Man kann eine Ruptur der Achillessehne sehr einfach klinisch diagnostizieren. Die Beschreibung des Unfallhergangs mit dem typischen Verletzungsmechanismus, bei einem Patienten aus den zwei typischen Altersgruppen, überwiegend männlichem Geschlecht gibt deutliche Hinweise dafür.
Der Patient gibt Schmerzen entlang der Achillessehne an und kann direkt nach dem Unfall oft das Bein nicht belasten. Bei der Untersuchung kann man leicht eine Unterbrechung der Achillessehnenkontur an einer typischen Stelle ca. 6-8 cm vom Ansatz tasten. Hier findet man oft auch ein Bluterguss.
Der Thompson-Test ist sehr hilfreich und zeigt den fehlenden Anschluss des M. Triceps surae mit dem Fersenbein. Dieser Test wird mit dem Patienten in Bauchlage und mit dem hängenden Fuß über der Tischkante durchgeführt. Der Untersucher drückt die Wade zusammen und dadurch beobachtet die Bewegung des Fußes. Bei intakter Achillessehne kommt es zu einer Plantarflexion des Sprunggelenkes. Bei Achillessehnenruptur bewegt sich der Fuß kaum.
Die Sonographie ist die einfachste Methode zur Untersuchung der Achillessehne und muss bei jedem Verdacht auf Achillessehnenruptur durchgeführt. Man kann gut die Sehnenunterbrechung darstellen. Durch die Plantarflexion des Sprunggelenkes während der Untersuchung kann man sehen, ob die Sehnenenden sich annähern oder ob eine Sehnendehiszenz bleibt. Diese sog. dynamische Untersuchung spielt eine wichtige Rolle in der Therapienentscheidung.
Die Kernspintomographie (MRT) stellt die Achillessehne sehr gut dar. Risse können gut identifiziert werden, jedoch ist sie eine statische Untersuchungsmethode und gibt keine Informationen über die Annäherung der Sehne in Spitzfußstellung. Man muss oft lange auf einen Termin warten und dies verspätet oft die Diagnosestellung. In der Zeit kann sich die Sehne zurückziehen und kann eine notwendige Sehnennaht nicht mehr durchgeführt werden.
Auch wenn die klinische Diagnose einfach gestellt werden kann und die bildgebende Methoden immer verfügbar sind, werden ca. 25% dieser Fälle übersehen oder zu spät diagnostiziert.