Patientin (78) wurde in den letzten 10 Jahren beim Orthopäden wegen Sprunggelenkschmerzen behandelt. Bisher kam sie gut zurecht, aber nun hilft nichts mehr. Der Fuß hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, er ist ständig angeschwollen. Das Sprunggelenk ist instabil und die Patientin knickt oft um.

Fixierter Hohlfuß (Pes cavovarus): klinischer Befund

Patient mit Hohlfuß und OSG Arthrose
Die Untersuchung zeigt ausgeprägte Hohlfüße beidseits. Der erste Strahl ist steiler als die restlichen Strahlen. Dadurch erscheint das Fußgewölbe höher als normal und der ganze Fuß kippt unter Belastung nach außen.
Bei Betrachtung von hinten ist die Ferse nach innen geneigt (med. varus). Im Sitzen wird versucht die Stellung manuell zu korrigieren. Dies gelingt nicht. Das sind Zeichen, dass Kapsel, Bänder und Knochen sich bereits der Fehlstellung angepasst haben.

Röntgen-Diagnostik bei Hohlfuß: was stimmt nicht?

Die Röntgen-Aufnahme des oberen Sprunggelenkes zeigt bereits eine fortgeschrittene Arthrose. Durch die jahrelange Varusfehlstellung wurde die Innenseite des Gelenkes überbelastet, dadurch kam es zu einem zunehmenden Verschleiß und zusätzlich zu einer Kippung des Fußes.
Von hinten sieht man das Ausmaß der Fersenfehlstellung. Die Achse des Unterschenkels (gelbe Linie) sollte durch den tiefsten Punkt des Fersenbeins verlaufen (blauer Punkt)
Von der Seite wird die Hohlfuß-Fehlstellung gemessen, um die Korrektur planen zu können.

Operative Strategie bei fixiertem Hohlfuß (Pes cavovarus): was wurde gemacht?

Es wird eine komplexe operative Korrektur durchgeführt. Die Kippung der Ferse (med. Rückfußvarus) wird durch die Versteifung der oberen und unteren Sprungelenke korrigiert.

Zur Senkung des Fußgewölbes wird ein knöcherner Keil vom Mittelfuß (med. Chopart`sches Gelenk) reseziert und das Gelenk mit Platten und Schrauben versteift.

Das Wadenbein wurde seitlich am Gelenk zur zusätzlichen Stabilität und Heilungsförderung angeschraubt.

Ergebnis nach Hohlfuß-Korrektur durch vierfache Versteifung