Ignacio Ponseti (1914-2009) beschrieb die Ponseti-Methode für den idiopathischen Klumpfuß in den 1950er Jahren. Es dauerte ca. vier Jahrzehnten bis diese weltweit als Methode mit den erfolgreichsten Ergebnissen akzeptiert wurde.

Der Klumpfuß ist eine komplexe Fehlstellung, die aus vier Komponente besteht: (1) Spitzfuß, (2) Rückfußvarus, (3) Vorfußadduktus und (4) Cavus.

Durch seine Methode wird der Klumpfuß zweihändig korrigiert. Der Daumen einer Hand dient als Widerlager für das Sprungbein und mit der anderen Hand wird der Fuß unter dem Sprungbein schrittweise bewegt. Zunächst wird der Vorfuß 90° nach außen gedreht, dadurch erfolgt die Korrektur des Cavus. In den nächsten Sitzungen wird der Vorfuß unter dem Sprungbein nach außen verschoben. Das Fersenbein bewegt sich mit in die korrekte Stellung, es werden die Vorfußadduktus- und Rückfußvarus-Komponenten korrigiert. In der Regel werden ca. sechs Redressionssitzungen benötigt, um die endgültige Position (70° Abduktion) zu erreichen. Letztendlich erfolgt die Korrektur der Spitzfuß-Komponente durch die Durchtrennung der Achillessehne mit einem kleinen Schnitt in örtlicher Betäubung (perkutane Achilles-Tenotomie). Nach diesem Eingriff wird der Fuß in leichter Spitzfußstellung eingegipst.

Das Gesamtdauer der Behandlung beträgt ca. 8 Wochen. Danach erfolgt die Umstellung auf eine Abduktionsschiene (Denis-Browne-Schiene) tags und nachts für drei Monate. Um den Therapierfolg zu sichern, muss die Schiene nachts bis zum Ende des vierten Lebensjahrs getragen werden.

Baby mit idiopathischem Klumpfuß - Bild von vorne

Verlauf Gipsredression nach Ponseti bei Klumpfuß

Ergebnise bei Ponseti-Behandlung (3 Monate nach Beginn)

Ergebnise bei Ponseti-Behandlung (14 Monate nach Beginn)

Lesenswert: Infoseite über Klumpfüße, Klumpfuß- die besonderen Füße (Selbsthilfegruppe auf Facebook 1000+ Mitglieder).

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