Eine korrekte Nachbehandlung nach Fuß-Operationen ist essentiell für ein gutes Ergebnis. Oft fallen dem Patienten Fragen erst nach Entlassung aus der operativen Einrichtung ein. Dieser Beitrag möchte eine komplette Aufklärung über den normalen Heilverlauf, die notwendigen Behandlungsmaßnahmen  und die möglichen Komplikationen bieten.

Schmerztherapie

Die Schmerztherapie ist ein wesentlicher Teil der Behandlung nach einer Fuß-Operation. Besonders nach Operationen an den Fußknochen können die Schmerzen vor allem in den ersten 24 Stunden stark sein. Aus diesem Grund wird in unserer Einrichtung standardmäßig während der Operation ein sog. Fußblock durchgeführt. Das bedeutet, dass  in Narkose alle Fußnerven durch das Einspritzen eines lang wirkendes Lokalanästhetikums (bis zu 12 h) betäubt werden. Danach reicht eine Schmerztherapie in Tablettenform. 

Welche Schmerzmittel eignen sich am besten nach Fuß Ops?

Es empfiehlt sich, 2-3 Schmerzmittel mit verschiedenen Wirkungsmechanismen zu kombinieren. Eine Kombination aus Metamizol (z.B. Novalgin®), einen Antiphlogistikum (z.B. Ibuprofen®) und einen Opiat (z.B. Oxycodon®) eignet sich am besten nach diesen Operationen.

Ein zu strammer Verband kann heftige Schmerzen nach einer Fuß Op verursachen.

Eine der häufigsten Ursachen für starke Schmerzen nach einer Fuß Op ist eine zu starke Kompression durch den Verband. Wenn die normale Schmerztherapie in Tablettenform nicht hilft, sollte der elastische Verband entfernt werden und wieder lockerer angewickelt werden. 

Thromboseprophylaxe

Wie lange sind Thrombosespritzen nach einer Fuß Op notwendig?

Operationen am Fuß werden in Bezug auf das postoperative Thromboserisiko in zwei Kategorien eingeteilt.

  • Operationen mit niedrigem Thromboserisiko: ohne Ruhigstellung des oberen Sprunggelenkes, Vollbelastung
  • Operationen mit hohem Thromboserisiko: Ruhigstellung im Walker oder Gips, Entlastung

Während in der 1. Kategorie eine Thromboseprophylaxe (ugs. Thrombosespritzen) nur für 2-3 Tage notwendig ist, wird diese in der 2. Kategorie bis zur Beendigung der Ruhigstellung und dem Erreichen der Vollbelastung (ca. 8-12 Wochen) durchgeführt.

Wundversorgung nach einer Fuß Op

Verbandswechsel

Während an Körperstellen wie z.B. Bauch oder Gesicht die Wunden innerhalb den ersten 2-3 Tage trocken werden, dauert die Blutung der Wunden am Fuß häufig viel länger. Aus diesem Grund empfiehlt sich in der ersten postoperativen Woche die Anlage eines saugfähigen Kompressionsverband. Kompressen nehmen das Blut und das Wundsekret auf, eine Kompression wird durch Wicklung mit elastischen Binden oder kompressivem Mullschlauch erreicht.

Wenn der durchnässte Verband lange in Kontakt mit der Wunde ist, weicht die Haut auf. Der Verband sollte demzufolge sofort gewechselt werden, sobald er die Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen kann.

Standardmäßig wechseln wir den Verband am Morgen nach der Operation, danach alle 2 Tage für eine Woche. Ab der 2. Woche ist die Wunde normalerweise trocken genug, um lediglich mit einem Wundpflaster versorgt zu werden.

Bei welchem Arzt soll ich mich vorstellen?

Wundkontrollen kann jeder Arzt durchführen. Dabei wird der Verband gewechselt und der Heilverlauf beobachtet, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.

Entfernung des Nahtmaterials (Fadenentfernung)

In unserer Praxis verwenden wir für die meisten Wunden am Fuß resorbierbares Nahtmaterial. Das bedeutet die Wundränder werden mit tiefen Nähten zusammengefügt und an die Hautoberfläche werden Pflasterstreifen (SteriStrips®) geklebt. 

