Was ist die Halgund-Ferse?

Dieser Begriff bezeichnet Fersenschmerzen, die durch eine chronische Entzündung des Achillessehnenansatzes entstehen (medizinisch: Achilles-Insertionstendinopathie). Betroffene klagen über Schmerzen im Bereich der Fersenrückseite und eine Unverträglichkeit geschlossener Schuhe. Häufig wird auch das Auftreten einer neuen “Beule” an der Rückseite der Ferse beschrieben.

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

Table of Contents

Die Anatomie der Ferse

Die Ferse ist eine zentrale Struktur des Fußes und spielt eine wichtige Rolle für Stabilität und Bewegung. Dabei arbeiten Knochen, Sehnen, Bänder und Weichteile eng zusammen. Im Mittelpunkt steht das Fersenbein (Calcaneus), der größte Knochen im Fuß. Es trägt das Körpergewicht und verteilt die Belastung beim Stehen und Gehen.

Achillessehne

Die Achillessehne ist die stärkste und dickste Sehne des Körpers. Sie verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und ermöglicht Bewegungen wie das Heben der Ferse beim Gehen, Laufen oder Springen. Ihr unterer Ansatzpunkt am Fersenbein ist jedoch anfällig für Überlastungen. Eine Reizung oder Entzündung in diesem Bereich wird als insertionelle Achillodynie bezeichnet. Diese kann durch übermäßige sportliche Belastung, Fehlstellungen des Fußes oder enge Schuhe verstärkt werden. Schmerzen treten oft am Sehnenansatz auf, begleitet von Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit.

Plantarfaszie

Auf der Unterseite der Ferse verläuft die Plantarfaszie, ein bandartiges Gewebe, das vom Fersenbein bis zu den Zehen zieht. Sie unterstützt das Längsgewölbe des Fußes und federt Belastungen beim Gehen ab. Eine Überbeanspruchung der Plantarfaszie kann zu kleinen Rissen und einer schmerzhaften Plantarfasziitis führen. Typisch ist ein stechender Schmerz im Bereich der Ferse, besonders bei den ersten Schritten am Morgen oder nach längeren Ruhephasen.

Zusammenspiel der Strukturen

Die Achillessehne und die Plantarfaszie arbeiten indirekt zusammen, um den Fuß zu stabilisieren. Eine erhöhte Spannung in einem der beiden Bereiche kann den anderen beeinflussen. Beispielsweise kann eine verkürzte Achillessehne die Plantarfaszie stärker belasten und zu Beschwerden führen.

Warum entsteht die Haglund-Ferse?

Patienten mit diesem Leiden weisen am Fersenbein eine besondere Ausstülpung im Bereich des Achillessehnenansatzes auf (med. Haglund-Exostose). Durch permanente Reibung an dieser knöchernen Vorwölbung kommt es zu einer Reizung oder Entzündung der Sehne sowie zu einer Schleimbeutelentzündung (med. Bursitis subachillea).

Die entzündete Sehne nimmt an Umfang zu und verändert ihre Struktur. Langjährige Entzündungen können zur Bildung von Verkalkungen führen, die im fortgeschrittenen Stadium in Form eines Dorns sichtbar werden.

Eine Tendinopathie schwächt die Achillessehne erheblich, sodass es im fortgeschrittenen Stadium sogar zu einem spontanen Riss der Sehne kommen kann.

Welche Beschwerden haben Patienten mit Haglund-Ferse?

Obwohl diese Fersenform seit der Geburt besteht, treten die Beschwerden hauptsächlich im Alter von 50 bis 60 Jahren auf. Frauen und Männer sind hierbei gleichermaßen betroffen.

Die Schmerzen treten plötzlich auf, ohne vorhergehende Ereignisse.

Es gibt verschiedene Phasen der Beschwerden. In der hoch akuten Phase ist bereits die kleinste Berührung der Ferse extrem schmerzhaft; selbst das Aufliegen der Bettwäsche beim Schlafen kann nicht toleriert werden. Die Schmerzen sind sowohl tags als auch nachts vorhanden. Oft wird der Schmerz als plötzliches Stechen, vergleichbar mit einem „Messerstich“, beschrieben, und Laufen ist nahezu unmöglich.

