Die Plantarfasziitis (ugs. Fersensporn) ist eine Reizung oder Entzündung des Bandes, welches entlang der Fußsohle verläuft (med. plantare Faszie oder plantare Aponeurose) und ist die häufigste Ursache für Fersenschmerzen. 10% der Bevölkerung sind mindestens einmal im Leben davon betroffen.

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

Table of Contents

Ursache

Die Plantarfaszie ist eine sehnige Struktur welche vom Fersenbein bis zu den Zehenballen erstreckt. Sie stabilisiert das Fußgewölbe, wenn sie angespannt wird und dadurch sorgt für einen sicheren Auftritt. Die Plantarfaszie ist eine Verlängerung der Achillessehne und dadurch leitet die Kraft der Wadenmuskulatur während des Laufens bis zum Vorfuß fort. Die Ferse dient als Umlenkstelle und biomechanisch funktioniert als Hebelarm für ein dynamischer Abtritt. Wadenmuskulatur, Achillessehne, Ferse und die Plantarfaszie bilden eine funktionelle Einheit, die extremen Belastungen ausgesetzt und zu Überlastungen anfällig ist.

Wiederholte Überlastungen (z.B. längeres Stehen oder Gehen sowie das Laufen auf harten Böden) führen zur chronischen Reizungen und Entzündungen des Sehnengewebes. Wiederholte Zyklen von Entzündung-Abheilung verursachen Umbauprozesse im Sehnengewebe an der schwächsten Stelle, die Plantarfaszie, die zu allererst Alterungsvorgänge aufweist und das geringste Potential zur Regeneration hat. Sowohl in der Achillessehne als auch in der Sehnenplatte der Fußsohle gibt es „typische Schwachstellen“, an denen die chronischen Verschleiß- und Überlastungsveränderungen auftreten. Besonders gefährdet ist der Sehnenanteil nahe der Anheftung an der Ferse.

Zu den klassischen Risikofaktoren für Plantarfasziitis zählen die Bewegungsmangel und das Übergewicht. Bei einem Großteil der Betroffenen ist die Wadenmuskulatur verkürzt.

Bei vielen Fußfehlstellungen (z.B. Hohlfuß und Plattfuß) ist die Plantarfaszie chronisch unter Dehnung und diese begünstigen die Entwicklung einer Plantarfasziitis.

Seltene Ursachen für beidseitig auftretende Entzündung der Plantarfaszie sind Erkrankungen aus der rheumatischen Formenkreises.

Risikofaktoren

In den meisten Fällen entwickelt sich eine Plantarfasziitis ohne einen bestimmten, identifizierbaren Grund. Es gibt jedoch viele Faktoren, die Sie anfälliger für die Erkrankung machen können:

  • eine straffe Wadenmuskulatur (Verkürzung des M. triceps surae) – schränkt die Streckung des oberen Sprunggelenks
  • Übergewicht – höhere Belastung auf die Plantarfaszie
  • die Hohlfuß-Fehlstellung – durch ein höheres Fußgewölbe steigt die Belastung der Plantarfaszie
  • wiederholte Aufprallaktivität (Laufen / Sport)
  • Neue Schuhe
  • Neue sportliche Tätigkeit oder Erhöhung der Intensität

Ist der knöcherne Fersensporn die Ursache der Plantarfasziitis? Muss er entfernt werden?

Obwohl bei vielen Patienten mit Plantarfasziitis einen knöchernen Fersensporn bei einer Röntgen-Untersuchung nachgewiesen werden kann, sind solche Sporne nicht die Ursache für Schmerzen bei Plantarfasziitis. Eine von 10 Personen hat einen plantaren Sporn, aber nur 1 von 20 Personen (5%) davon hat Fußschmerzen. Da der Sporn nicht die Ursache einer Plantarfasziitis ist, können die Schmerzen behandelt werden, ohne den Sporn zu entfernen.