Im Vergleich zum Wundverschluss mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial, bietet der Wundverschluss mit SteriStrips® folgende Vorteile:

Wundverschluß mit SteriStrips
Wundverschluss mit SteriStrips.
  • ästhetischer (keine Narben an den Einstichstellen)
  • weniger Wundheilungsstörungen (keine Manipulation der Wundränder während des Nähens)
  • kein verbleibendes Nahtmaterial (während der Entfernung des nicht resorbierbaren Nahtmaterials reißen oft die Fäden und die verbleibende Fadenstücke führen zu Entzündungen – med. Fadengranulom)
  • keine unangenehme Fadenentfernung

Werden die Wunden am Fuß doch mit entfernungsbedürftigem Fadenmaterial verschlossen, werden die Nähte nach ca. 12-14 Tagen entfernt.

Tapeverband

Nach minimalinvasiven Fuß-Operationen werden die Zehen mit einem Tapeverband fixiert. Dieser dient der Ruhigstellung der intraoperativen Zehenstellung und darf vor dem angeordneten Termin nicht entfernt werden, sonst riskiert man den Verlust des Operationsergebnisses.

Tapeverband nach minimalinvasiver Zehenkorrektur
Tapeverband nach minimalinvasiver Hammerzehenkorrektur,

Bei übermäßiger Anschwellung der Zehen kann der Tapeverband die Zehen einschnüren. Bei Ablösung der Tapes können sich die durchtrennten Knochen verschieben und die Zehenstellung verändern. Eine verlängerte Wundsekretion deutet entweder auf einen Wundinfekt oder auf einen zu strammen Verband. In all diesen Fällen ist eine Wiedervorstellung beim Operateur notwendig, um den Tapeverband zu überprüfen und ggf. zu Wechseln. 

Wundkomplikationen

Wundkontrollen sind notwendig, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig reagieren zu können. 

Nur wer nicht operiert, erfährt keine Komplikationen...

Zu diesen Komplikationen zählen Spannungsblasen, Wunddehiszenz (Platzwunde), Nachblutungen,  Hämatome, Wundheilungsstörungen und Wundinfekte (bakterielle Entzündungen). Über diesem Thema wurde gesondert ausführlich berichtet.

Schwellungen

Wie lange dauert eine Schwellung nach einer Fuß-Op?

Nach Fuß- und Sprunggelenk-Operationen gehört die Schwellung zu einer normalen Heilung. Bei vorbestehenden Nebenerkrankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz, Krampfaderleiden, Nieren- oder Lebererkrankungen,  kann diese Schwellung ausgeprägter sein.

Eine anhaltende Schwellung kann auch das Zeichen einer Komplikation sein (z.B. Infektion oder Nichtverheilung des Knochens). Aus diesem Grunde sollte der behandelnde Arzt bei einer anhaltenden Schwellung immer informiert werden.

Abhängig davon welche Operation durchgeführt wurde, kann eine Schwellung bis zu 3 Monaten bestehen, nach komplexen Rückfußkorrekturen sogar bis 6 Monaten.

Was kann ich selbst gegen Wasser im Fuß tun? Wie kriege ich die Schwellung weg? Was tun wenn eine Schwellung nach Fuß Op nicht zurück geht?

Maßnahmen bei Schwellung nach Fuß Ops

  • Hochlagerung
  • Kühlung
  • Kompressionstrümpfe
  • Lymphdrainage

Die Hochlagerung ist die einfachste Methode zur Abschwellung. Im Liegen empfiehlt sich eine Lagerung des Beines z.B. auf einem dicken Kissen. Als Faustregel gilt eine Höhe oberhalb des Herzensniveaus. Ebenfalls zu empfehlen ist Laufen, da es dabei zur Aktivierung der Muskulatur kommt. Sitzen empfiehlt sich nicht. Hierbei kommt es zu einem Abknicken der Venen durch Beugung dvon Knie- und Hüftgelenk. Die Schwellung wird dadurch erhöht.

Lange Spaziergänge sind in der ersten postoperativen Phase kontraproduktiv.

Kühlung mit Eis hilft sowohl gegen Schmerzen, als auch gegen die Schwellung. Der Eisbeutel oder der Kühlpack sollten nicht direkt auf die Haut gelegt werden, es können Erfrierungen entstehen. Eisbeutel und Kühlpack sollten in ein dünnes Tuch gepackt werden und nicht länger als 30 min aufliegen.