In der chronischen Phase wird ein dumpfer Schmerz, insbesondere bei Belastung, beschrieben, zum Beispiel morgens bei den ersten Schritten.

Abb. 1: Der Weichteilschatten der Achillessehne ist verbreitet, man sieht die Verschattung der Schleimbeutelentzündung.
Abb.2: Im Vergleich zu Abb.1 ist hier zusätzlich zu der ausgeprägten Halgund-Exostose noch ein hinteren Fersensporn abgebildet.

Welche Untersuchungen werden bei Haglund-Ferse durchgeführt?

Eine klinische Untersuchung ist ausreichend, um die Diagnose zu stellen. Der Patient gibt die Schmerzen punktuell über dem Achillessehnenansatz an und die knöcherne Vorwölbung kann gut getastet werden. Die oft auftretende Hohlfuß-Fehlstellung kann ebenso klinisch festgestellt werden.

Röntgen-Aufnahmen des Fußes unter Belastung stellen die Haglund-Exostose (Abb.1) und ggf. den hinteren Fersensporn (Abb.2) dar. Ebenfalls wird eine eventuelle Hohlfuß-Stellung abgebildet.

Die Kernspintomographie (MRT, Abb.3) zeigt die Verdickung der Sehne, die Entzündung der Achillessehne und der Schleimbeutel, sowie einen Sehnenriss.

Abb.3: MRT- die Achillessehne ist an der Kontaktstelle mit der Haglund-Exostose verdünnt, aufgefasert, man sieht die Schleimbeutelentzündung.

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Welche Behandlungen werden bei Haglund-Ferse durchgeführt?

Akute Phasen können durch eine symptomatische Schmerztherapie behandelt werden, einschließlich entzündungshemmender Medikamente wie Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen). Cryotherapie (Kühlung), Ruhigstellung in einem speziellen Walker und eine Reduktion der Belastung sind ebenfalls empfehlenswert.

In chronischen Phasen sollte die entzündete Sehne sowie der Schleimbeutel mit tiefer Reizbestrahlung oder Stoßwellentherapie behandelt werden. Eine Infiltration mit Lokalanästhetika kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden, während Infiltrationen mit Cortison nicht indiziert sind, da sie das Risiko eines Sehnenrisses erhöhen können. Auch Physiotherapie, insbesondere durch Dehnübungen der Achillessehne, kann eine Besserung bewirken. Das Tragen von hinten offenen Schuhen wird empfohlen.

Oft sind jedoch konservative Maßnahmen nicht ausreichend, insbesondere wenn die knöcherne Vorwölbung sehr ausgeprägt ist. In solchen Fällen wird die Entfernung der auslösenden Exostose empfohlen.

Im Anfangsstadium kann eine minimalinvasive Haglund-Exostosenresektion in Betracht gezogen werden. Im fortgeschrittenen Stadium, bei Verkalkungen in der Sehnenstruktur oder einem sogenannten hinteren Fersensporn, ist eine minimalinvasive Zadek-Osteotomie oder eine offene Operation (offene Kalkaneoplastik) indiziert.

Fallbeispiele für Haglund-Exostosenresektion

Häufige Fragen (FAQ)

Ist Eis gut für die Haglund-Deformität?

Ja, Eis kann bei einer Haglund-Deformität hilfreich sein, da es Schmerzen lindert und Schwellungen sowie Entzündungen reduziert. Das Kühlen der betroffenen Ferse kann die Entzündung im Schleimbeutel (Bursitis) und im umliegenden Gewebe verringern, was oft ein Begleitsymptom der Haglund-Deformität ist. Durch die Anwendung von Eis wird der Blutfluss reduziert, wodurch Schmerzen und Schwellungen vorübergehend abklingen. Es wird empfohlen, Eis für etwa 15-20 Minuten auf die betroffene Stelle aufzulegen, dabei jedoch immer ein dünnes Tuch zwischen Eis und Haut zu legen, um Erfrierungen zu vermeiden. Die Anwendung kann mehrmals täglich erfolgen, insbesondere nach Belastung oder bei akuten Schmerzen.

