Der Schneiderballen ist eine Fehlstellung des 5. Strahls mit Vorwölbung des Kleinzehenballens nach außen. Er ist praktisch der Hallux valgus des kleinen Zehs.
Die Typen II und III erfordern eine knöcherne Korrektur des fünften Mittelfußknochens (med. Umstellungsosteotomie). In den klassischen offenen Operationen wird ein langer Schnitt durchgeführt und der fünfte Mittelfußknochen wird dargestellt. Mit einer Säge wird dieser unter Sicht durchtrennt und das Köpfchen wird nach innen verschoben. Die Korrektur benötigt eine Fixierung mit Schrauben oder Drähten. Moderne minimalinvasive Techniken erlauben die Korrektur durch winzige Schnitte (minimalinvasive Chevronette). Die Vorteile dieser Methode werden im Verlauf erläutert.
Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.
INHALTSVERZEICHNIS
Wie wird die minimalinvasive Schneiderballen Op durchgeführt?
Hier werden die Schritte der Operation ausführlich mit intraoperativen Bildern vorgestellt.
Wie ist die Nachbehandlung nach der minimalinvasiven Chevronette?
Der Knochen wird mittels eines Tapeverbandes fixiert. Nach der Operation kann der Fuß belastet werden. Die Genesung dauert ca. 8 Wochen.
Was ist besser: minimalinvasive oder offene Chevronette?
Insgesamt zeigt die minimalinvasive Methode deutliche Vorteile. Die fehlenden Wundheilungsstörungen sind aber der wichtigste Argument dafür.
Wie sind die Ergebnisse nach einer Schneiderballen Op?
Ergebnisse mit vorher-nachher Bildern von eigenem Patientnegut.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was möchten Besucher über die minimalinvasive Schneiderballen Op wissen?.
Ambulante minimalinvasive Chevronette Op
Im Prinzip operiert man über einen 2 mm langen Schnitt mit einer speziellen Maschine unter Röntgen-Kontrolle [mehr über Minimal invasive Fußchirurgie].
Die Operation wird in der Regel in Regionalanästhesie (sog. Fußblock) durchgeführt, jedoch kann sie auch in Rückenmarksanästhesie oder in Vollnarkose erfolgen. Die bei den klassischen Operationen notwendige Blutsperre ist hier überflüssig. Dadurch kann eine postoperative Schwellung reduziert und der Komfort gesteigert werden.
Der Patient liegt auf dem Rücken und der steril abgewaschene und abgedeckte Fuß liegt auf dem Röntgen-Gerät. Alle nachfolgenden Schritte werden unter Röntgen-Kontrolle durchgeführt.
Der fünfte Mittelfußknochen wird nun knapp unterhalb des Köpfchens (med. subkapital) durchtrennt. Eine Stichinzision wird außenseitig an der richtigen Stelle platziert und die dünne Fräse in den Knochen eingebracht.
Die Fräse wird senkrecht auf den Knochen gerichtet, sodass nach der Verschiebung eine biomechanisch optimale Stellung erreicht wird. Der Fräsenschnitt wird „V“-förmig durchgeführt, ca. 120° zwischen den zwei Schenkeln. Dadurch wird nach der Verschiebung eine gewisse Rotationsstabilität erreicht. Während der Fräsenbetätigung werden der Fräsenaufsatz und der Hautschnitt mit einem Wasserstrahl gekühlt, um Hitzeschäden zu vermeiden.
Ein Hebelinstrument (Raspatorium) wird durch einen kleinen Schnitt in den Schaft eingebracht und damit wird das Köpfchen nach innen verschoben.
Eine Fixierung mit internen Implantaten ist nicht erforderlich. Ein Tapeverband reicht aus, um das Zurückwandern des Köpfchens zu verhindern. Unter Belastung stellt sich das Köpfchen in einer biomechanisch günstigen Position ein und heilt dort ein. Die überschüssige Kante wird mit der Fräse entfernt.
Das verschobene Köpfchen wird dann mit Tapestreifen fixiert. Der Verband verbleibt für vier Wochen.
Nachbehandlung
Die Wundränder werden mit Pflastern zusammengefügt, demzufolge entfällt eine Fadenentfernung. Der Tapeverband verbleibt für sechs Wochen in dieser Position und der gesamte Fuß wird in einem Verbandschuh während dieser Zeit ruhiggestellt.