Typische Veränderungen

Der Ausdruck Fersensporn beschreibt eine kleine knöcherne Ausziehung des Knochens der Ferse nahe der Anhaftungsstelle der Sehnenplatte der Fußsohle.
Dieser knöcherne Sporn ist im seitlichen Rö.-Bild gut erkennbar.
Ursächlich für die von den Patienten beklagten Beschwerden ist aber der chronische Reizzustand der Sehnenplatte. Im Rahmen des Reizzustandes kommt es zu einer entzündlichen Veränderung des Sehnengewebes mit Schwellung und Druckschmerzhaftigkeit. Der im Rö.-Bild erkennbare Fersensporn ist also nicht die eigentliche Ursache der Beschwerden, sondern die entzündlich veränderte Sehnenplatte. Bei vielen Patienten ist ein Fersensporn im Rö.-Bild erkennbar, ohne dass Beschwerden vorliegen. Umgekehrt haben etliche Patienten typische Fersenschmerzen, ohne dass ein knöcherner Sporn vorliegt. Die medizinisch korrekte Diagnose lautet deshalb „Plantarfasziitis“, deshalb entzündlicher Reizzustand der Sehnenplatte unter der Fußsohle.

Epidemiologie

Bei wem entwickelt sich der Fersensporn? Wann bekommt man Plantarfasziitis?

Die am häufigsten betroffene Altersgruppe ist Erwachsene zwischen 30 – 60 Jahre. Folgende Sportarten sind anfällig: Laufsport, Rückschlagsportarten (Fußball, Basketball, Volleyball, Tennis, Badminton, Squash, etc) und Tanzsport. Auch Personen, die im Beruf viel stehen oder gehen neigen häufiger betroffen zu sein.

Symptome

Der Reizzustand des Sehnengewebes wird durch Belastung ausgelöst und verstärkt. Anfänglich kommt es nur bei längerer Belastung, wie ausgedehnten Wanderungen, zu Schmerzen unter Ferse, später dann auch schon bei alltäglicher Beanspruchung. Manche Patienten berichten, dass am Morgen die ersten Schritte besonders schmerzhaft seien (morgendlicher Anlaufschmerz im Fersenbereich). Bei anderen Patienten treten die Beschwerden erst nach Belastung, wenn sie zur Ruhe kommen, auf. 

Bei Sportler entstehen die Schmerzen beim Aufwärmen, die sich bei Spitzenbelastung verstärken (z.B. beim Absprung oder Start-Stop Bewegungen).

nicht behandelt kann die Entzündung der Plantarfaszie chronisch werden und die Schmerzen treten bereits im Alltag, bei geringer Belastung auf. Alltägliche Wege werden sogar beschwerlich.

Nicht selten kommt es zu einem quälenden Dauerschmerz, vor allem in Ruhe und auch Nachts. Jeder Schritt ist bereitet Schmerzen. In diesem Stadium ist die Behandlung sehr langwierig. Bis zu einer ausreichenden Besserung dauert es viele Wochen oder Monate.

Diagnostik

Klinische Untersuchung

Die Diagnose wird anhand der typischen Beschwerden und der klinischen Untersuchung gestellt. Man kann typischerweise einen Druckschmerz unter der Ferse in einem relativ Gebiet auslösen. Eine Lokalisation außerhalb dieser Stelle zwingt den Untersucher nach einer anderen Ursache zu suchen. 

Röntgen

Ein Röntgenbild der Ferse oder des Fußes dient zum Ausschluss anderer seltener Erkrankungen der Ferse, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können. Wie bereits erwähnt, ist ein eventuell im Röntgenbild sichtbarer Fersensporn von untergeordneter Bedeutung, da er nicht für die Beschwerden verantwortlich ist.

Die Röntgenbilder des Fußes werden im Stehen (unter Belastung) durchgeführt, um eine Fehlstatik des Fußes identifizieren zu können. 

Ultraschall

Die Plantarfaszie ist bei der Ultraschalluntersuchung sehr zugänglich. Am Ansatz beträgt der Durchmesser der Plantarfaszie etwa 3-4mm. Die entzündlich veränderte Plantarfaszie bei Plantarfasziitis / Fersensporn kann 6 bis 10 mm erreichen. Die Entzündung kann mittels Doppler-Ultraschall (SMI) durch die Abbildung der erweiterten Gefäße in der entzündeten Plantarfaszie nachgewiesen werden.

Kernspinntomographie (MRT)

Eine MRT-Untersuchung ist im Normalfall nicht notwendig. Bei therapieresistenten oder untypischen Fällen kann hierdurch nach einer selteneren Ursache wie z.B. eine Stressfraktur des Fersenbeins gesucht werden.

