Patientin (44) mit seit mehreren Jahren bestehenden Schmerzen unterhalb des Großzehennagels. Immer wieder würde sich der Nagel an der Außenkante entzünden.
Bei der Untersuchung des Fußes wird eine Verkrümmung der Großzehe im Sinne einer Abweichung des Endgliedes nach außen festgestellt. Dadurch wird die zweite Zehe nach außen verdrängt. Die Röntgen-Untersuchung bestätigt die Diagnose: Hallux valgus interphalangeus. Im Abb.2 werden die Gelenkebenen der Grund- und Endgelenke mit gelben Linien angezeichnet. Diese sollten im Normalfall parallel. In diesem Fall stellten wir jedoch eine Schiefstellung des Endgelenkes und dadurch eine Fehlstellung der Großzehe nach außen.
Unter dem Großzehennagel kann eine harte Formation getastet werden. Auf der Röntgen-Aufnahme kann in diesem Bereich eine knöcherne Vorwölbung festgestellt werden (mit blau markiert). Dies nennt man eine subunguale Exostose und ist eine Seltenheit.
Die Fehlstellung wird durch einen minimalinvasiven Eingriff korrigiert: die minimalinvasive Akin-Osteotomie. Durch einen 2 mm langen Schnitt wird eine dünne Fräse in den Knochen eingebracht und einen Knochenkeil von der Innenseite des Grundgliedes entfernt. Die Lücke wird durch Biegung der Zehe nach innen verschlossen (Abb.3). Die Korrektur wird durch einen Tapeverband fixiert (Abb.4). Es wird keinen Implantat benötigt.
Durch einen separaten Schnitt unterhalb des Nagels wird die Exostose problemlos entfernt.