Die Patientin stellte sich mit der Kombination aus Hallux valgus (mediale Ballenprominenz am ersten Strahl) und Schneiderballen (laterale Prominenz am fünften Strahl) vor. Als Therapie wurde eine minimalinvasive Korrektur gewählt: eine Chevron‑ und Akin‑Osteotomie am ersten Strahl sowie eine minimalinvasive Schneiderballen‑Korrektur.
Anamnese & Befund
Seit längerer Zeit bestanden belastungsabhängige Schmerzen sowohl an der Innen‑ als auch an der Außenseite des Vorfußes. Konservative Maßnahmen wie Schienen, Bandagen und Einlagen brachten keine anhaltende Besserung. Wegen der erwarteten schnelleren Rekonvaleszenz, des geringen Weichteiltraumas und der unauffälligen Narbenbildung entschied sich die Patientin für eine minimalinvasive Operation.
Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.
Inhaltsverzeichnis
Präoperativer Befund
Klinisch zeigte sich eine deutliche Vorwölbung des ersten Mittelfußknochens medial mit druckschmerzhafter Ballenstelle, sowie eine laterale Vorwölbung am fünften Mittelfußknochen mit entsprechender Druckstelle im Schuh. Die Belastung verstärkte die Beschwerden; Zeichen einer akuten Entzündung bestanden nicht, die Palpation war jedoch deutlich druckempfindlich.
Diagnostik – Röntgen
Zur Veranschaulichung sind die Längsachsen des 1. und 2. Strahls (blau) sowie die Sesambeine unter dem MT-I-Köpfchen (orange) markiert.
Präoperativ:
Es zeigt sich ein deutlich vergrößerter Intermetatarsalwinkel I–II (IMR1/IMA) mit lateralisierter Stellung der Sesambeine als Ausdruck der Fehlstellung des ersten Strahls. Zusätzlich besteht beim Schneiderballen eine laterale Achsabweichung bzw. Prominenz des 5. Mittelfußknochens.
Therapie
Am ersten Strahl wurde minimalinvasiv eine Chevron‑Osteotomie mit ergänzender Akin‑Osteotomie durchgeführt. Über millimeterkleine Hautschnitte erfolgte die knöcherne Durchtrennung mittels spezieller Fräse; der Knochenkopf wurde in die korrekte Position verschoben und jeweils mit Schrauben stabil fixiert. Die Schneiderballen‑Korrektur am fünften Strahl erfolgte ebenfalls minimalinvasiv und kam ohne Schrauben aus; die Stellung wurde durch einen stabilen Tape‑Verband gesichert.
Nachbehandlung
Die Mobilisation begann unmittelbar postoperativ im Verbandschuh; eine Vollbelastung war erlaubt. Der Analgetikabedarf beschränkte sich auf wenige Tage; zusätzlich wurde eine Thromboseprophylaxe für zwei Tage verordnet. Kontrollen und Verbandwechsel erfolgten regelmäßig. Der Tape‑Verband zur Sicherung der Korrektur am fünften Strahl wurde über einen Zeitraum von sechs Wochen getragen.
Ergebnisse & Verlauf
1 Tag postoperativ: Lokal zeigen sich kleine, Inzisionen mit gut adaptierten Rändern und nur minimalen Blutauflagerungen; leichte, operationsbedingte Schwellung ohne Spannung. Durchblutung, Motorik und Sensibilität der Zehen sind unauffällig; der 1. Strahl verläuft achsgerecht, am 5. Strahl keine seitliche Prominenz. Pflasterverschluss dicht, Verband trocken; Korrektur-Tape über dem 5. Strahl straff und positionsstabil. Sichere Mobilisation unter Vollbelastung. Analgesie und Thromboseprophylaxe fortführen, zusätzlich kühlen und hochlagern; Verband/Tape trocken belassen. Verbandswechsel führt man selbst alle zwei Tage durch, Fadenentfernung nicht notwendig.
6 Wochen postoperativ: Klinisch reizlose Verhältnisse: Zehen I–V stehen achsgerecht, Narben blass und unauffällig, keine Sekretion oder Druckdolenz. Neurovaskulär unauffällig. Eine leichte, tageszeitabhängige Restschwellung ist abends noch spürbar, morgens regredient. Gangbild frei und sicher in normalen Konfektionsschuhen; Rückkehr in den Arbeitsalltag ohne funktionelle Einschränkung. MTP-I zeigt gute Beweglichkeit, keine laterale Prominenz am 5. Strahl.
3 Monate postoperativ: Klinisch vollständige Abheilung. Zehen I–V achsgerecht, Narben blass und flach, keine Druckdolenz oder Zeichen einer Irritation. Neurovaskulär unauffällig; Abrollen und Stand stabil. Es besteht nur noch eine geringe, v. a. abendliche Restschwellung ohne funktionelle Relevanz. Die Patientin bewertet das ästhetische Ergebnis als sehr gut; Alltags- und sportliche Belastungen werden schmerzfrei und ohne Einschränkung toleriert.
Fazit
Die minimalinvasive Korrektur von Hallux valgus und Schneiderballen ermöglicht eine schonende, gleichzeitig stabile Behandlungsstrategie mit kurzer Ausfallzeit. Die Gelenke und ihre Beweglichkeit bleiben erhalten; Narben sind in der Regel unauffällig, die funktionelle Wiederherstellung erfolgt rasch.
Frau Anna Peysang
Dr.-medic Melanie Selle
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