Die Spiegelung des Sprunggelenks

Die Arthroskopie des Sprunggelenks ist eine minimalinvasive operative Methode zur Untersuchung und Behandlung von Gelenkpathologien. Durch winzige Schnitte werden eine Kamera und dünne Instrumente in das Gelenk eingebracht. In dieser Weise werden der Knorpel, die Bänder und der Knochen adressiert.

Weniger Wundheilungsstörungen und eine schnelle Genesung sind die Hauptvorteile dieser Art der Fußchirurgie. 

Grundlagen der Sprunggelenksarthroskopie

Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Eine pneumatische Manschette wird am Bein angelegt, diese unterbricht den Blutfluss ins Bein (Abb.1 und 2). So werden Blutungen ins Gelenk verhindert und die Operationsbedingungen verbessert.

Lagerung bei Sprunggelenksarthroskopie
Abbildung 1: Lagerung für die ventrale Sprunggelenk-Arthroskopie.
Lagerung für dorsale OSG-Arthroskopie
Abbildung 2: Lagerung für die dorsale Sprunggelenk-Arthroskopie.

Das Gelenk ist eine Kammer, welche mit Schleimhaut (med. Synovialis) ummantelt ist. Die anatomischen Strukturen und die durchzuführenden Schnitte werden an der Haut mit sterilem Stift markiert. Die Operation beginnt mit dem Einspritzen von 20 ml Kochsalz-Lösung ins Gelenk, um das Gelenkvolumen zu vergrößern (Abb.3).

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

OSG Arthroskopie
Abbildung 3: Die wichtige Strukturen am vorderen Anteil des Gelenkes sowie die geplanten Schnitte werden auf der Haut angezeichnet. Vor der Einführung der Kamera wird das Gelenk mit Kochsalz aufgefüllt.

Durch einen 0,5 cm langen Schnitt wird ein rohrförmiges Instrument (Arthroskop) in das Gelenk eingebracht. Dieses verfügt über eine Spül- und Absaugvorrichtung. Damit wird das Gelenk mit Flüssigkeit aufgefüllt und das Gelenkvolumen vergrößert. Es wird eine Kamera durch das Arthroskop eingebracht. An der Kamera ist eine Lichtquelle angeschlossen. Die verfügbare Foto- und Videospeicher-Möglichkeiten erlauben die Dokumentation des Eingriffs. 

Instrumente für Sprunggelenksarthroskopie
Abbildung 4: Der Instrumententisch für die Sprunggelenksarthroskopie. Lange und dünne Instrumente für die minimalinvasive Operation.
Einführung der Kamera bei der Sprunggelenk-Arthroskopie
Abbildung 5: Die Kamera (rechts) wird durch das Arthroskop ins Gelenk eingebracht. Die Flüssigkeit-Spül- und Absaugvorrichtung wird mittels Wasserhahn betätigt.

Durch einen zweiten Schnitt werden die Arbeitsinstrumente eingebracht. Mit einem Tasthaken werden die anatomischen Strukturen im Gelenk auf Konsistenz und Stabilität geprüft. Mit verschiedenen Zangen und Klemmen können Gegenstände (z.B. freie Gelenkkörper oder Fremdkörper) gefasst und entfernt werden. Mit einem sog. Shaver kann Gewebe abgetragen werden. Shavers sind Fräsen, die Weichteile oder Knochengewebe abtragen und durch eine eingebaute Saugvorrichtung gleichzeitig das Gewebe aus dem Gelenk abtransportieren können.

Sprunggelenkspiegelung
Abbildung 6: Das Licht im OP-Saal wird ausgeschaltet, um die Sicht des Monitors nicht zu beeinträchtigen. Hier wird das von innen Beleuchtetes Sprunggelenk abgebildet. Instrumente: Kamera (rechts) und Shaver (links).

Heute kann man mithilfe spezieller arthroskopischer Systeme Bänder fixieren und sogar Sprunggelenksversteifungen durchführen. Es sind demzufolge nicht nur resezierende Verfahren, sondern auch rekonstruktive Operationen möglich.

Vorteile der arthroskopischen Operationen

  • weniger Wundheilungsstörungen und Infekte
  • schnellere Genesung
  • kurzer stationärer Aufenthalt oder ambulanter Eingriff
  • kleinere ästhetischere Narben
Narben nach Arthroskopie des oberen Sprunggelenks
Abbildung 7: Narben nach Arthroskopie des oberen Sprunggelenks

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Wie viele Arten von Sprunggelenkarthroskopie gibt es?

Das obere Sprunggelenk (OSG) ist von vorne und von hinten arthroskopisch zugänglich. Durch die vorderen Zugänge (med. ventrale OSG-Arthroskopie) kann man die Pathologie des Außenbandes, das vordere Impingement, Knorpelpathologie im vorderen Anteil des OSG, Synovitis, sowie die OSG-Versteifung versorgen.

Von hinten (med. dorsale OSG-Arthroskopie) werden das hintere Impingement und das schmerzhafte Os trigonum operiert. Von diesem Zugang kann die kombinierte OSG/USG-Arthrodese erfolgen.

Ein seltenerer Einsatz der Arthroskopie am Fuß ist im unteren Sprunggelenk (med. USG-Arthroskopie). Hierdurch wird v.A. die arthroskopische USG-Arthrodese durchgeführt.

Vordere Portale OSG Arthroskopie
Abbildung 8: Vordere arthroskopische Zugänge zum Sprunggelenk © Buchhorn / Ziai, Die Arthroskopie des Sprunggelenkes, https://lmy.de/zH446
Hintere Portale OSG Arthroskopie
Abbildung 9: Hintere arthroskopische Zugänge zum Sprunggelenk © Buchhorn / Ziai, Die Arthroskopie des Sprunggelenkes, https://lmy.de/zH446

Wofür wird die Sprunggelenksarthroskopie eingesetzt?

Arthroskopische Operationen am Sprunggelenk

Außenbandrefixation
Sprunggelenkarthroskopie
ask. OSG-Arthrodese

Minimalinvasive Versteifung des oberen Sprunggelenks

ask. USG-Arthrodese

Minimalinvasive Versteifung des unteren Sprunggelenks

Arthroskopische Resektion Os trigonum
Os trigonum Resektion

Dorsale Dekompression

Osteochondrosis dissecans
Impingement syndrom OSG
Ventrales Impingement

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