Die häufigste Ursache von Fersenschmerzen beim Kind ist der Morbus Haglund-Sever. Es handelt sich um eine Störung der Fersenbeinverknöcherung (med. Ossifikationsstörung der calcanearen Apophyse) aufgrund einer chronischen Überlastung mit einer guten Prognose.

Warum entsteht die Apophysitis calcanei?

Es werden mehrere Entstehungsmechanismen postuliert. Zugrunde liegt hauptsächlich eine chronische Überlastung im Rahmen eines wiederholt übermäßigen Zugs durch die Wadenmuskulatur. Das Leiden entsteht oft bei sportlich aktiven Kindern (z.B. Fußball, Leichtathletik und Laufen). Es wird vermutet, dass die Scherkräfte auf Höhe der Wachstumsfuge zu Durchblutungsstörungen der Apophyse führen und dadurch zur Aktivierung eines Zyklus von Knochenschäden / Reparationsvorgängen, die sich klinisch  als Entzündung im Fersenbereich äußern.

Wie diagnostiziert man den Morbus Haglund-Sever?

Die Diagnose wird klinisch gestellt. Die typische Symptomatik bei einem heranwachsenden Kind (8-16 Jahre), oft begeisterter Sportler ist ausreichend, um diese Diagnose zu stellen und eine Therapie einzuleiten.

Wenn eine weitere Abklärung gewünscht ist, wird die calcaneare Apophyse auf der Röntgen-Aufnahme fragmentiert abgebildet. 

Seltener ist die Durchführung einer Kernspintomographie (MRT) notwendig. In dieser Untersuchung wird die Entzündung in der Apophyse durch einem erhöhten Wassergehalt abgebildet (die Apophyse “leuchtet”).

MRT Morbus Haglund-Sever
Abb.1: MRT des Fußes mit "leuchtender" und fragmentierter Fersenbeinapophyse, sowie Schleimbeutelentzündung.

Wie wird der Morbus Server behandelt?

In den schmerzhaften Phasen empfiehlt sich eine Sportkarenz, Kühlungen mit Eis (Kryotherapie) sowie die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten. Sehr selten ist in hoch akuten Phasen eine Ruhigstellung erforderlich.

Die Prognose ist sehr gut. Es handelt sich um eine selbst “heilende” Krankheit. Bis zum Abschluss des Wachstums kommt es spontan zum Abklingen der Entzündung ohne Folgen.

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