Fußprobleme bei Patienten mit Zuckerkrankheit werden durch zwei schwerwiegende Folgen der Krankheit verursacht: Nervenschäden (med. Polyneuropathie) und Durchblutungsstörung (usg. Schaufensterkrankheit). Die Gefühl- und die Durchblutungsstörungen können zur Bildung von Druckstellen an der Fußsohle führen. Diese Läsionen können von einer kleinen Blase innerhalb weniger Tage zu einer schweren Infektion fortschreiten. Chronische Nervenschäden (Polyneuropathie) können zu trockener und rissiger Haut führen, wodurch Bakterien eindringen und Infektionen verursachen können.

Die Folgen können von einem Krankenhausaufenthalt zur Antibiotikatherapie bis zur Amputation eines Zehs oder des Fußes führen. Für Menschen mit Diabetes ist eine sorgfältige, tägliche Inspektion der Füße für die allgemeine Gesundheit und die Vorbeugung schädlicher Fußprobleme unerlässlich.

Fußspezialist Dr.-medic Manuel Nastai

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

INHALTSVERZEICHNIS

Wie kann man die Haut pflegen und wie oft sollen diabetische Schuhe gewaschen werden? Wie soll man die Zehennägel beim diabetischen pflegen?

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Der Patient mit diabetischem Fußsyndrom soll täglich seine Fußsohlen und die Zehenzwischenräume inspizieren.

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Pflege des diabetischen Fußes

  • Gehen Sie niemals barfuß.

Der Nervenschaden verringert das Gefühlsempfinden, sodass Sie möglicherweise nicht bemerken, dass kleine Kieselsteine ​​oder Gegenstände in Ihrem Fuß stecken geblieben sind. Dies kann zu einer schweren Infektion führen. Das Tragen von Schuhen oder Hausschuhen verringert dieses Risiko.

  • Waschen Sie Ihre Füße jeden Tag mit milder Seife und warmem Wasser

Testen Sie zuerst die Wassertemperatur mit Ihrer Hand. Tunken Sie Ihre Füße nicht. Trocknen Sie die Füße mit einem Handtuch ab, anstatt kräftig zu reiben. Trocknen Sie vorsichtig die Zehenzwischenräume.

  • Verwenden Sie eine Feuchtigkeitskreme,

um die Haut der Füße weich und feucht zu halten. Dies verhindert trockene Hautrisse und verringert das Infektionsrisiko. Tragen Sie keine Lotion zwischen den Zehen auf.

  • Schneiden Sie Ihre Zehennägel gerade.

Vermeiden Sie es, die Ecken zu schneiden. Verwenden Sie eine Nagelfeile . Wenn Sie einen eingewachsenen Zehnagel entdecken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Podologen. Eine gute Nagelpflege ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen.

  • Verwenden Sie keine antiseptischen Lösungen, Drogerie-Medikamente, Heizkissen oder scharfen Instrumente an Ihren Füßen.

Stellen Sie Ihre Füße nicht in die Nähe von Heizkörpern oder vor den Kamin.

  • Halten Sie Ihre Füße immer warm.

Tragen Sie bequeme Socken im Bett. Halten Sie Ihre Füße immer trocken. Tragen Sie im Winter warme Socken und Schuhe.

  • Nicht rauchen.

Rauchen beschädigt die Blutgefäße und stört die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff. Das Rauchen erhöht bei Diabetikern das Amputationsrisiko erheblich.

Hautinspektion

  • Untersuchen Sie Ihre Füße gründlich jeden Tag.

Aufgrund der Gefühlsstörung fühlen Sie nicht, wenn die Haut beschädigt ist. Suchen Sie an der Fußsohle sowie in allen Zehenzwischenräumen nach Stichwunden, Blutergüssen, Druckstellen, Rötungen, Wärme, Blasen, Geschwüren, Kratzern, Schnitten und Nagelproblemen. Zur gründlichen Inspektion können Sie einen Spiegel benutzen oder sich von Jemandem helfen lassen.

  • Suchen Sie nach neu aufgetretenen Schwellungen.

Eine einseitige Schwellung eines Fußes und nicht im anderen ist ein frühes Anzeichen dafür, dass sich bei Ihnen möglicherweise ein Charcot-Fuß (DNOAP) entwickelt. Dies ist ein schwerwiegendes Problem, welches bei Patienten mit Polyneuropathie auftreten kann. Es geht mit einer Zerstörung der Knochen und der Gelenke einher.

  • Untersuchen Sie die Unterseite Ihrer Füße und Zehen.

Überprüfen Sie die sechs Hauptstellen an beiden Fußsohlen:

  1. die Spitze der Großzehe
  2. der Ballen des kleinen Zehs
  3. der Ballen des mittleren Zehs
  4. die Ferse
  5. die Fußaußenkante
  6. uber dem Rist

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Schuhwerk

Wählen Sie Ihre Schuhe sorgfältig. Ein schlecht sitzender Schuh kann ein Geschwür verursachen und zu einer Infektion führen.

  • Kaufen Sie nachmittags neue Schuhe, wenn Ihre Füße angeschwollen sind. Kaufen Sie bequeme Schuhe ohne Einlaufzeit.
  • Überprüfen Sie, wie Ihr Schuh in Breite, Länge und Höhe passt. Lassen Sie Ihre Füße jedes Mal messen, wenn Sie neue Schuhe kaufen. Ihr Fuß wird sich im Laufe der Jahre verändern und Sie haben möglicherweise nicht die Schuhgröße, die Sie vor 5 Jahren hatten.
  • Vermeiden Sie spitze Schuhe und High Heels. Kaufen Sie Schuhe aus weichem Obermaterial und mit hohem Zehenraum.
  • Tragen Sie neue Schuhe jeweils nicht länger als 2 Stunden. Tragen Sie nicht jeden Tag das gleiche Paar.
  • Inspizieren Sie die Innenseite jedes Schuhs, um Fremdkörper auszuschließen, bevor Sie ihn anziehen.
  • Schnüren Sie Ihre Schuhe nicht zu fest oder zu locker.
  • Vermeiden Sie lange Spaziergänge ohne Pause, ziehen Sie Schuhe und Socken aus und suchen Sie nach Druckstellen (Rötungen) oder Geschwüren.

Die Schuhversorgung bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom erfolgt entsprechend der IWGDF Guidelines 2019. Die AG Fuß der DDG hat eine Übersicht der Risikoprofile und der entsprechenden Schuhversorgung ausgearbeitet.

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