Behandlung

Die Behandlung des Fersensporns ist gast ausschließlich konservativ. Nur in extremen Situationen sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Konservative Therapie

Weichbettung der Ferse mit einem Gel-Kissen oder einer Einlage

Durch eine Weichbettung der Ferse werden stoßartige Belastungen der Ferse abgefangen, das entzündlich veränderte Gewebe kann wieder zur Ruhe kommen.

Dehnübungen der Achillessehne und der Plantarfaszie

Dehnübungen der Achillessehne und der Sehnenplatte unter der Fußsohle vermindern die Spannung, die auf das entzündlich veränderte Sehnengewebe wirkt. Durch Reduktion der Spannung kommt es zu einem Rückgang des schmerzhaften Reizzustandes.

In einigen Fällen kann die Verwendung einer speziellen Nachtschiene sinnvoll sein. Die Plantarfaszie wird über Nacht gedehnt. Diese Methode wäre eine Fortführung der am Tag durchgeführten Dehnübungen während der Nacht. Das Tragen der Schiene wird von einigen Patienten allerdings als unangenehm empfunden, zudem soll sie über einen längeren Zeitraum verwendet werden, damit sich ein Behandlungserfolg einstellt.

Tiefe Massage

Dehnübungen sollen von täglichen Massagen der Plantarfaszieninsertion begleitet werden. Hierfür wird ein Hilfsmittel wie ein Golfball, Glasflasche oder Faszienrolle verwendet. Durch das Auftreten und Rollen mit der schmerzhaften Stelle darauf wird die Heilung angeregt. Bei Beginn dieser Übungen kommt es oft zu einer Verstärkung der Symptomatik. In solchen Fällen empfiehlt sich eine 1-2-tägige Pause, Kryotherapie, orale Antiphlogistikaeinnahme und danach Wiederaufnahme der Übungen.

Entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente

Durch eine Ultraschallbehandlung des gereizten Gewebes kann die Durchblutung dieser Region verbessert werden, was wiederum die Regeneration des Sehnengewebes positiv beeinflusst.

Ultraschall der Ferse

Durch eine Ultraschallbehandlung des gereizten Gewebes kann die Durchblutung dieser Region verbessert werden, was wiederum die Regeneration des Sehnengewebes positiv beeinflusst.

Lokale Injektion eines Depot-Kortikoids

Bei akut schmerzhaften Reizzuständen empfiehlt sich die Durchführung einer örtlichen Injektion mit einem Depot-Kortikoid um den Ansatz der Plantarfaszie. Diese reduziert die Entzündung und ermöglicht die Physiotherapie. Sie führt in den meisten Fällen zu einer Besserung der Symptomatik. Diese soll wegen des Risikos für Fettpolsteratrophie nicht öfter als 3 mal im Jahr wiederholt werden.

Stoßwellentherapie

Bei der Stoßwelle handelt es sich um eine energetische Ultraschallwelle. Das geschädigte Sehnengewebe wird zur Regeneration angeregt. Die Durchblutung wird gesteigert. Mehr darüber.

Botulinum toxin (Botox®)-Infiltrationen

Bei über ein halbes Jahr therapieresistenter Plantarfasziitis empfiehlt sich die Botulinum toxin-Therapie. Hier erfolgt die Infiltration des Musculus Triceps surae und der Plantarfaszien-Insertion.

Operative Therapie

Release der Plantarfaszie

Verbleiben trotz einer intensiven konservativen Behandlung erhebliche Schmerzen, ist eine operative Einkerbung der Plantarfaszie im Bereich der Einstrahlung des Sehnengewebes in den Knochen erforderlich. Dieser Eingriff kann sowohl als herkömmliche offene Operation als auch endoskopisch (mit einer Video-Kamera) durchgeführt werden. Welche Art der Operation im Einzelfall gewählt werden muss, hängt von dem individuellen anatomischen Gewebe ab. Manchmal muss zusätzlich auch ein unter der Ferse verlaufender Nerv (Baxter Nerv) „befreit“ werden. Insgesamt handelt es sich um einen kleinen Eingriff, der in aller Regel als ambulante Operation durchgeführt werden kann.