Können Sandalen eine Achillessehnenentzündung verursachen?

Ja, Sandalen können eine Achillessehnenentzündung begünstigen, insbesondere wenn sie flach und ohne Fersenerhöhung sind oder wenig Halt bieten. Flache Sandalen lassen die Achillessehne stärker gedehnt, was die Spannung und Belastung auf die Sehne erhöht und dadurch das Risiko für eine Entzündung steigern kann. Sandalen ohne angemessene Dämpfung oder Fußunterstützung federn außerdem den Aufprall beim Gehen weniger ab, was zu zusätzlichem Stress für die Achillessehne führt.

Sind Crocs gut bei Sehnenentzündungen?

Crocs können bei Sehnenentzündungen, wie einer Achillessehnenentzündung, eine gewisse Linderung bieten, da sie weich, leicht und dämpfend sind. Ihre dicke Sohle und die gute Stoßabsorption reduzieren den Druck auf die Ferse und das Fußgewölbe, was bei leichten Beschwerden hilfreich sein kann. Auch der weiche Fersenbereich minimiert Reibung, was den Komfort für empfindliche Füße erhöht. Allerdings bieten Crocs wenig bis keine Fersenerhöhung und keine gezielte Unterstützung für die Achillessehne. Das Fehlen einer stabilen Fersenstruktur und die insgesamt lockere Passform können den Halt reduzieren, was bei längerem Tragen oder bei stärkerer Entzündung unzureichend sein könnte.

Kann Barfußlaufen eine Achillessehnenentzündung verursachen?

Ja, Barfußlaufen kann bei ungeübten Personen oder bei zu schneller Steigerung der Belastung eine Achillessehnenentzündung verursachen oder verstärken. Beim Barfußlaufen oder beim Tragen von Barfußschuhen gibt es keine Fersenerhöhung, was bedeutet, dass die Achillessehne und die Wadenmuskulatur stärker gedehnt und beansprucht werden. Diese erhöhte Zugkraft auf die Achillessehne kann zu Überlastung und Entzündungen führen, insbesondere wenn die Muskulatur und Sehnenstruktur nicht an diese Belastung gewöhnt sind.

Sind Barfußschuhe gut bei einer Achillessehnenentzündung?

Barfußschuhe sind bei einer Achillessehnenentzündung in der Regel nicht empfehlenswert, da sie eine flache Sohle und wenig Dämpfung bieten. Durch die fehlende Fersenerhöhung bleibt die Achillessehne in einer stärker gedehnten Position, was bei bestehenden Entzündungen zusätzlichen Stress verursachen kann. Auch die geringe Stoßdämpfung von Barfußschuhen kann bei jedem Schritt die Belastung auf die Sehne erhöhen und die Schmerzen verstärken.

Kann man mit einer Achillessehnenentzündung fliegen?

Ja, das Fliegen mit einer Achillessehnenentzündung ist in der Regel möglich, jedoch sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um Beschwerden zu minimieren. Während des Flugs kann das lange Sitzen zu einer eingeschränkten Durchblutung und Schwellungen führen, die die Entzündung und die Schmerzen in der Achillessehne verstärken können. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, regelmäßig aufzustehen und sich zu bewegen, idealerweise alle 30 bis 60 Minuten. Leichte Dehnübungen für die Waden und das Kreisen der Füße im Sitzen helfen, die Durchblutung anzuregen. Kompressionsstrümpfe können ebenfalls unterstützen, indem sie die Blutzirkulation fördern und Schwellungen entgegenwirken.

Was verschlimmert die Haglund-Deformität?

