Der symptomatische Plattfuß bei Insuffizienz des Muskulus Tibialis posterior (TP) kann sich direkt mit starken Schmerzen bemerkbar machen. Es handelt sich um eine Reizung der TP-Sehne (med. Tendinitis).
In dieser Phase empfiehlt sich eine Ruhigstellung im Gips oder Walker, eine Entlastung, kühlende Maßnahmen und die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Nach Abklingen der akuten Entzündung kommen physiotherapeutische Maßnahmen (Krankengymnastik) zum Einsatz. Es werden Übungen zur Tonisierung der Tibialis posterior Muskulatur sowie der kompensierenden Muskulatur (Fußinvertoren) durchgeführt. Wenn die TP-Muskulatur komplett versagt, spricht man vom dekompensierten Plattfuß. Der Fuß knickt nach innen und der Vorfuß weicht nach außen ab, das Fußgewölbe verschwindet und die Mittelfußknochen kommen in Kontakt mit dem Boden.
In diesem Stadium empfiehlt sich durch äußere Vorrichtungen den Fuß in die richtigen Position zu bringen und ihn zu unterstützen. Dadurch wird die Arbeit der kompensierenden Muskulatur erleichtert. Dies kann man durch den Einsatz von korrigierenden Schuheinlagen erreichen. Diese Hilfsmittel werden vom Orthopädie-Schuhmacher individuell dem Fuß angepasst. Dafür wird eine Pedobarographie (Fußdruckmessung) durchgeführt. Die Schuheinlage verfügt über eine Abstützung des Fußgewölbes (med. Supinationskeil).
Diese verhindert das Knicken nach innen. Um das gleichzeitige Abrutschen des Fußes nach außen zu verhindern, wird eine Erhöhung des Fersenrandes (med. Fersenführung) eingebaut.
Wenn es sich um eine komplexere Fehlstellung handelt werden Orthesen angefertigt. Diese können Korrekturen in mehreren Ebenen erzeugen. Diese werde eher bei neurologisch bedingten Fehlstellungen (z.B. bei Kindern mit infantiler Cerebralparese usw.) eingesetzt.
Im fortgeschrittenen Stadium besteht ein kompletter Ausfall der TP-Funktion und der Fuß ist in der Pes planovalgus-Fehlstellung fixiert. Das heißt, dass die Gelenkkapsel und Sehnen verkürzt sind und eine passive Korrektur der Fußstellung verhindern.
Bei Patienten in fortgeschrittenem Alter mit reduzierten funktionellen Ansprüchen oder bei Patienten mit schweren Vorerkrankungen wird diese Fußstellung nicht korrigiert. Man kann diesen Patienten durch Anfertigung orthopädischer Schuhe helfen. Maßschuhe bieten eine stabile Fixierung des Fußes, dadurch verhindern sie eine schmerzhafte Restbeweglichkeit in den arthrotischen Gelenken, ebenfalls werden überbelastete Stellen weich gebettet.