Prognose

Bei den meisten Patienten kann durch eine konservative Behandlung ein deutlicher Rückgang der Beschwerden erzielt werden. Nicht selten dauert es aber Monate, bis sich eine Folge eingestellt. Es ist deshalb wichtig, die konservative Behandlung konsequent über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Nur in Ausnahmefällen kommt es zu anhaltenden Problemen, so dass eine Operation erforderlich wird.

Was kann man selbst tun?

Konsequente Dehnübungen der Achillessehne und der Plantarfaszie.
Führen Sie die Dehnübungen der Achillessehne und der Plantarfaszie konsequent 2 x täglich durch.
Weichbettung der Ferse
Achten Sie darauf, dass die Ferse im Schuh immer weich gebettet und gut gepolstert ist.
Vermeidung von Überlastungen
Vermeiden Sie Überlastungen des Fußes.
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente in akuten Phasen
Nehmen Sie rechtzeitig schmerz- und entzündungshemmende Medikamente ein

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie entspannt man die Achillessehne?

Um die Achillessehne zu entspannen und die Spannung zu reduzieren, können Sie folgende Maßnahmen durchführen:

  1. Dehnübungen: Sanftes Dehnen der Wadenmuskulatur, z. B. durch das Absenken der Fersen an einer Stufe, hilft, die Achillessehne zu entlasten.
  2. Massagen: Leichte Selbstmassagen oder Massagen durch einen Physiotherapeuten fördern die Durchblutung und lösen Verspannungen.
  3. Wärmeanwendungen: Wärmepflaster, warme Fußbäder oder Wärmepackungen entspannen die Muskulatur und verbessern die Elastizität.
  4. Entlastung: Tragen Sie Fersenpolster oder Einlagen, um die Sehne zu entlasten.
  5. Schonende Bewegung: Radfahren oder Schwimmen fördern die Durchblutung, ohne die Sehne zu überlasten.

Eine regelmäßige Anwendung dieser Methoden unterstützt die Heilung und beugt erneuten Beschwerden vor.

Warum schmerzt Achillodynie am Morgen mehr?

Achillodynie schmerzt am Morgen oft stärker, weil die Achillessehne und die umliegenden Gewebe während der nächtlichen Ruhephase unbeweglich bleiben. In dieser Zeit kann es zu einer leichten Verkürzung der Sehne und der Wadenmuskulatur kommen, wodurch die Spannung auf die Sehne erhöht wird. Beim ersten Aufstehen werden die Sehne und das Gewebe plötzlich belastet, was die Schmerzen verstärkt. Entzündliche Prozesse und Schwellungen, die über Nacht entstehen können, tragen ebenfalls dazu bei. Regelmäßiges Dehnen der Wadenmuskulatur und sanfte Bewegungen vor dem Aufstehen können helfen, die morgendlichen Beschwerden zu reduzieren.

Kann man Achillodynie tapen?

Ja, Achillodynie kann durch das richtige Tapen unterstützt werden, um die Achillessehne zu entlasten und Schmerzen zu lindern. Kinesiologisches Tape oder spezielles Sporttape wird so angebracht, dass es die Achillessehne stabilisiert, ohne die Beweglichkeit vollständig einzuschränken. Dies kann die Belastung reduzieren, die Durchblutung fördern und den Heilungsprozess unterstützen.

Das Tapen sollte von einem geschulten Physiotherapeuten oder Arzt vorgenommen oder unter deren Anleitung erlernt werden, da eine falsche Technik die Beschwerden verschlimmern könnte. Das Tape sollte regelmäßig kontrolliert und bei Hautirritationen sofort entfernt werden.

Kann man Achillessehne massieren?

Ja, die Achillessehne kann massiert werden, jedoch sollte dies mit Vorsicht und je nach Phase der Beschwerden erfolgen. In der akuten Phase, bei starker Entzündung oder Schwellung, sollte auf direkte Massagen verzichtet werden, da diese die Reizung verstärken könnten. In der Erholungsphase hingegen kann eine sanfte Massage helfen, die Durchblutung zu fördern, Spannungen in der umliegenden Muskulatur zu lösen und die Heilung zu unterstützen. Techniken wie Querfriktionen oder das Lösen von Verklebungen im Gewebe können sinnvoll sein.

Welche Lebensmittel sind schlecht bei Achillodynie?

