Die Haglund-Ferse ist eine häufige Ursache von Fersenschmerzen. Patienten klagen über erhebliche belastungs- und bewegungsabhängige Schmerzen im Bereich des Achillessehnenansatzes. Grund ist eine besondere Form des Fersenbeines, mit einer Vorwölbung am hinteren Pol.

Die Achillessehne verläuft unmittelbar darüber und reibt bei jeder Bewegung. Der dazwischen befindliche Schleimbeutel entzündet sich (med. Bursitis subachillea) und verstärkt die Schmerzen. [mehr über Haglund-Exostose]

Haglund Exostose
Die Vorwölbung der Exostose ist in manchen Fällen sogar mit bloßem Auge sichtbar.

Kann man die Haglund-Exostose operieren?

Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr helfen, empfiehlt sich eine operative Versorgung. Logischerweise muss man die Therapie nach der Ursache richten. In diesem Sinne sind alleinige Weichteileingriffe wie Schleimbeutel-Entfernung (med. Bursektomie) zum Scheitern verurteilt. Zur dauerhaften Linderung der Schmerzen muss man die knöcherne Vorwölbung entfernen (med. Exostosenresektion) und dadurch die Sehnenreibung ausschalten.

Die Exostose wird oft durch einen klassischen Eingriff mit einem ca. 5 cm langen Schnitt durchgeführt. Dabei werden die Weichteile mit Haken beiseite gehalten und die Exostose mit der oszillierenden Säge abgetragen. Nicht selten kommt es zur Wundheilungsstörung in dieser fragilen Zone des Fußes. In den letzten Jahren sind minimalinvasive Eingriffe entwickelt worden, um diese Komplikationen zu vermeiden. So kommen arthroskopische oder perkutane Techniken zum Einsatz.

Wie wird die minimalinvasive Haglund-Exostosen-Resektion durchgeführt?

Bei dieser Technik wird die Exostose mit Hilfe einer speziellen Fräse durch einen 0,5 cm langen Schnitt fragmentiert und entfernt. Die Geräte, das Instrumentarium und die Prinzipien der minimalinvasiven Fußchirurgie wurden bereits gesondert beschrieben.

Der Eingriff wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Regionalverfahren wie Spinalanästhesie oder Fußblock können auf Wunsch des Patienten eingesetzt werden.

Der Patient liegt auf dem Rücken auf dem OP-Tisch, das Bein wird bis oberhalb des Sprunggelenkes desinfiziert und steril abgedeckt. Das Röntgengerät wird für eine seitliche Aufnahme eingestellt. Zur postoperativen Schmerztherapie wird ein Fußblock (Infiltration der Fußnerven mit Lokalanästhetikum) standardmäßig durchgeführt.

Der Operationsvorgang wird im Folgenden anhand der intraoperativen Röntgen-Aufnahmen beschrieben. Das Weichteilgewebe wird mit einer Klemme freigelegt, um die Entfernung zu vereinfachen. Die Fräse mit dem 2 mm Aufsatz wird durch die Wunde eingebracht. Unter kontinuierlicher Kochsalz-Spülung wird nun die Exostose zunächst durchgetrennt und dann fragmentiert. Die kleinen Knochenteile und der der Schleimbeutel werden mit einer Klemme entfernt.

Unter Röntgen-Kontrolle wird die Inzisionsstelle identifiziert. Diese wird in dern Nähe des Achillessehnenansatzes durchgeführt.
Mit einem 2 mm breiten Messer wird ein winziger Zugang gelegt und dadurch das Risiko einer Wundheilungsstörung reduziert.
Das Weichteilgewebe wird von der Exostose mit einer Klemme freigelegt, um die Entfernung zu vereinfachen.
minimalinvasive Haglund-Exostosenresektion
Die minimalinvasive Fräse mit dem 2 mm Aufsatz wird durch die Wunde eingebracht.
Unter kontinuierlicher Kochsalz-Spülung wird nun die Exostose zunächst durchgetrennt und dann fragmentiert.
Mit einem Raspatorium werden die abgetrennten Fragmente mobilisiert, um die Entfernung zu erleichtern.
Die kleinen Knochenteile und der der Schleimbeutel werden mit einer Klemme entfernt.
Durch die glatte Resektionsfläche wird die Reizung der Achillessehne vermieden.

Wie ist die Nachbehandlung nach der Exostosenresektion?

Das Bein wird in einem speziellen Stiefel (Walker) ruhiggestellt. Der Patient kann direkt nach der Operation aufstehen und voll belasten. Der stationäre Aufenthalt dauert ca. zwei Nächte.

Nach zwei Wochen kann das Nahtmaterial entfernt werden. Die Ruhigstellung in Walker wird für sechs Wochen durchgeführt. Danach folgt eine intensive krankengymnastische Beübung, um die Beweglichkeit des Sprunggelenkes wiederherzustellen.

Je nach ausgeübter Tätigkeit kann eine Rückkehr zur Arbeit nach 8-12 Wochen erfolgen.  

Wie sind die Ergebnisse nach Haglund-Exostosenresektion?

Im Gegenteil zu den klassischen Operationen sind nach der minimalinvasiven Haglund- Exostosenresektion Wundheilungsstörungen praktisch ausgeschlossen. 

Komplikationslos verheilte Narbe 6 Wochen nach minimalinvasiver Haglund-Exostosenresektion.
Wundheilungsstörung nach Haglund-Exostosenresektion
Wundheilungsstörung nach konventioneller Kalkaneoplastik.

Eine Verletzung der Achillessehne ist zwar möglich, tritt aber bei sorgfältiger Operationstechnik sehr selten auf. Die verwendete Fräse schneidet den Knochen leicht und die Weichteile (Sehne) schwer.

Durch die Operation wird die Ursache (die Exostose) zwar entfernt, aber die Vorschädigung der Sehne durch die seit Jahren auftretende Reibung bleibt. Es dauert mehrere Monate bis die Sehne sich regeneriert. Demzufolge wird hier viel Geduld vom Patienten gefordert. Nach Durc hführung von Physiotherapie wird über eine Beschwerdefreiheit nach 6-12 Monaten berichtet.

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