Die Haglund-Deformität kann durch verschiedene Faktoren verschlimmert werden, die Druck und Reibung an der Ferse erhöhen. Enge oder schlecht sitzende Schuhe, insbesondere solche mit harten Fersenkappen, fördern eine stärkere Reibung an der knöchernen Ausstülpung und können Entzündungen und Schmerzen verstärken. Hohe Absätze sind ebenfalls problematisch, da sie den Druck auf die Ferse und die Achillessehne erhöhen. Intensive körperliche Aktivitäten wie Laufen, Springen oder Sportarten mit abrupten Bewegungen belasten die Achillessehne und die Ferse zusätzlich und können die Symptome verschlimmern. Darüber hinaus erhöht eine straffe Achillessehne, oft bedingt durch mangelndes Dehnen, den Zug auf die Ferse, was die Beschwerden verstärken kann. Auch entzündliche Reaktionen im Schleimbeutel (Bursitis), die sich durch wiederholte Reibung entwickeln, verschlimmern die Haglund-Deformität. Ohne Entlastung und geeignete Maßnahmen wie spezielle Einlagen oder angepasste Schuhe kann sich die Entzündung chronisch festsetzen und die Beschwerden nachhaltig verschlechtern. Regelmäßige Pausen, entzündungshemmende Maßnahmen und die richtige Schuhwahl sind daher entscheidend, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.

Sind flache Schuhe bei einer Achillessehnenentzündung besser?

Flache Schuhe sind bei einer Achillessehnenentzündung in der Regel nicht ideal, da sie die Achillessehne stärker belasten können. Eine leichte Fersenerhöhung – etwa 10 bis 12 mm Sprengung – verringert die Spannung auf die Achillessehne und entlastet diese beim Gehen und Stehen. Flache Schuhe hingegen lassen die Sehne stärker gedehnt, was bei einer bestehenden Entzündung zu weiteren Beschwerden führen kann.

Welche Schuhe entlasten die Achillessehne?

Schuhe, die die Achillessehne entlasten, sollten über eine leicht erhöhte Ferse und gute Dämpfung verfügen, um den Druck auf die Sehne zu reduzieren und die Belastung beim Gehen und Laufen abzufedern. Schuhe mit einer Fersenerhöhung (z. B. 10-12 mm Sprengung) verringern die Zugspannung auf die Achillessehne und sind daher besonders geeignet. Gute Dämpfungsmaterialien in der Sohle, wie Gel oder Luftpolster, absorbieren den Aufprall und schonen die Sehne zusätzlich. Zudem ist es hilfreich, wenn die Fersenkappe weich oder gepolstert ist, um Reibung an der Ferse zu vermeiden. Schuhe mit einer flexiblen und gut abgerundeten Sohle unterstützen den natürlichen Abrollvorgang und reduzieren so die Belastung auf die Achillessehne. Bei bereits vorhandenen Beschwerden oder einer Neigung zu Achillessehnenproblemen können auch orthopädische Einlagen oder Fersenkissen zusätzlich entlasten. Sportschuhe für Läufer oder Walking-Schuhe mit guter Dämpfung und angepasster Fersensprengung sind ebenfalls empfehlenswert, da sie oft speziell auf die Schonung der Achillessehne ausgerichtet sind.

Was ist der Unterschied zwischen einer Achillessehnenentzündung und der Haglund-Deformität?

Die Achillessehnenentzündung (Achillodynie) und die Haglund-Deformität sind zwei unterschiedliche, aber oft miteinander verbundene Erkrankungen im Bereich der Ferse und der Achillessehne. Eine Achillessehnenentzündung ist eine Entzündung der Achillessehne selbst, verursacht durch Überbeanspruchung, Fehlbelastungen oder Mikroverletzungen. Typische Symptome sind Schmerzen entlang der Sehne, besonders bei Bewegung, sowie Schwellung und Empfindlichkeit. Die Haglund-Deformität hingegen ist eine knöcherne Ausstülpung an der Rückseite des Fersenbeins, die sich durch wiederholten Druck oder genetische Faktoren entwickelt. Diese Deformität verursacht eine mechanische Reibung an der Achillessehne und am umliegenden Gewebe, was zu Schmerzen und oft auch zu einer Entzündung im Schleimbeutel (Bursitis) führt. Im Gegensatz zur Achillessehnenentzündung ist die Haglund-Deformität eine strukturelle Knochenveränderung, die durch konservative Maßnahmen oft nur schwer vollständig beseitigt werden kann. Während die Achillessehnenentzündung meist auf Weichteile begrenzt ist, umfasst die Haglund-Deformität sowohl knöcherne Veränderungen als auch Weichteilirritationen und kann die Achillessehne belasten und zu einer Entzündung führen.