Bei Achillodynie sollten Sie Lebensmittel vermeiden, die Entzündungen im Körper fördern oder die Heilung beeinträchtigen können. Dazu gehören:

  1. Zuckerhaltige Lebensmittel: Süßigkeiten, Softdrinks und stark verarbeitete Produkte erhöhen Entzündungen.
  2. Transfette: In frittierten Speisen, Margarine oder industriell gefertigten Snacks enthalten, begünstigen sie entzündliche Prozesse.
  3. Rotes und verarbeitetes Fleisch: Fördert Entzündungen durch gesättigte Fette und bestimmte Proteine.
  4. Weißmehlprodukte: Verursachen schnelle Blutzuckerspitzen, die entzündungsfördernd wirken können.
  5. Alkohol: Kann die Regeneration behindern und Entzündungen verstärken.

Stattdessen sollten Sie auf eine entzündungshemmende Ernährung setzen, reich an Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fisch), Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Heilung und stärkt das Gewebe.

Welche Medikamente fördern Achillodynie?

Einige Medikamente können indirekt zur Entstehung oder Verschlimmerung einer Achillodynie beitragen, indem sie die Struktur oder Belastbarkeit der Achillessehne beeinträchtigen. Dazu gehören:

  1. Fluorchinolon-Antibiotika: Diese Antibiotika (z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin) sind bekannt dafür, Sehnenschäden, einschließlich Entzündungen oder sogar Rissen der Achillessehne, zu verursachen.
  2. Glukokortikoide: Langfristige Anwendung von Kortison kann die Sehnenstruktur schwächen und das Risiko für Mikroverletzungen erhöhen.
  3. Statine: Cholesterinsenkende Medikamente können in seltenen Fällen Muskelschmerzen und Sehnenprobleme verursachen.

Wie lange Pause bei Achillodynie?

Die Dauer der Pause bei Achillodynie hängt vom Schweregrad der Beschwerden und der Heilungsfortschritte ab. In der akuten Phase sollte die Achillessehne sofort entlastet werden, indem belastende Aktivitäten wie Laufen, Springen oder intensive Sportarten vermieden werden. Diese Pause kann je nach Zustand wenige Tage bis mehrere Wochen dauern.

Während der Erholungszeit sind alternative, gelenkschonende Bewegungsformen wie Schwimmen oder Radfahren sinnvoll. Die Wiederaufnahme der ursprünglichen Aktivitäten sollte schrittweise erfolgen, sobald die Schmerzen abgeklungen sind und die Sehne durch gezielte Physiotherapie gestärkt wurde. Eine vollständige Heilung kann Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Welche Salbe bei Achillodynie?

Bei Achillodynie können Salben mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften hilfreich sein. Geeignete Wirkstoffe und Salbenarten sind:

  1. Diclofenac: Häufig in Gelenk- und Sportsalben enthalten (z. B. Voltaren), wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  2. Ibuprofen: Wirkt ähnlich wie Diclofenac und reduziert Entzündungen.
  3. Arnika- oder Beinwellsalben: Pflanzliche Alternativen, die Schmerzen lindern und die Heilung fördern können.
  4. Heparinhaltige Salben: Fördern die Durchblutung und können bei Schwellungen helfen.

Die Salbe sollte regelmäßig, aber nicht auf offene Hautstellen aufgetragen werden.

Hilft Wärme oder Kälte bei Achillodynie?

Sowohl Wärme als auch Kälte können bei Achillodynie hilfreich sein, je nach Phase und Art der Beschwerden:

  • Kälte: In der akuten Phase bei Entzündungen, Schwellungen oder starken Schmerzen eignet sich Kälte. Kühlpackungen oder Eisbeutel (maximal 20 Minuten, mit einem Tuch umwickelt) reduzieren Schwellungen und wirken entzündungshemmend.
  • Wärme: In der chronischen Phase, wenn keine Entzündung mehr vorliegt, kann Wärme die Durchblutung fördern, Verspannungen in der Wadenmuskulatur lösen und die Heilung unterstützen. Wärmepflaster oder warme Bäder sind hierbei hilfreich.

Die richtige Anwendung hängt von den individuellen Beschwerden ab. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten.

Ist Bewegung gut bei Achillodynie?