Regelmäßige Befundkontrollen beim weiterbehandelnden Haus- oder Facharzt sind erforderlich, um eine postoperative Infektion auszuschließen. Der Zugang zu den Wunden ist zwar durch den Tapeverband versperrt, jedoch können Wundinfektionen durch entzündliche Veränderungen der benachbarten Haut oder durch Abstrich vom Wundsekret rechtzeitig erkannt werden. Solche Komplikationen sind jedoch die Ausnahme.
Der Fuß darf ab dem ersten postoperativen Tag im Verbandschuh voll belastet werden. Zum Beinlängenausgleich wird eine Schuherhöhung am gegenseitigen Fuß getragen.
Eine Schwellung nach dieser Operation ist normal und bleibt in der Regel für ca. drei Monate. In Ausnahmefällen wird eine Schwellung bis zu sechs Monaten bei korrektem Ergebnis im Röntgen als normal beurteilt. Hochlagerung, Vermeidung langer Spaziergänge, Kühlung mit Eis und Lymphdrainage sind hier angeraten.
Nach sechs Wochen wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt, um die ersten Zeichen der knöchernen Heilung zu bestätigen. Dann können der Tapeverband und der Verbandsschuh entfernt und normale Schuhe getragen werden. Bewegungsübungen der Zehen sollten ab jetzt täglich eigenständig und unter physiotherapeutischer Anleitung durchgeführt werden.
Minimalinvasive vs. offene Chevronette
- Keine Narkose
- Keine Implantate
- Keine Implantatentfernung
- Weniger Wundheilungsstörungen
- Weniger Infekte
Ergebnis (vorher/nachher)
Hier Röntgen-Bilder und klinische Fotos eines Fallbeispiels nach minimalinvasiver Schneiderballen Op.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Behandlungsmöglichkeiten für den Schneiderballen wurden bereits gesondert beschrieben. Wie bei allen Fußfehlstellungen stehen immer als Mittel der ersten Wahl die nicht operativen Methoden. Hier gibt es verschiedene Bandagen, die den Kleinzehenballen polstern und den kleinen Zeh abspreizen. Weiche, breite Schuhe reduzieren die Reibung über dem vorgewölbten Ballen.
Alternative Operationsmethoden sind offene Verfahren, hierbei wird der 5. Mittelfußknochen entweder subkapital oder im Schaftbereich durchtrennt und nach der Korrektur mit Drähten, Schrauben oder Platte fixiert.
Nein. Die Operation kann problemlos in örtlicher Betäubung (med. oberst`sche Leitungsanästhesie) durchgeführt werden.
Selbstverständlich. Es handelt sich um einen kleinen Eingriff, nach dem die Füße voll belastet werden dürfen. Die notwendige Ruhigstellung in zwei Verbandsschuhen wird manchmal von den Patienten als lästig empfunden. Vorteile sind aber der nur einmalige berufliche Ausfall und die nur einmal bestehenden postoperativen Schmerzen.
Die reine Op-Zeit einschließlich der Anlage des Tape-Verbandes für ein Fuß beträgt ca. 12 min, für beide Füße ca. 20 min.
Die Wundheilung verläuft i.d.R. komplikationslos. Nach ca. 2-3 Tage bleibt der Tapeverband trocken. Patienten können nach spätestens einer Woche ohne Gehstützen laufen. Nach 6 Wochen ist der Knochen soweit geheilt, dass man mit normalem Schuhen gelaufen werden kann.
Der Fuß kann man beim Duschen z.B. mit einem Plastikschuh wasserdicht verschlossen werden.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass der anliegende Tapeverband trocken bleibt. Wenn er feucht wird, löst er sich ab, der Knochen kann sich verschieben und die Korrektur kann verloren gehen.
Baden ist erst nach Entfernung des Tapeverbandes möglich (6 Wochen).
Patienten mit sitzender Tätigkeit können nach ca. 6 Wochen zur Arbeit zurückkehren. Patienten, die bei der Arbeit viel laufen müssen, können ihre Tätigkeit nach ca. 8-10 Wochen wieder ausüben.
Nach 8 Wochen kann man mit leichtem Joggen beginnen. Die Intensität sollte schmerzadaptiert dosiert werden. Schwellungen sind am Anfang normal und nehmen mit der Belastung zu. Kontaktsportarten sind erst nach 3 Monaten wieder erlaubt.
Diese Operation ist eine Kassenleistung, die Kosten der ambulanten Operation werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.