Hilft eine Kortisonspritze bei der Haglund-Deformität?

Eine Kortisonspritze kann bei einer Haglund-Deformität kurzfristig helfen, indem sie Entzündungen und Schmerzen im betroffenen Bereich reduziert, insbesondere wenn die Achillessehne oder der Schleimbeutel entzündet sind. Kortison wirkt stark entzündungshemmend und kann akute Beschwerden lindern, was in manchen Fällen die Beweglichkeit verbessert und den Alltag erleichtert. Allerdings birgt die Anwendung von Kortison bei der Haglund-Deformität auch Risiken. Wiederholte oder zu hohe Kortisoninjektionen können die Achillessehne schwächen und das Risiko für Sehnenrisse erhöhen. Deshalb werden Kortisonspritzen oft nur als vorübergehende Lösung eingesetzt und vorsichtig dosiert.

Wann sollte man bei einer Haglund-Deformität zum Arzt gehen?

Bei einer Haglund-Deformität sollte man zum Arzt gehen, wenn Schmerzen oder Beschwerden an der Rückseite der Ferse auftreten, insbesondere wenn diese durch Ruhen und gängige Maßnahmen wie Schuhwechsel oder Kühlung nicht gelindert werden. Erste Anzeichen wie Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit im Bereich der Achillessehne sind Hinweise darauf, dass sich die Deformität entzündet hat und ärztliche Abklärung sinnvoll ist. Ein Arztbesuch ist ebenfalls empfehlenswert, wenn die Schmerzen beim Gehen, Stehen oder Sport deutlich zunehmen und die Mobilität einschränken. Ohne Behandlung kann eine Haglund-Deformität langfristig zu Entzündungen der Achillessehne und des Schleimbeutels führen, was das Risiko für weitere Komplikationen erhöht.

Wie trägt man Schuhe bei Haglund-Deformität?

Bei einer Haglund-Deformität ist die Wahl des richtigen Schuhwerks entscheidend, um Druck und Reibung auf die betroffene Ferse zu minimieren. Empfehlenswert sind Schuhe mit weichen, gepolsterten Fersenkappen oder speziellen Fersenpolstern, die die Reibung verringern und den Druck auf die knöcherne Ausstülpung abfedern. Schuhe ohne harte Rückseiten oder mit tiefer geschnittenen Fersenteilen können ebenfalls hilfreich sein, da sie den direkten Kontakt mit der Haglund-Deformität vermeiden. Orthopädische Einlagen oder Fersenkissen können zusätzlich eingesetzt werden, um den Druck auf die Ferse weiter zu entlasten und die Belastung auf die Achillessehne zu verringern. Einige Betroffene finden auch offene Schuhe oder Sandalen mit weichen Riemen bequem, da diese keinen Druck auf die Ferse ausüben. Es ist ratsam, enge und starre Schuhe zu vermeiden, da diese den Druck auf die Ferse erhöhen und die Beschwerden verschlimmern können. In vielen Fällen hilft es auch, verschiedene Schuhtypen auszuprobieren, um die individuell passende Entlastung und den höchsten Komfort zu finden.

Kann bei einer Haglundferse die Achillessehne reißen?

