere für Knochenreduktion.
Vorteile der minimalinvasiven Fußoperationen
- Kleinere Narben
- Weniger Wundheilungsstörungen und Infekte
- Ausgedehntere einzeitige Korrekturen
- Keine Implantate notwendig
- Gelenkerhaltende Operationen
Die Schnitte, die für das Einbringen der Instrumente notwendig sind, betragen nur 0,5 cm. Diese werden am Ende der Operation mit Pflastern beklebt und heilen problemlos. Bei den klassischen offenen Operationen muss man ausgedehnte Hautschnitte und Weichteilablösung vom Knochen durchführen, um eine gute Sicht zu ermöglichen. Dadurch kommt es nicht selten (vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen) zu Wundheilungsstörungen oder Infektionen. Wenn die Operation unter Röntgenkontrolle und über minimale Schnitte durchgeführt wird, ist die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikationen deutlich reduziert.
Oft bestehen am Fuß mehrere Probleme (z.B. Zehenfehlstellungen, Gelenkverschleiß im Rückfuß oder Fehlstellungen). Früher wurden offene Korrekturen in mehreren Sitzungen durchgeführt. Dadurch konnte man den operativ entstandenen Weichteilschaden und ebenso das Risiko der oben genannten Komplikationen reduzieren. Aufgrund eines kleineren Weichteilschadens bei minimalinvasiven Techniken, kann man alle Korrekturen in gleicher Sitzung durchführen. Dies erspart Narkosen und die damit verbundene Risiken.
Früher wurden zur Fixierung der operierten Zehen aus der Haut hervorstehende Drähte verwendet, diese musste der Patient dann über mehrere Wochen bis zur Entfernung in einer zweiten Sitzung tolerieren. Nicht selten entstanden über diese Drähte Infektionen. Die durch minimalinvasive Techniken korrigierten Zehen werden nur durch einen Tapeverband fixiert. Dies bedeutet einen erhöhten Komfort und eine deutliche Reduktion der Komplikationen.
Minimalinvasive Operationen am Fuß
Hallux valgus Op
Minimalinvasive Chevron-/Akin Osteotomie bei Hallux valgus
MI Hammerzehen-Korrektur
Minimalinvasive Begradigung von Hammer-, Mallet-, Krallenzehe oder Lockenzehe
MI Chevronette
Minimalinvasive Korrektur des Schneiderballens (Digitus quintus varus)
MI Haglund-Korrektur
Minimalinvasive Abtragung der Haglund Exostose
MI Charcotfuß-Korrektur
Minimalinvasive Abtragung der Exostosen bei Charcot-Arthropathie
MI Cheilektomie
Minimalnivasive gelenkserhaltende Hallux rigidus-Operation
MI Akin-Osteotomie
Minimalinvasive Hallux valgus interphalangeus Korrektur
DMMO
Distale Metaphysäre Metatarsale Osteotomie