Patient (63) mit Diabetes mellitus habe seit einigen Wochen eine entzündete Zehe. Er habe seit mehreren Jahren Hornhautbildungen an der Zehenspitze, diese werden immer wieder von der Podologin abgetragen. Die Entzündung nimmt zu trotz antibiotischer Behandlung durch den Hausarzt. Nun wird er zu uns bei eitriger phlegmonöser Entzündung zur Zehenamputation überwiesen.
Bei dem Patienten besteht eine Polyneuropathie. Durch das Tragen von zu kleinen Schuhen wurde die überlange 2. Zehe zur Hammerzehe. Dies in Kombination mit ungeeigneten Schuhen und Polyneuropathie führte zur Bildung einer nicht heilenden Wunde (med. Malum perforans). Dadurch traten Bakterien ein und verursachten eine Entzündung der gesamten Zehe (med. Zehenphlegmone).
Die Fallanalyse des Falls beinhaltet unerlässlich die Untersuchung der Bein-Durchblutung. Diese war in diesem Fall nicht beeinträchtigt. Die Diabetes-Medikation musste und ist optimiert worden. Eine radiologische Untersuchung schloss eine Beteiligung des Knochens aus.
Die Zehe konnte demzufolge erhalten werden. Zunächst erfolgte eine Reinigung der Wunde mit Abtragung der Hornhaut und des abgestorbenen Gewebes, danach die Behandlung der Entzündung mit lokalem und systemischem Antibiotikum. Das Bein wurde in einem speziellen Stiefel ruhiggestellt. Nach Abklingen der Entzündung konnte in örtlicher Betäubung die Hammerzehe korrigiert werden. Mit einer Kanüle erfolgte die Durchtrennung der Beugesehnen (Abb.4). Die Zehe wurde in Streckstellung mit einem Tapeverband fixiert.
Nach Abheilung wurden spezielle Schuhe für Patienten mit Polyneuropathie angefertigt.