Das Tragen eines Kompressionsstrumpfes wird vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Krampfadern empfohlen. Je nach Schwellungsausmaß gibt es serienmäßige Kompressionsstrümpfe oder welche nach Maß. In den meisten Fällen reichen Strümpfe bis unterhalb des Knies aus. Patienten mit Becken- oder Oberschenkelthrombosen in der Vorgeschichte benötigen oberschenkel-hohe Kompressionsstrümpfe.

Nach Hallux valgus Operationen sollten spezielle Kompressionsstrümpfe getragen werden, welche über ein spezielles Fach für die Großzehe verfügen. Damit wird verhindert, dass die frisch operierte und gerade gestellte Großzehe wieder nach außen verschoben wird.

Lymphdrainage ist eine physiotherapeutische Therapiemaßnahme, wodurch das Wasser aus dem Bein massiert wird. Diese wird in Kombination mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen.

Wie man eine Lymphdrainage selber machen kann zeigt das folgende Video.

Bluterguss (Hämatom)

" Alle meine Zehen sind nach der Fuß-Operation blau geworden. Ist das normal?"

Bei korrigierenden Fuß-Operationen werden Fußknochen durchtrennt, die Weichteile werden vom Knochen abgelöst. Diese Maßnahmen führen zur Blutung. Nicht alle Blutungsquellen können während der Operation gestillt werden; z.B. die Blutung aus dem Knochen. Durch die Anlage eines elastischen Verbandes hört die Blutung kurze Zeit nach der Operation auf.

Dieses Blut sammelt sich in den Weichteilen und äußert sich optisch als blaue Hautverfärbung (Bluterguss, med. Hämatom). Der Bluterguss wandert in Richtung der Schwerkraft. Das bedeutet, dass Hämatome nach Operationen am Sprunggelenk sich bis in die Zehen ausbreiten können.

Postopratives Hämatom nach einer Fuß-Op
Normales postoperatives Hämatom 7 Tage nach einer Koalition-Resektion. Auch wenn die Operation im Bereich des unteren Sprunggelenks innenseitig durchgeführt wurde, verteilte sich das Hämatom sowohl nach außen, als auch den Unterschenkel entlang nach oben.

Der Bluterguss ist eine normale Phase der Heilung. Er verbindet das durchtrennte Gewebe und die darin beinhalteten Entzündungszellen steuern die Heilung. 

Bei einem normalen Verlauf ändert sich die Farbe des Hämatoms von lila-blau zu grün, wird dann gelb und verschwindet.

Ausgeprägte Blutergüsse können gefährlich sein. Diese können zu Wundheilungsstörungen und Infektionen führen. In solchen Fällen müssen diese operativ entfernt werden.

In seltenen Fällen kann eine Schlagader am Fuß verletzt werden. Wenn diese Blutung während der Operation nicht entdeckt wird, kann sich ein ausgeprägtes Hämatom bilden. Das gleiche kann bei Einnahme von blutverdünnenden Mitteln passieren.

Die erhöhte Spannung unterhalb der Wunde kann zur Platzwunde oder zur Unterbrechung der Blutversorgung im Bereich der Hautränder mit darauffolgender Wundheilungsstörung führen.

Narbenpflege

Eine sorgfältige Narbenpflege sichert ein ästhetisches Ergebnis und eine gute Funktion.

Nach Abschluss der Wundheilung (ca. 12-14 Tage) sollte die Narbe mit einer einfachen Feuchtigkeitscreme gepflegt werden. Dies kann am Anfang zwei mal täglich erfolgen. Während des Auftragens sollte eine Narbenmobilisation und Fußmassage erfolgen. Dadurch werden Verklebungen gelöst, der Lymphfluss und die Gelenkbeweglichkeit verbessert und die Durchblutung gefördert.

Ein ausführlicher Beitrag über die Narbenbehandlung in der Ergotherapie.

Duschen, Baden und körperliche Hygiene

In der ersten Woche nach einer Fuß-Operation ist die Wunde noch nicht trocken, sodass ein saugfähiger Verband notwendig ist. In dieser Zeit sollte der Verband vor Feuchtigkeit geschützt werden. Beim Duschen kann der Verband durch einen wasserundurchlässigen Sack geschützt werden.

Wenn die Wunde bereits trocken und mit Pflaster versorgt ist, kann man eine Duschfolie verwenden. Diese kann in einer Apotheke erworben werden. Alternativ ist das Duschen erlaubt, ohne den Wasserstrahl direkt auf den Verband oder auf das Pflaster zu rechten und danach das Pflaster direkt zu wechseln.

