Als aseptische Knochennekrose versteht man eine Krankheit mit Durchblutungsstörungen eines Fußknochens mit nachfolgender Erweichung und Fragmentierung. Viele der 26 Fußknochen können davon betroffen sein. 

Solche Knochen-Durchblutungsstörungen können spontan oder infolge einer Fraktur entstehen (v.A. beim Sprungbein). In diesem Beitrag werden nur die spontane Formen adressiert.

Aseptische Knochennekrosen am Fuß

Aseptische knochennekrosen am Fuß

Symptome der aseptischen Knochennekrose

Man unterscheidet zwei klinischen Stadien: das akute Stadium und das Endstadium. Bei akutem Stadium handelt es sich um plötzlich auftretende Schmerzen an verschiedenen Stellen des Fußes. Die Schmerzen bestehen sowohl unter Belastung, als auch im Liegen, sind jedoch bei Belastung verstärkt. In diesem Stadium kommt es erstmals zu einer entzündlichen Reaktion des Knochens infolge der Unterbrechung der Blutversorgung. In dieser Phase wird der nekrotische Knochen vom Körper abgebaut. Dadurch wird der Knochen weich und es kommt zur Fragmentierung und/oder zur Impaktierung des betroffenen Knochens.

Im Endstadium entsteht ein Verschleiß (med. Arthrose) aufgrund der Gelenkflächendeformierung.

Diagnose

Der Belastungsschmerz ist das Hauptsymptom. Die Lokalisation hängt vom betroffenen Knochen ab und ist in der Regel diffus.

Eine Röntgenuntersuchung deckt Veränderungen auf, wenn der Knochen bereits fragmentiert und verformt ist. Dies kann erst Jahre nach Auftreten der Symptome der Fall sein. Aus diesem Grund wird die Problematik am Anfang nicht entdeckt.

Eine Kernspintomographie (MRT) zeigt bereits im Frühstadium die Veränderungen und ist somit der Mittel der Wahl. In der Regel wird diese Untersuchung bei anhaltenden Beschwerden mitels normalem Röntgen durchgeführt.

Prognose

Viele aseptische Knochennekrosen am Fuß entstehen im Kindes- oder Adoleszentenalter. Die meisten dieser Krankheiten sind selbstlimitierend. Das bedeutet, heilen von allein in einem Zeitraum von ca. zwei Jahren. Die Krankheit verläuft gleich: Entzündung > Erweichung des Knochens > Verknöcherung.

Die Prognose hängt davon ab, inwiefern die Integrität des betroffenen Knochens gestört wird. Verläufe mit Fragmentierung und Verformung führen unausweichlich zum Gelenkverschleiß und dauerhaften Fußschmerzen. Wenn die Behandlung korrekt durchgeführt wird, heilt der betroffene Knochen in anatomischer Form und eine komplette Beschwerdefreiheit wird erreicht.

Behandlung bei aseptischen Knochennekrosen

Obwohl die Krankheitsbilder abhängig von den betroffenen Fußknochen, sehr unterschiedlich sind, basiert die Behandlung auf den gleichen Therapieprinzipien.

Im aktiven Stadium soll die Belastung des betroffenen Knochens reduziert werden, um die Verformung/Fragmentierung zu vermeiden. Man versucht praktisch, den Knochen zu schonen bis der Prozess von alleine abklingt und eine Verknöcherung entsteht. Dies geschieht in der Regel in 3-6 Monaten. 

Zur Ruhigstellung kommen verschiedene Orthesen oder Gipsverbände zum Einsatz sowie das Laufen unter Entlastung mit Gehstützen. Ein normwertiger Vitamin-D-Spiegel ist für eine gute knöcherne Heilung absolut notwendig.

Der Stellenwert der Operationen in der aktiven Phase ist unterschiedlich und abhängig vom betroffenen Knochen. Diese Operationen werden in dedizierten Beiträge detailliert.

Im Arthrosestadium können verschiedene konservative Maßnahmen wie Schuheinlagen, Modifizierung des Schuhwerks (med. Schuhzurichtung), orthopädische Schuhe ebenfalls eine Linderung bringen. In manchen Situationen können Spritzen-Therapien mit Cortison oder Eigenblut-Bestandteilen hilfreich sein. Wenn eine Beschwerdefreiheit durch diese Maßnahmen nicht erreicht werden kann, können verschiedene Operationen indiziert sein. Diese werden im Details in dedizierten Beiträgen vorgestellt.

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