Nach Versagen konservativer Therapiemaßnahmen ist die operative Stabilisierung des oberen Sprunggelenkes indiziert. Wie bereits im Beitrag über chronische Außenbandinstabilität ausführlich berichtet, wird der Außenbandkomplex in der Technik nach Broström-Gould rekonstruiert und mit einem künstlichen Bändchen (InternalBrace®) verstärkt.

Operative Strategie

Die Operation wird in Vollnarkose in Rückenlage auf dem Operationstisch durchgeführt. Vor Beginn wird ein Betäubungsmittel in der Nähe aller 5 Fußnerven zur Schmerztherapie (med. Fußblock) verabreicht. Dadurch werden die postoperativen Schmerzen, die postoperative Übelkeit und die Notwendigkeit der morphin-haltiger Schmerzmittel reduziert.

Eine 4 cm lange Inzision wird vom Außenknöchelvorderrand quer über dem Außenband durchgeführt. Dieser Schnitt liegt in den natürlichen Hautfalten und führt dadurch zu einer unauffälligen und ästhetischen Narbe.

Nach sorgfältiger Präparation werden die Reste des Außenbandkomplexes dargestellt. Diese werden am Stück vom Außenknöchel abgelöst. Der Vorderrand des Außenknöchels wird bis zum frisch blutenden spongiösen Knochen angefrischt, um eine Einheilung des Bandes zu fördern.

Zwei Knochenanker werden im Außenknöchel eingebracht. Die Außenbandmanschette wird am Knochenanker raffend zugenäht. Dabei wird das Sprunggelenk in Neutralposition gehalten, um die Spannung des Außenbandes korrekt einzustellen. Oft ist das Außenband ausgedünnt und weist eine schlechte Qualität auf. Aus diesem Grund wird die Außenbandrefixation standardmäßig mit dem Retinakulum extensorum inferius verstärkt. 

Um die Rekonstruktion zu schützen und das Außenband zu stärken wird eine Augmentation mit einem künstlichen Bändchen (InternalBrace®) durchgeführt. Dies erlaubt eine frühzeitige Mobilisierung.

Das InternalBrace® wird entlang und über den refixierten Bändern implantiert. Man kann das vordere Außenband (LFTA) isoliert oder mit dem mittleren Außenband (LFC) augmentieren.

Der Wundverschluss erfolgt in mehreren Schichten mittels resorbierbaren Nähten. Die Wundränder werden mit Pflastern zusammengefügt, demzufolge entfällt die Fadenentfernung.

Nachbehandlung nach Broström-Gould Rekonstruktion mit InternalBrace Augmentation

Der Fuß wird in einem Walker für zwei Wochen ruhiggestellt. Der Fuß kann ab dem ersten postoperativen Tag im Walker voll belastet werden. Zum Beinlängenausgleich wird eine Schuherhöhung auf der Gegenseite getragen.

Die Wundränder werden nicht genäht, sondern mit Pflastern verklebt, demzufolge entfällt die Entfernung des Nahtmaterials. Nach zwei Wochen ist die Wunde verheilt und der Fuß kann gebadet werden.

Bewegungsübungen des Fuß- und Sprunggelenkes sollten ab jetzt täglich in Eigenregie durchgeführt werden.

Eine Schwellung nach dieser Operation ist normal und bleibt in der Regel 3-6 Monate. Hochlagerung, Vermeidung langer Spaziergänge, Kühlung mit Eis und Lymphdrainage sind angeraten.

Die Rückkehr zur Arbeit findet i.d.R. nach 8-12 Wochen statt. Mehr über Nachbehandlung nach Fuß-Operationen.

AUF EINEN BLICK

OP-Zeit:

30 – 45 min

Anästhesiearten:

Vollnarkose

Eingriffstyp:

ambulant

Belastbarkeit:

Vollbelastung

Arbeitsunfähigkeit:

8 – 10 Wochen

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