Wenn keine Belastung erlaubt ist, besteht die Gefahr, dass man beim duschen ausrutscht und versehentlich mit dem Fuß auftritt. In solchen Fällen erweist sich ein Duschhocker als sehr hilfreich.

Baden ist erst nach abgeschlossener Wundheilung erlaubt. Wenn man unbedingt Baden möchte, kann man den operierten Fuß über die Badewannenkante hängen lassen.

Wenn ein Tapeverband angelegt wurde, darf dieser nicht feucht werden. Zur Reinigung zwischen den Zehen eignen sich feuchte Ohrstäbchen.

Duschen mit angelegtem Tapeverband

Mobilisierung

Das Laufenlernen und die Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit sind wichtige Aufgaben der postoperativen Phase. Eine frühe Mobilisierung ist extrem heilungsfördern. Durch die Aktivierung der Muskulatur wird die Schwellung reduziert, die Verschmelzung der Muskulatur (med. Atrophie) wird vermieden. Zusätzlich werden durch die Muskelaktivität die Durchblutung im Fuß gefördert und die Heilung der Weichteile und des Knochens beschleunigt. 

Belastung und Bewegung

Wann kann ich nach einer Fuß Op wieder laufen? Wann darf ich wieder auftreten? Wann darf ich den Fuß belasten?

Man kann diese Fragen nicht pauschal beantworten. Dies hängt davon ab was bei der Operation gemacht wurde. Dieses Beitrag dient lediglich zur Aufklärung und soll nicht als Behandlungskonzept angesetzt werden. Die Verfolgung der Anordnungen des operierenden Arztes sind verpflichtend.

Operationen mit Osteotomien an den Fußknochen

Wenn Knochendurchtrennungen (med. Osteotomien) durchgeführt wurden, können Gelenke durchbewegt nur wenn der Knochen stabil fixiert wurde. Wenn die Fixierung nicht genug stabil ist, empfiehlt sich das Abwarten der knöchernen Heilung bis die Gelenkmobilisierung durchgeführt werden kann. Dies ist ähnlich zu der Behandlung der Knochenbrüche ohne Operation (med. konservative Frakturbehandlung). Ein gutes Beispiel für solche Situation ist nach minimalinvasiven Fuß-Operationen, wenn man die Zehen ohne Schrauben, nur mit Tapeverband fixiert.

Ob eine Belastung nach diesen Operationen erfolgen kann, hängt davon ab welcher Knochen durchtrennt wurde. So kann man nach der Osteotomie der Mittelfußknochen 2-5 in einem Verbandsschuh direkt nach der Operation voll auftreten und nach Fersenbeinosteotomien erst nach 6-12 Wochen. Die Fixierungsmethode spielt auch eine wichtige Rolle in der Belastbarkeit. Der beste Beispiel dafür ist die Hallux valgus Korrektur durch Lapidus-Arthrodese. Bei Verwendung einer plantaren Platte kann die volle Belastung unmittelbar postoperativ erfolgen unn bei Schrauben-Osteosynthese erst nach 6 Wochen.

Weichteiloperationen am Fuß

Bei einfachen Weichteiloperationen wie Überbeinentfernungen, Exostosenabtragungen oder Sehnendurchtrenungen ist i.d.R. eine sofortige Bewegung und Belastung erlaubt. Bei rekonstruktiven Operationen wie z.B. Sehnenversetzungen oder Zehentrennungen bei Syndaktylie ist eine Einheilung des Gewebes erforderlich bevor die Freigabe der Beweglichkeit erfolgen kann. Die Belastung ist i.d.R. erlaubt.

Physiotherapie

Wie bereits erwähnt, ist die Physiotherapie (Krankengymnastik) sehr wichtig für ein gutes Ergebnis nach Fuß-Operationen. 

Welche Übungen werden nach einer Fuß Op durchgeführt?

Unter Anleitung des Physiotherapeuten lernt der Patient das Laufen mit oder ohne Belastung (Gehschule), lernt wie die Hilfsmittel korrekt benutzt werden. Es werden passive Bewegungsübungen, Massage, Lymphdrainage und Krafttraining durchgeführt. Mittels verschiedener physikalische Maßnahmen wird die Genesung beschleunigt. 