In äußerst seltenen Fällen kann das Risiko eines Achillessehnenrisses bei einer Haglundferse geringfügig erhöht sein. Die knöcherne Ausstülpung der Ferse führt oft zu anhaltendem Druck und Reibung an der Achillessehne, was zu chronischen Entzündungen und Mikroverletzungen im Sehnengewebe führen kann. Diese ständige Belastung kann die Sehne schwächen und ihre Elastizität verringern, was das Risiko eines Risses erhöht, besonders bei plötzlichen Bewegungen oder intensiven sportlichen Aktivitäten. Ein weiteres ernstzunehmendes Risiko besteht bei der Verwendung von Kortikosteroid-Injektionen zur Schmerzlinderung, da diese die Achillessehne zusätzlich schwächen und somit die Gefahr eines Risses erhöhen können. Aus diesem Grund sollte eine entzündete Achillessehne bei Haglund-Deformität mit Vorsicht behandelt werden, um das Risiko eines Risses zu minimieren.

Wann muss eine Haglundferse operiert werden?

Eine Haglundferse wird meist dann operiert, wenn konservative Behandlungen wie Einlagen, Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und Anpassungen des Schuhwerks keine ausreichende Linderung verschaffen. Die Entscheidung zur Operation hängt von der Schwere der Beschwerden und deren Auswirkungen auf den Alltag ab. Typische Gründe für eine Operation sind anhaltende, starke Schmerzen, die Gehen und Stehen stark einschränken, sowie wiederkehrende Entzündungen im Bereich der Achillessehne und der Ferse. Bei einer Operation wird der knöcherne Vorsprung entfernt und das umliegende Gewebe gegebenenfalls entlastet, um den Druck und die Reibung auf die betroffene Stelle dauerhaft zu reduzieren.

Welche Schmerzmittel bei Haglundferse?

Bei Schmerzen durch eine Haglundferse werden häufig nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac empfohlen. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd, was helfen kann, akute Beschwerden zu lindern. Sie können als Tabletten eingenommen oder als Gel direkt auf die Ferse aufgetragen werden, um lokal zu wirken. In einigen Fällen werden Paracetamol oder andere Schmerzmittel eingesetzt, besonders wenn NSAR nicht vertragen werden. Für stärkere oder chronische Schmerzen können Ärzte, in seltenen Fällen, auch eine Kortikosteroid-Injektion in den betroffenen Bereich in Erwägung ziehen. Diese sollte jedoch mit Vorsicht verwendet werden, da wiederholte Injektionen die Achillessehne schwächen könnten.

Wie schnell entsteht eine Haglundferse?

Die Entwicklung einer Haglundferse erfolgt meist über einen längeren Zeitraum und wird oft durch wiederholte Reibung und Druck an der Rückseite der Ferse ausgelöst. Faktoren wie enge oder schlecht sitzende Schuhe, intensiver Sport mit hoher Fersenbelastung und genetische Prädispositionen wie eine steile Fersenstruktur oder eine straffe Achillessehne können das Risiko erhöhen. Da die knöcherne Ausstülpung eine Reaktion des Körpers auf chronischen Druck und Belastung ist, dauert es meist Wochen bis Monate, bis sich eine merkliche Haglund-Deformität entwickelt. Die ersten Symptome – wie Rötung, Schwellung und Druckschmerzen an der Ferse – treten häufig allmählich auf. Bei frühzeitiger Intervention, wie dem Anpassen der Schuhe oder dem Einsetzen von Einlagen, kann die weitere Entwicklung verlangsamt oder aufgehalten werden.
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Wer operiert Haglundferse?

Die Operation einer Haglundferse wird meist von einem Facharzt für Orthopädie oder einem orthopädischen Chirurgen durchgeführt, idealerweise einem Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie. Diese Ärzte sind darauf spezialisiert, Erkrankungen und Fehlstellungen des Fußes zu behandeln und führen sowohl konservative als auch operative Maßnahmen durch.

Wie viele Menschen haben eine Haglundferse?