Ja, Bewegung ist bei Achillodynie wichtig, jedoch sollte sie kontrolliert und angepasst erfolgen. Während akuter Schmerzen und Entzündungen ist es ratsam, die Achillessehne zu entlasten und belastende Aktivitäten wie Laufen oder Springen zu vermeiden. Stattdessen können sanfte Bewegungsformen wie Radfahren oder Schwimmen die Durchblutung fördern und die Heilung unterstützen, ohne die Sehne zu überlasten. Physiotherapeutische Übungen, insbesondere Dehnungen der Wadenmuskulatur und kontrollierte Kräftigungsübungen, wie die exzentrische Fersenhebung, sind besonders wirksam.

Ist Achillodynie vererbbar?

Achillodynie selbst ist nicht direkt vererbbar, da sie in der Regel durch Überbelastung, Fehlbelastung oder Verletzungen entsteht. Allerdings können genetische Faktoren eine Rolle spielen, die das Risiko für Achillodynie erhöhen. Dazu gehören Veranlagungen für Fehlstellungen wie Plattfüße, verkürzte Wadenmuskulatur oder eine schwächere Sehnenstruktur, die die Belastbarkeit der Achillessehne beeinträchtigen können. Wenn solche genetischen Prädispositionen in der Familie vorliegen, kann es sinnvoll sein, präventive Maßnahmen wie regelmäßige Dehnübungen, passendes Schuhwerk und eine gute Bewegungsform zu berücksichtigen, um das Risiko für Achillodynie zu minimieren.

Welche OP bei Achillodynie?

Bei Achillodynie wird eine Operation in der Regel erst dann in Betracht gezogen, wenn konservative Behandlungen keine Besserung bringen und die Beschwerden chronisch sind. Die häufigsten chirurgischen Verfahren sind:

  1. Debridement: Entfernung von entzündetem Gewebe oder Kalkablagerungen an der Achillessehne.
  2. Sehnenrekonstruktion: Reparatur von Teilrissen oder stark geschädigten Bereichen der Sehne.
  3. Entfernung von Schleimbeuteln: Bei Entzündungen der Schleimbeutel im Fersenbereich (Bursitis).
  4. Verlängerung der Wadenmuskulatur: Bei stark verkürzter Muskulatur, um die Spannung auf die Sehne zu reduzieren.

Die Wahl der Operation hängt von der Ursache und dem Schweregrad ab. Eine Rehabilitation mit Physiotherapie ist für eine erfolgreiche Genesung entscheidend.

Welche Schuhe bei Achillodynie?

Bei Achillodynie sollten Sie Schuhe tragen, die die Achillessehne entlasten und unterstützen. Geeignet sind Schuhe mit einer leicht erhöhten Ferse, da diese den Druck auf die Sehne verringern. Eine gute Dämpfung in der Sohle reduziert die Stoßbelastung beim Gehen oder Laufen. Der Schuh sollte ausreichend Platz für die Zehen bieten und eine feste, aber nicht zu steife Fersenpartie haben, um Stabilität zu gewährleisten. Orthopädische Einlagen oder Fersenpolster können zusätzlichen Komfort und Entlastung bieten. Vermeiden Sie flache oder harte Schuhe sowie hohe Absätze, da diese die Beschwerden verschlimmern können. Lassen Sie sich gegebenenfalls fachlich beraten.

Wie bekomme ich die Entzündung aus der Achillessehne?

Um die Entzündung der Achillessehne zu lindern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Zunächst sollten Sie die Sehne entlasten und belastende Aktivitäten wie Laufen oder Springen vermeiden. Kühlen Sie den Bereich regelmäßig mit Eispackungen (maximal 20 Minuten), um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Entzündungshemmende Salben oder Medikamente können akute Beschwerden lindern. Physiotherapie mit Dehn- und Kräftigungsübungen für die Wadenmuskulatur hilft, die Sehne zu stabilisieren. Orthopädische Einlagen oder Fersenpolster entlasten die Sehne zusätzlich. Bei anhaltenden Beschwerden können Stoßwellentherapie oder, in seltenen Fällen, ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend.

Was macht der Orthopäde bei Achillodynie?