Ist die Physiotherapie nach Fuß Ops immer notwendig?

Bei fast allen Operationen am Fuß und Sprunggelenk sind krankengymnastische Anwendungen früher oder später erforderlich. Oft wird fälschlicherweise von vielen Patienten erwartet, dass die komplette Rehabilitation in der Physiotherapie-Praxis oder in einer Rehaklinik erfolgt. Man muss aber hinweisen, dass die Vorstellung beim Physiotherapeuten v.A. in was Bewegungsübungen und das Krafttraining betrifft, nur als Anleitung dient. Die eigentliche Rehabilitation erfolgt täglich eigenständig zuhause, durch das Ausführen der gelernten Techniken.

Wie stellt man die korrekte Länge der Gehstützen ein?

Die Gehstützenlänge sind korrekt eingestellt, wenn im Stehen mit den Gehstützen auf dem Boden die Ellenbögen leicht angewinkelt sind.

Wie steht man mit Krücken auf? Wie setzt man sich mit Unterarmgehstützen hin?

Wie läuft man korrekt mit den Gehstützen?

Die korrekte Anwendung der Gehstützen bedarf der Anleitung eines Physiotherapeuten. Je nachdem wie man den Fuß belasten darf, unterscheidet man die folgenden Belastungsarten: Entlastung, Abrollbelastung, Teilbelastung und Vollbelastung.

Das Laufen mit Vollbelastung erfolgt durch den 4-Punkt-Gang (Kreuzgang). Bei allen anderen Belastungsarten läuft man mit 3-Punkt-Gang.

Wie kann man mit Krücken Treppen steigen?

Schuhe nach Fuß Op

Der Fuß wird nach den meisten Fuß-Operationen mit einem speziellen Schuh versorgt. Die Industrie bietet solche Schuhe in verschiedenen Ausführungen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Der Verbandsschuh

Wie bereits erwähnt, wird am Fuß direkt nach Operationen mit einem dicken Verband versorgt. Der Verbandsschuh verfügt über ein Schließmechanismus mit Klettverschluss. Dadurch kann der Schuhumfang angepasst werden.

Verbandsschuh Darco

Die Schuhsohle ist versteift und dadurch wirkt für die Fußgelenke ruhigstellend. Um das Abrollen zu ermöglichen ist die Sohle schaukelförmig.

Manche Verbandsschuhe verfügen über ein wechselbares Innenleben, welches gewaschen werden kann. Dies ist hygienisch und erlaubt die Beseitigung der unvermeidbaren Blutflecken. 

Das Innenleben wird durch ein Vakuum- oder Luftkissen-Mechanismus an der Fußform angepasst und dadurch ähnelt eines Gipses.

Oft muss solcher Schuh sowohl tags als auch nachts getragen werden. Manche Schuhmodelle verfügen über eine abnehmbare Sohle, welche aus hygienischen Gründen entfernt werden kann.

Der Walker

Die Walker sind Verbandsstiefel. Diese verfügen über alle Eigenschaften des Verbandsschuhes, jedoch reichen in Länge bis unterhalb des Knies und dadurch stellen auch das Sprunggelenk ruhig. 

Bei Erkrankungen der Achillessehne oder nach Operationen in diesem Bereich ist notwendig, das Sprunggelenk in einer Spitzfußstellung ruhigzustellen. Für solche Situationen bieten die verschiedenen Hersteller Lösungen entweder durch den Einsatz von Fersenkeile verschiedener Dicken oder durch ein verstellbares Mechanismus mit verschiedenen Spitzfußstellungs-Stufen, welche eine graduierte Reduzierung dieser Stellung erlaubt. 

Vacoped Achill

Wie lange sind Thrombosespritzen notwendig nach Fuß-Operationen?

Durch die Aufhebung der Sprunggelenkbeweglichkeit durch den Walker besteht bei Patienten versorgt mit diesem Schuh ein erhöhtes Thrombosegefahr. Hier wird die Fortführung der Thromboseprophylaxe bis zur Entfernung des Walkers und das Erreichen der vollen Belastung empfohlen.

Hilfsmittel

Nach fast jeder Fuß-Op wird ein Hilfsmittel zum Laufen benötigt. Dieses dient zur Unterstützung des operierten und schmerzenden Fußes während des Laufens und falls der Fuß nicht belastet werden darf, sogar zum Ersatz dessen.

