Patient (75) mit seit über 10 Jahren bestehenden erheblichen Schmerzen am rechten oberen Sprunggelenk. Bisher wurden alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft. Sogar nach Maß angefertigte orthopädische Schuhe bringen keine Besserung mehr. Er wandert gerne mit seiner Frau, aber nun kann er nicht mehr als ein paar Schritte laufen bis diese klammerförmigen Schmerzen entstehen.

Röntgen- und CT-Aufnahmen werden angefertigt, um das Gelenk beurteilen zu können. Die Gelenkflächen sind nicht kongruent, der Gelenkspalt ist verschmälert, Knochenanbauten (med. Exophyten) sind vorne am Gelenk erkennbar. Dieses sind Zeichen einer fortgeschrittenen Arthrose des oberen Sprunggelenkes.

Bei Versagen der nicht operativen Therapien, empfiehlt es sich, mit der nächsten Stufe fortzufahren.

Bei der Untersuchung des Beines werden Zeichen einer Durchblutungsstörung festgestellt. Nur der Puls einer der drei Beinarterien kann getastet werden. Es zeigen sich weitere Zeichen einer unzureichenden Durchblutung: dünne, bläulich verfärbte, kalte Haut, spezifische Nagelveränderungen (Nageldystrophie), fehlende Hautbehaarung.

Nun wird eine Gefäßdarstellung (Angiographie) durchgeführt. Hier wird festgestellt, dass zwei Arterien verschlossen sind, nur durch eine wird der Fuß durchblutet.

Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen, vor Allem wenn größere Operationen angezeigt sind. Wenn chirurgische Eingriffe notwendig werden, empfiehlt sich dann ein minimalinvasiver Eingriff.

Offene vs. arthroskopische Sprunggelenkarthrodese: es kommt auf die Wundheilung an.

Zum Erreichen einer knöchernen Versteifung muss der Restknorpel abgetragen werden. Dies erfolgt durch Gelenkspiegelung. Zwei winzigen Hautschnitte (je 1 cm lang) sind notwendig, um die Arbeitsinstrumente ins Gelenk einzubringen. Mit der Kamera wird ausreichende Sicht erreicht, um die Operation sicher durchführen zu können. So können postoperative Wundheilungsstörungen vermieden werden.

Vergleich der Wunden nach offener (links) und arthroskopischer Sprunggelenkarthrodese (rechts). Die winzigen Wunden (rechts) reduzieren erheblich die Rate der Wundheilungstörungen.
Bereits 3 Tage nach der Operation zeigen sich erste Zeichen von Wundheilungsstörungen (links nach offener Arthrodese). Rechts (nach arthroskopischer Arthrodese) reizlose Weichteilverhältnise.

Intraoperative Aufnahmen bei arthroskopischer Sprunggelenkversteifung

1. Intraoperative Aufnahme während der Arthroskopie. Man erkennt die schwere Arthrose: knorpelfreie Gelenkflächen. Mit dem Shaver wird das Gelenk gereinigt.
Sprunggelenkarthroskopie
2. Die Knorpelreste werden mit einem scharfen Löffel entfernt.
3. Mit einer speziellen Fräse wird die harte Knochenschale (Kortikalis) entfernt, um die knöcherne Versteifung zu ermöglichen
4. Nachdem der Eingriff im Gelenk beendet ist, erfolgt die Fixierung. Dafür wird das Gelenk manuell komprimiert und mit zwei durch die Haut eingebrachte parallele Drähte fixiert.
5. Die korrekte Lage wird in zwei Ebene kontrolliert. Je weiter die Drähte auseinander liegen, desto stabiler die Fixierung.
6. Nun werden die Drähte überbohrt und mit Kompressionsschrauben ersetzt.

Video: arthroskopische Sprunggelenksversteifung

Gangbild nach Sprunggelenksarthrodese

Aufnahme des Gangbildes einer Patientin mit arthrosopischer Sprunggelenksversteifung auf der rechten Seite. Das Video wurde nach kompletter Heilung, 6 Monate nach der Operation aufgenommen.