Die genaue Häufigkeit der Haglundferse (Haglund-Deformität) in der Bevölkerung ist schwer festzustellen, da viele Betroffene keine Symptome haben und daher oft keine Diagnose erhalten. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass zwischen 10 und 15 % der Erwachsenen eine Haglund-Deformität entwickeln können. Die Wahrscheinlichkeit, Symptome zu entwickeln, ist höher bei Menschen, die viel laufen oder Sportarten mit intensiver Fersenbelastung ausüben.

Wie lange dauert Haglund OP?

Eine Operation zur Behandlung der Haglund-Deformität dauert in der Regel etwa 30 Minuten, abhängig von der Komplexität des Eingriffs und individuellen Faktoren. Bei der Operation wird der knöcherne Vorsprung an der Ferse entfernt, um den Druck und die Reibung zu verringern, die zu Schmerzen und Entzündungen führen. Oft wird der Eingriff minimal-invasiv durchgeführt, was die Erholungszeit verkürzen kann.

Sind Kompressionsstrümpfe gut bei Haglund-Deformität?

Kompressionsstrümpfe können bei einer Haglund-Deformität bedingt hilfreich sein, da sie die Durchblutung fördern und Schwellungen reduzieren können. Diese Strümpfe üben leichten Druck auf das Gewebe aus, was Entzündungen und Flüssigkeitsansammlungen verringern kann. Durch eine verbesserte Durchblutung wird oft auch die Regeneration gefördert, was unterstützend bei der Heilung wirkt. Allerdings lösen Kompressionsstrümpfe nicht das Grundproblem der knöchernen Ausstülpung, da sie den direkten Druck auf die Haglund-Deformität nicht reduzieren. Wenn die Kompressionsstrümpfe an der Ferse oder Achillessehne zu eng anliegen, könnten sie sogar zusätzliche Reibung und Unbehagen verursachen. Deshalb ist es wichtig, Strümpfe zu wählen, die gut passen und im Fersenbereich nicht drücken.

Welche Einlagen bei Haglundferse?

Bei einer Haglundferse sind spezielle orthopädische Einlagen hilfreich, um die Ferse zu entlasten und den Druck auf die knöcherne Ausstülpung zu verringern. Empfehlenswert sind Einlagen mit einer weichen, gepolsterten Fersenpartie oder speziellen Fersenkissen, die den Auftrittsdruck reduzieren. Eine leichte Erhöhung im Fersenbereich kann zusätzlich helfen, die Spannung auf die Achillessehne zu verringern, was den Schmerz lindern kann. Einlagen aus Gel oder Silikon sind besonders gut geeignet, da sie eine sanfte Polsterung bieten und sich den individuellen Fußformen anpassen. Wir sind jedoch der Meinung, dass Schuheinlagen bei einer Haglund-Exostose langfristig kontraproduktiv sein können. Durch die Erhöhung der Ferse können sie eine Verkürzung der Achillessehne begünstigen oder im Alltag sogar einen verstärkten Druck auf die bestehende Haglund-Exostose ausüben. Aus diesem Grund erachten wir Maßnahmen, die auf eine Verlängerung der Achillessehne abzielen, wie beispielsweise Dehnübungen oder Stoßwellentherapie, als sinnvoller und zielführender.

Kann ich Haglundferse tapen?

Ja, das Tapen der Haglundferse kann eine hilfreiche unterstützende Maßnahme sein, um Schmerzen zu lindern und die Belastung zu verringern. Durch richtiges Tapen wird der Druck auf die betroffene Stelle gemindert, was die Reibung und Entzündung an der Ferse reduzieren kann. Meistens wird ein Kinesiologie-Tape verwendet, da es die Beweglichkeit erhält und gleichzeitig entlastet. Wichtig ist, dass das Tape korrekt angelegt wird, damit keine zusätzlichen Druckstellen entstehen.

Welche Ernährung bei Haglundferse?

