58-jährige Patientin mit ausgeprägter Hallux valgus-Deformität beidseits. Die mittlerweile erheblichen Schmerzen und das unschöne Aussehen der Füße führen sie in unsere Fußsprechstunde. 

Sie habe keine passenden Schuhe mehr finden können. In jedem Schuh sei der Druck auf den vorgewölbten Zehenballen nicht auszuhalten. Sie berichtet über seit Jahren bestehende Schmerzen auch an der Fußsohle unter den kleinen Zehenballen. Langsam verkrümmen sich die kleinen Zehen unter dem Druck der Großzehe. 

Präoperativer Befund mit  ausgeprägt vorgewölbtem Mittelfußköpfchen, was zur Reibung am Schuh führt. Die Großzehe ist verdreht, sodass der Nagel nicht mehr nach ober ausgerichtet ist, sondern nach innen. Die kleinen Zehen werden verdrängt und sind deformiert.

An der Innenseite kann man das abgeflachte Fußgewölbe (Plattfuß) beobachten. Dies ist ein wichtiges Detail. Falls dieses bei der Therapieplanung nicht mitberücksichtigt wird, kann es zum Rückfall der Fehlstellung nach der Operation kommen.

Auch aus diesem Blickwinkel ist man erstaunt über das Ausmaß der Großzehenverdrehung.

Ergebnis nach Hallux valgus-Korrektur durch Lapidus-Arthrodese

Nach drei Monaten kommt die Patientin mit einem fast normalen Gangbild zur Kontrolle. Direkt nach der Operation durfte sie voll belasten und seit 2 Monaten benutzt sie keine Unterarmgehstützen mehr.

Der Fuß schwillt noch leicht an, besonders abends, nachdem sie viel gelaufen ist. Sie gibt jedoch eine deutliche Verbesserung an im Vergleich zum Vormonat. Sie trägt weiterhin ein Kompressionsstrumpf mit Zehenfach. Thrombose-Spritzen hat sie sich nur eine Woche nach der Operation verabreicht. 

Sie möchte zur Arbeit zurückkehren.

Ergebnis drei Monate nach der operativen Korrektur. Der Fußinnenrand hat wieder eine normale Kontur, das erlaubt wieder das Tragen von normalen Schuhen. Die kleinen Zehen werden nicht mehr verdrängt. Ebenfalls wurde die Rotation der Großzehe korrigiert.

Das abgeflachte Fußgewölbe konnte durch dieses Operationsverfahren angehoben werden. Dadurch wird ein Rückfall der Fehlstellung vermieden.

Die ca. 10 cm lange Narbe befindet sich streng seitlich und ist dadurch relativ unauffällig; 3 Monate nach der Operation ist diese zwar noch rot und leicht angehoben, wird jedoch spätestens nach 2 Jahren weiß und flach.

Röntgen-Aufnahmen von oben vor und nach operativer Korrektur durch Lapidus-Arthrodese und distales Weichteilbalancing.

Das linke Bild zeigt den präoperativen Befund: man sieht das Ausmaß der Fehlstellung und die Verdrängung der kleinen Zehen. Der zweite Mittelfußknochen hat aufgrund der Fehlbelastung einen Ermüdungsbruch erlitten, aus diesem Grund besteht am dritten Mittelfußköpfchen eine avaskuläre Nekrose.

Das rechte Bild zeigt das Ergebnis  3 Monate nach der Operation: man sieht die Annäherung der ersten zwei Mittelfußknochen, die Korrektur der Großzehengrundgelenk-Kongruenz (der Großzeh steht wieder gerade auf dem Mittelfußknochen), das verheilte TMT-I-Gelenk und die Lage der eingebrachten Platte.

Seitliche Röntgenaufnahmen des linken Fußes. 

Rechtes Bild: 3 Monate nach der operativen Korrektur; man sieht die Lage der fußsohlenseitigen Platte und die eingebrachten Schrauben.