Wie wird der Plattfuß diagnostiziert?

Eine klinische Untersuchung  ist ausreichend, um die Diagnose eines Plattfußes zu stellen. Man kann mit bloßem Auge die typischen Merkmale erkennen: das abgesunkene oder fehlende Fußlängsgewölbe, die Neigung der Ferse nach außen und die Abweichung  des Vorfußes nach außen (Abb.1). Letzteres führt dazu, dass ein Großteil des Vorfußes außenseitig sichtbar ist, wenn man den Patienten von hinten im stand betrachtet. Zunächst wird untersucht, ob die Fehlstellung flexibel oder fixiert ist. Im ersten Fall kann die Fußstellung manuell (passiv) korrigiert werden, im zweiten Fall sind die Gelenke durch eine Verkürzung der Sehnen und Bänder sowie durch eine Schrumpfung der Gelenkkapsel fest und nicht mehr korrigierbar. Ein einfacher Test, der Zehenspitzenstand, kann hier die zwei für die Therapie entscheidenden Stadien unterscheiden. Beim flexiblen Plattfuß dreht sich  die Ferse beim Heben nach innen (med. Varisierung).

Beim fixierten Plattfuß bleibt sie in der ursprünglichen Stellung. Eine für die Prognose und Therapie wichtige Information ist, ob eine Achillessehnenverkürzung die Plattfußstellung begleitet. Dies würde einen komplizierenden Faktoren darstellen und eine entsprechende Behandlung notwendig machen. Das obere Sprunggelenk erlaubt eine Streckung (med. Dorsalflexion) von mindestens 10°, das eines Kindes von ca. 20-30°, anderenfalls würde eine Verkürzung der Wademuskulatur vorliegen.