Eine entzündungshemmende Ernährung kann bei einer Haglundferse hilfreich sein, da sie Entzündungen im Körper reduzieren und die Heilung unterstützen kann. Empfehlenswert sind Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie fetter Fisch (z. B. Lachs und Makrele), Leinsamen und Walnüsse. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können Schmerzen lindern. Auch Antioxidantien sind wichtig, da sie freie Radikale bekämpfen, die Entzündungen fördern können. Obst und Gemüse wie Beeren, Orangen, Brokkoli und Blattgemüse sind gute Quellen. Ingwer und Kurkuma haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften und lassen sich leicht in die tägliche Ernährung integrieren. Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und verarbeitete Lebensmittel sollten möglichst vermieden werden, da sie Entzündungen fördern können. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Alkohol und gesunden Fetten, Eiweißen sowie komplexen Kohlenhydraten unterstützt die allgemeine Gesundheit und kann Beschwerden bei der Haglundferse verringern.

Welche Medikamente bei Haglundferse?

Bei der Haglundferse werden oft entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente eingesetzt, um die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, die Entzündungen reduzieren und Schmerzen mindern. Diese Medikamente können oral eingenommen oder als Gel direkt auf die betroffene Ferse aufgetragen werden. In einigen Fällen kommen auch Kortikosteroid-Injektionen zum Einsatz, um akute Entzündungen zu behandeln und die Schmerzen vorübergehend zu lindern. Diese Injektionen werden jedoch aufgrund möglicher Nebenwirkungen und des Risikos von Sehnenschwächung oder -rissen eher vorsichtig und in moderaten Dosierungen verwendet. Ergänzend zu Medikamenten kann eine Kältebehandlung (z. B. Eispackungen) helfen, die Entzündung zu verringern. Bei starken, langanhaltenden Beschwerden wird die medikamentöse Therapie oft mit Physiotherapie kombiniert, um eine bessere Gesamtwirkung zu erzielen.

Wann muss eine Haglundferse operiert werden?

Eine Operation bei Haglundferse wird meist dann in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen wie Einlagen, Schuhmodifikationen, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente keine ausreichende Linderung verschaffen und die Beschwerden weiterhin stark einschränken. Typische Anzeichen dafür, dass eine Operation nötig sein könnte, sind anhaltende Schmerzen, die das Gehen, Stehen oder sportliche Aktivitäten erheblich beeinträchtigen, sowie chronische Entzündungen im Bereich der Achillessehne und der Ferse.

Ist Haglundferse heilbar?

Durch konservative Maßnahmen können die daraus resultierenden Achillessehnenentzündungen reduziert und die Schmerzen gelindert werden. Erfahrungsgemäß kehren die Schmerzen jedoch häufig zurück, was mit dem individuellen Belastungsniveau und dem getragenen Schuhwerk zusammenhängt. Eine vollständige Heilung der Haglundferse kann in der Regel nur durch operative Maßnahmen mit einer ausreichenden Resektion der knöchernen Vorwölbung erreicht werden.

Kann sich eine Haglund-Exostose zurückbilden?

In der Regel bildet sich eine korrekt und ausreichend resezierte Haglund-Exostose nicht wieder zurück. Zwar können kleinere Verknöcherungen im resezierten Bereich auftreten, jedoch bleibt bei einer ausreichenden Resektion der mechanische Konflikt behoben. Dadurch werden die Symptome gelindert und entzündliche Prozesse reduzieren sich.

"Wir Sind sehr glücklich, dass wir Dr. Nastai getroffen haben und von ihm behandelt worden sind. Vom ersten bis zum letzten Tag hat er unser Baby sehr gut behandelt und erfolgreich beendet. Wir vertrauen ihm sehr und sind ihm sehr dankbar. Vielen Lieben Dank Dr. Nastai."
Keklikçi Tugce Ç.
"Ich bin noch ganz frisch operiert, eine Woche. Sehr zufrieden. Schmerzen und Schwellung hoffe ich das die bald verschwunden sind. Hammerzehe (Krallenzehe) adeeee!"
Hilde L.
Ärzte-Team OrthoPedes
FUß- u. SPRUNGGELENKSPEZIALISTEN
Dr.-medic Manuel Nastai
Frau Anna Peysang
Dr.-medic Melanie Selle