Patientin  (45) stellt sich wegen mit ausgeprägter Zehenfehlstellung mit erheblichen Schmerzen. Sie kann mittlerweile keine passenden Schuhe mehr finden. Die Hallux valgus-Fehlstellung habe mit der Zeit zugenommen und die kleinen Zehen wurden nach außen gedrängt. Durch die Überlappung bereiten sie der Patientin erhebliche Probleme.

Ausgeprägte Vorfußdeformität
Abbildung 1: Beidseitige Fehlstellung. Auf der linken Seite ist die Großzehe fast 90° nach außen geneigt.
Ausgeprägte Vorfußdeformität
Abbildung 2: Die kleinen Zehen reiten sich und reiben am Schuh.
Ausgeprägte Vorfußdeformität
Abbildung 3: Der Rückfuß ist normal gebildet. Man sieht die Druckstellen am Vorfuß durch Reibung am Schuh.
Ausgeprägte Vorfußdeformität
Abbildung 4: Man sieht wie die Mittelfußknochen sich nach Fußsohle ausdrücken und zur Bildung von erheblicher Druckschwielen führen.

Operative Korrektur des Vorfußes

Durch konservative Maßnahmen kann man bei der jungen Patientin kein vernünftiges Ergebnis erreichen. Aus diesem Grund ist eine Operation indiziert. Eine Analyse der Röntgen- Aufnahmen deckt eine ausgeprägt Abweichung der Mittelfußknochen nach innen auf. Die Zehen werden durch die Streck- und Beugersehnen nach außen gezogen.

Das Ziel ist die Geradestellung der Mittelfußknochen im Bezug zum Rückfuß und so eine Korrektur der Zehenstellung in den Grundgelenken. Zunächst werden die Strecksehnen verlängert und die knöcherne Korrektur wird an den Wurzelgelenken (med. Talometatarsalgelenke, TMT) durchgeführt. Die TMT-II-IV-Gelenke werden keilförmig reseziert und mit Klammern fixiert. Der Großzehenstrahl wird durch eine Lapidus-Arthrodese geradegestellt. Die restliche Zehenfehlstellung wird minimalinvasiv korrigiert

Ergebnis nach kompletter Vorfußkorrektur
Abbildung 5: Röntgen-Aufnahmen vor und 12 Wochen nach minimalinvasiver Krallenzehen-OP. Die Zehe sind nun gerade.

Die ersten 6 Wochen musste der Fuß entlastet werden. Die Zehen wurden mit einem Tapeverband für 6 Wochen fixiert. Nach der knöchernen Verheilung konnte das Bein schrittweise wieder belastet werden. Die Patientin konnte nach 3 Monaten ohne Gehhilfen mit normalen Schuhen laufen und nach 4 Monaten zur Arbeit rückkehren.

Narbe nach Vorfußkorrektur
Abbildung 6: Die innenseitige Narbe 4 Monate nach der Operation
Narbe nach Vorfußkorrektur
Abbildung 7: Die außenseitige Narbe 4 Monate nach der Operation

Ergebnis nach minimalinvasiver Krallenzehen OP