Ein Orthopäde untersucht bei Achillodynie zunächst die Achillessehne und das umliegende Gewebe durch Abtasten, Funktionsprüfungen und Beweglichkeitstests. Zur genauen Diagnose können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um Entzündungen, Sehnenverdickungen oder kleine Risse zu erkennen. Die Behandlung umfasst oft entzündungshemmende Maßnahmen wie Medikamente, Kältetherapie oder spezielle Salben. Der Orthopäde kann auch Physiotherapie verordnen, um die Sehne zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. In einigen Fällen empfiehlt er orthopädische Einlagen oder Fersenpolster, um die Belastung zu reduzieren. Bei schweren oder chronischen Verläufen kann eine Stoßwellentherapie oder eine Operation notwendig sein.

Wie lange dauert eine Achillodynie?

Die Dauer einer Achillodynie variiert je nach Schweregrad, Ursache und Behandlungsansatz. In leichten Fällen können die Beschwerden bei konsequenter Entlastung und Behandlung innerhalb von wenigen Wochen abklingen. Bei chronischer Achillodynie oder verspäteter Therapie kann die Heilung jedoch mehrere Monate dauern. Eine vollständige Regeneration setzt voraus, dass die Achillessehne ausreichend geschont und gezielt gestärkt wird. Fehlende Behandlung oder frühzeitige Rückkehr zu belastenden Aktivitäten können den Heilungsprozess verlängern und das Risiko für erneute Beschwerden erhöhen.

Was kann man gegen Achillodynie machen?

Bei Achillodynie ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Wichtig ist zunächst, die Achillessehne zu entlasten, indem belastende Aktivitäten wie Laufen oder Springen vermieden werden. Physiotherapie mit Dehn- und Kräftigungsübungen, insbesondere für die Wadenmuskulatur, hilft, die Sehne zu stabilisieren. Kühlpackungen können Entzündungen und Schwellungen reduzieren. Entzündungshemmende Medikamente oder Salben lindern akute Beschwerden. Orthopädische Einlagen oder Fersenpolster entlasten die Sehne zusätzlich. In schweren Fällen kann eine Stoßwellentherapie oder, bei anhaltenden Beschwerden, ein ärztlicher Eingriff notwendig sein. Regelmäßige Prävention beugt Rückfällen vor.

Wie kann man die Achillodynie behandeln?

Ziele der Behandlung sind die Reduktion der Entzündung und die Wiederherstellung der Sehnenarchitektur. Es handelt sich um fast ausschließlich konservative Therapiemaßnahmen.

In der hoch akuten Phase empfiehlt sich eine Reduktion der Sehnenbelastung. Zu diesem Zweck wird das Sprunggelenk in einem Walker oder Gipsschiene ruhiggestellt, ggf. wird eineTeilbelastung an Unterarmgehstützen angeordnet. Die orale Schmerztherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten sowie intermittierende Kühlungen helfen ebenfalls beim Abklingen der Entzündung.

Zur Reduktion der Entzündung haben sich die tiefe Reizbestrahlung und die Stoßwellentherapie als effizient erwiesen. Neuere Therapieansätze, wie die Eigenbluttherapie (Autologes Conditioniertes Plasma, ACP), spielen zunehmende Rolle in der Therapie dieses hartnäckigen Leidens.

In der chronischen Phase spielt die Physiotherapie die zentrale Rolle. Durch exzentrisches Training wird die Regeneration der Sehne stimuliert.

Die entzündlichen Verklebungen der Sehne an der Sehnenscheide werden durch tiefe Massage gelöst und eine Verbesserung der Gleitfähigkeit erreicht.

Im Endstadium sind Kraftübungen des Triceps surae empfohlen, um die Funktionsverluste während der schmerzhaften Phasen nachzuholen.

Wir sehen keine OP-Indikation zur Behandlung der unkomplizierten Achillodynie.

Wie diagnostiziert man die Achillodynie?

Aufgrund des typischen Beschwerdebildes denkt man bereits nach Schilderung die Symptome an die Achillodynie. Wie bereits erwähnt, ist die Unterscheidung von der Haglundferse von höchster Bedeutung. Es handelt sich um völlig unterschiedliche Therapiestrategien. Die folgenden Untersuchungen werden zur Bestätigung und Ergänzung der Diagnose durchgeführt. Eine Röntgenaufnahme des Sprunggelenkes ist obligat, um ggf. Verkalkungen in der Sehnenstruktur darzustellen. Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zeigt die typische spindelförmige Verdickung der Achillessehne ca. 5 cm oberhalb (proximal) des Ansatzes. Ebenfalls können durch Einschalten des Power doppler-Modus in den Fällen mit langjährigen Verläufen (chronische Fälle) krankhaften Bildungen von kleinen Gefäßen (med. Neovaskularisation) in der Sehnenstruktur nachgewiesen werden.

