Eine  Patientin stellte sich mit seit über 20 Jahren bestehenden Schmerzen und funktionellen Einschränkungen im Vorfußbereich vor. Die Beschwerden hatten sich im Laufe der Zeit verstärkt und führten zu erheblichen Konflikten beim Gehen und Tragen von Schuhwerk.

Hallux Valgus Fehlstellung in Orange markiert

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

Inhaltsverzeichnis

Klinischer Befund

Bei der Patientin zeigte sich eine deutliche Vorwölbung des ersten Mittelfußknochens medial, verbunden mit einer Abweichung der Großzehe nach lateral im Sinne eines Hallux valgus. An der zweiten Zehe bestand eine Beugestellung im Mittelgelenk, die passiv nicht mehr vollständig korrigiert werden konnte, sodass hier von einer teilfixierten Hammerzehe auszugehen war. Zudem fand sich über dem Mittelgelenk der zweiten Zehe eine rötliche Druckstelle als Zeichen für Reibung im Schuh. Die übrigen Zehengelenke waren frei beweglich und zeigten keine weiteren Fehlstellungen.

Was ist eine Hammerzehe?

Eine Hammerzehe ist eine typische Fehlstellung der Kleinzehen, die durch eine dauerhafte Beugung im Mittelgelenk und eine Überstreckung im Grundgelenk gekennzeichnet ist. Am häufigsten ist die zweite Zehe betroffen, jedoch können auch die dritte oder vierte Zehe beteiligt sein.

Die Ursachen sind vielfältig. Häufig spielen ungünstiges Schuhwerk, mechanischer Druck durch einen Hallux valgus, muskuläre Dysbalancen oder Verletzungen eine Rolle. Auch altersbedingte Bänderschwächen oder neurologische Erkrankungen können zur Entwicklung beitragen.

Beschwerden entstehen meist durch Druck- und Reibungsstellen im Schuh, die zu schmerzhaften Rötungen, Schwielen oder Entzündungen führen können. Mit zunehmender Fehlstellung klagen Betroffene über belastungsabhängige Schmerzen, Schwierigkeiten beim Tragen von normalem Schuhwerk und Einschränkungen beim Gehen. In fortgeschrittenen Stadien lässt sich die Zehe nicht mehr passiv korrigieren, sodass eine fixierte Hammerzehe vorliegt.

Röntgenbefund (präoperativ)

Die präoperativen Röntgenaufnahmen zeigen eine deutliche Verbreiterung des Vorfußbereiches, bedingt durch eine Achsabweichung im ersten Strahl. Der in Blau markierte Intermetatarsalwinkel (IMR) verdeutlicht die Abweichung zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen. Auffällig ist zudem die Verschiebung der in Orange markierten Sesambeine nach lateral, die ihre physiologische Position verlassen haben. Gleichzeitig besteht eine Beugestellung der Kleinzehen. Arthrosezeichen konnten ausgeschlossen werden.

In den postoperativen Aufnahmen ist die erfolgreiche Korrektur klar erkennbar. Der blau markierte IMR-Winkel ist deutlich verkleinert, die Achsen der Mittelfußknochen verlaufen nahezu parallel. Auch die Sesambeine, erneut in Orange markiert, befinden sich wieder in einer anatomisch günstigen Position unter dem Metatarsalköpfchen. Die eingebrachten Schrauben dokumentieren die stabile Fixierung nach minimalinvasiver Chevron-Akin-Osteotomie und bestätigen die gelungene Wiederherstellung der Achsverhältnisse.

Präoperative Aufnahmen vom Röntgen mit Sesambeinen und IMR Winkel

Operatives Vorgehen

Es erfolgte eine minimalinvasive Chevron-Akin-Osteotomie zur Korrektur des Hallux valgus. Gleichzeitig wurde eine minimalinvasive Hammerzehenkorrektur durchgeführt.

Bei der minimalinvasiven Korrektur werden die betroffenen Knochen über kleinste Hautschnitte mit speziellen Fräsen durchtrennt, in die richtige Position verschoben und anschließend mit Schrauben stabilisiert, die vollständig im Knochen versenkt werden.

Im Rahmen der minimalinvasiven Hammerzehenkorrektur werden die Zehenknochen an zwei Stellen durchtrennt und die Zehe in eine gerade Stellung gebracht. Die Fixierung erfolgt mithilfe eines speziellen Tape-Verbandes, sodass auf das Einbringen von Drähten verzichtet werden kann. 

Postoperativer Verlauf

Vorderansicht Prä und Postoperativ

Die Patientin durfte den Fuß unmittelbar nach der Operation voll belasten. Für die ersten zwei Wochen trug sie einen speziellen Verbandschuh, der den operierten Bereich schützte. Die Wundverbände konnte sie selbstständig zu Hause wechseln, was durch die kleinen Hautschnitte unkompliziert möglich war. Zusätzlich wurde ein Tape-Verband angelegt, der die Zehen in der korrekten Stellung fixierte und für einen Zeitraum von 6 Wochen am Fuß verblieb.

Bereits am ersten postoperativen Tag zeigte sich eine deutliche Korrektur der Fehlstellung mit stabiler Achsführung.

Postoperative Aufnahmen vom Röntgen mit Sesambeinen und IMR Winkel

Die Hautschnitte waren sehr klein und mussten lediglich mit Pflastern abgedeckt werden.

In den postoperativen Aufnahmen ist die erfolgreiche Korrektur klar erkennbar. Der blau markierte IMR-Winkel ist deutlich verkleinert, die Achsen der Mittelfußknochen verlaufen nahezu parallel. Auch die Sesambeine, erneut in Orange markiert, befinden sich wieder in einer anatomisch günstigen Position unter dem Metatarsalköpfchen. Die eingebrachten Schrauben dokumentieren die stabile Fixierung nach minimalinvasiver Chevron-Akin-Osteotomie und bestätigen die gelungene Wiederherstellung der Achsverhältnisse.

Fazit

Seitenansicht Prä und Postoperativ
Innenansicht Prä und Postoperativ

Die minimalinvasive Operationstechnik ermöglicht es, mehrere Fehlstellungen in einem einzigen Eingriff zu korrigieren. Dadurch werden Patienten vor wiederholten Operationen bewahrt und gleichzeitig wird das chirurgische Trauma deutlich reduziert.

Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Korrekturen ohne Drähte durchgeführt werden können. Stattdessen kommen kleine Schrauben und Tape-Verbände zum Einsatz, die für eine stabile Heilung sorgen.

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, dass die moderne minimalinvasive Technik zu einer schnellen Mobilisation, geringen Schmerzen und einem hohen Maß an Patientenzufriedenheit führt.

"Wir Sind sehr glücklich, dass wir Dr. Nastai getroffen haben und von ihm behandelt worden sind. Vom ersten bis zum letzten Tag hat er unser Baby sehr gut behandelt und erfolgreich beendet. Wir vertrauen ihm sehr und sind ihm sehr dankbar. Vielen Lieben Dank Dr. Nastai."
Keklikçi Tugce Ç.
"Ich bin noch ganz frisch operiert, eine Woche. Sehr zufrieden. Schmerzen und Schwellung hoffe ich das die bald verschwunden sind. Hammerzehe (Krallenzehe) adeeee!"
Hilde L.
Ärzte-Team OrthoPedes
FUß- u. SPRUNGGELENKSPEZIALISTEN
Dr.-medic Manuel Nastai
Frau Anna Peysang
Dr.-medic Melanie Selle

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