Die am häufigsten verwendete Hilfsmittel sind die Unterarmgehstützen. Diese nehmen wenig Platz und erlauben sowohl das Laufen auf normalen Ebene, als auch auf die Treppen. Für Patienten mit nicht belastbarer oberen Extremität (z.B. mit gleichzeitiger Fuß- und Unterarm-/Handverletzungen oder Handrheuma) kommen Achselgehstützen zum Einsatz.

Ältere Patienten leiden oft unter Gleichgewichtstörungen  und kommen relativ schlecht mit den Gehstützen zurecht. Für diese Patienten empfehlt das Laufen mit einem Rollator. Dieser ist stabil, kann gebremst werden, kann in einen temporären Sitz umgewandelt werden und kann mit kleinen Gegenstände geladen werden. Das Treppensteigen ist damit unmöglich.

Patienten, die den Fuß entlasten müssen und verfügen über keine ausreichende körperliche Kraft mit Gehstützen zu laufen, profitieren von einem Rollstuhl. Man benötigt jedoch dafür eine ausreichend räumliche Wohnung und eine gewisse Breite der Türe. Ein Aufzug ist notwendig, um von höheren Etagen nach draußen zu fahren.

Sportliche und aktive Patienten finden es sehr unangenehm während der Entlastungsphase an Unterarmgehstützen zu laufen. Für diese wurden spezielle Roller entwickelt. 

Rückkehr zum Sport

Erst wenn der Knochen und die Weichteilstrukturen verheilt sind, kann man sportliche Tätigkeiten, die die untere Extremitäten involvieren, wiederaufnehmen. Dieser Zeitpunkt variiert, je nachdem welche Veränderungen unternommen wurden, i.d.R. zwischen 1 – 4 Monate.

Ein vorzeitiger Start kann zu Verletzungen, Entzündungen der nicht komplett geheilten Strukturen und Schmerzen führen. Dies kann die Genesung sogar verlängern.

Für einige Verletzungen/Operationen gibt es objektive, wissenschaftlich untersuchte Messmethoden, dadurch man den optimalen Zeitpunkt für Return-to-competition entscheiden kann.

Wann darf man nach einer Fuß-Op wieder joggen?

Nach einfachen Operationen (z.B. eingewachsener Zehennagel) kann man sogar nach 3-4 Wochen wieder joggen. Nach weichteiligen rekonstruktiven Operationen (z.B. Sehnennaht) kann man nach ca. 8 Wochen wieder schrittweise anfangen. Nach Knöcherne Eingriffe (z.B. Osteotomien, Arthrodesen) ist das Joggen erst nach 3-4 Monaten erlaubt.

Sportliche Patienten sollten während der Genesung Training des Oberkörpers machen. Dies erhöht das Compliance und erleichtert die Genesung.

Entfernung der Implantate

Bei vielen Fuß-Operationen werden Implantate benutzt: Platten, Schrauben, Klammern, Drähte, Anker usw. Oft stellt sich die Frage, ob diese entfernt werden müssen.

Es gibt Implantate die über dem Hautniveau belassen werden (z.B. Drähte oder Fixateure externa). Diese müssen zwischen 3-12 Wochen entfernt werden. Auch manche versenkte Implantate müssen entfernt werden. Hierzu gehören Drähte, weil diese im Körper wandern können.

Bei den allen anderen Implantate ist die Indikation zur Metallentfernung umstritten. Generell gelten für diese Implantate die folgenden Empfehlungen:

  • störende Implantate – werden nach knöcherner Heilung entfernt
  • nicht störende Implantate bei älteren, weniger aktiven Patienten, oder Patienten mit Narkose- oder chirurgischen Risiken werden belassen
  • Implantate bei jüngeren, aktiven Patienten sollten entfernt werden.

Die Implantate können in den ersten 2 Jahren nach Operationen leicht entfernen. Danach sind im Knochen integriert und die Entfernung ist mühsamer und komplikationsreicher. Bei aktiven, sportlichen Patienten besteht immer das Gefahr, dass beim Auftreten eines Knochenbruchs die noch einliegenden Implantate eine optimale Frakturversorgung verhindern. Aus diesem Grund wird in dieser letzten Gruppe eine Metallentfernung nach ca. 1,5 – 2 Jahren empfohlen.

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