Eventuelle Sehnenrisse können ebenfalls durch die Sonographie entdeckt werden. Die Sonographie wird auch zur Therapie genutzt: Sonographie-gesteuerte Infiltration (s.u.).

Die Kernspintomographie (MRT) kann alle o.g. Veränderungen darstellen, der Zugang zur Untersuchung ist jedoch deutlich eingeschränkt und mit Wartezeiten verbunden, demzufolge kommt es zur Verzögerung der Therapie. Das MRT findet keinen Ansatz in der Therapie.

Welche Patienten können eine Achillodynie entwickeln?

Betroffen sind sowohl aktive Patienten, z.B. Läufer, als auch weniger aktive, z.B übergewichtige Patienten. Die Krankheit entsteht genauso oft bei Frauen, wie bei Männern. Die Gruppe der sportlich aktiven Patienten entwickelt das Leiden um das 40. Lebensjahr, die Gruppe der inaktiven Patienten um das 50.-60. Lebensjahr.

Welche Ursachen hat die Achillodynie?

Eine klare Ursache kann nicht immer identifiziert werden. Es handelt sich um ein Überlastungssyndrom durch Überbeanspruchung der Achillessehne (andauernde stehende Tätigkeit oder sportlicher Belastung).

Eine Durchblutungsstörung der Achillessehne könnte eine rolle im Entstehungsmechanismus spielen. Es entstehen Nekrosen in der Sehne durch die insuffiziente Ernährung der Sehnenfaser. Der Körper baut die abgestorbenen Sehnenfasern ab. Dieser Prozess entsteht durch eine Entzündung. Während des Krankheitverlaufs kommt es zu wiederholten Entzündungen/Reparatur-Zyklen und als Folge zu einem kompletten Umbau der Sehnenstruktur in Narbengewebe, manchmal sogar zur Verkalkungsbildung in der Sehnenstruktur.

Diese neue Struktur ist deutlich schwächer als die ursprüngliche Sehnenstruktur und kann dann Sehnenrisse verursachen.

Welche Beschwerden haben Patienten mit Achillodynie?

Patienten klagen über Schmerzen entlang der Achillessehne, circa eine Handbreite von der Ferse entfernt. Sie bemerken im Bereich des schmerzhaften Gebietes eine zunehmende Schwellung. Es fängt schlagartig an ohne klar identifizierbare Auslöser.

Die Achillodynie verläuft in Phasen, mit wechselnder Intensität. In der Regel schmerztes zunächst morgens bei den ersten Schritten gefolgt von einem dumpfen Schmerz während des ganzen Tages unter Belastung. Diese Phase der milden Symptomatik wechselt immer mit einer hoch akuten Phase. Dann kommt es zu erheblichen Schmerzen bis zur Gehunfähigkeit sowie zu einer Überempfindlichkeit der Haut. Patienten können in diesen Phasen nicht mal eine Decke auf dem Unterschenkel tolerieren.

Was ist eine Achillodynie?

Achillodynie ist eine schmerzhafte Reizung oder Entzündung der Achillessehne, die häufig durch Überbelastung, ungewohnte körperliche Aktivität oder Fehlstellungen des Fußes verursacht wird. Typische Symptome sind Schmerzen im Bereich der Ferse oder entlang der Sehne, die besonders bei Bewegung oder Druck auftreten. Oft kommen Schwellungen, Rötungen oder eine Überwärmung hinzu. Die Beschwerden können durch wiederholte Mikroverletzungen, mangelnde Regeneration oder eine verkürzte Wadenmuskulatur verstärkt werden. Eine frühzeitige Behandlung, bestehend aus Schonung, Physiotherapie und entzündungshemmenden Maßnahmen, kann helfen, die Heilung zu fördern und weitere Schäden zu vermeiden.

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FUß- u. SPRUNGGELENKSPEZIALISTEN
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Dr.-medic Melanie Selle