Welche OP bei Malum Perforans?

Eine Operation bei Malum Perforans kann notwendig sein, wenn die Wunde tief ist, eine Infektion vorliegt oder schwere Fußschäden bestehen. Die häufigsten chirurgischen Maßnahmen sind:

  1. Debridement (Wundreinigung und Gewebeentfernung)
  • Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Förderung der Wundheilung.
  • Abgestorbenes Gewebe (Nekrosen) wird entfernt, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.
  • Kann unter örtlicher Betäubung oder Narkose erfolgen, je nach Schwere der Wunde.
  1. Abszessspaltung und Infektionskontrolle
  • Dient zur Reduzierung von Entzündungen und zur Verhinderung einer systemischen Infektion (Sepsis).
  • Eiteransammlungen im Fußbereich werden eröffnet, vollständig entleert und nekrotisches Gewebe wird entfernt (Nekrektomie/Debridement).
  • Mikrobiologische Gewebeproben werden entnommen, um die Erreger zu identifizieren.
  • Die gezielte Auswahl einer wirksamen Antibiotikatherapie basierend auf dem Erregerprofil verbessert die Prognose und reduziert drastisch das Risiko einer Amputation.
  1. Korrektur von Fußdeformitäten und Druckentlastung
  • Neben der Infektionskontrolle muss die Ursache (Druckbelastung durch Fehlstellungen) behandelt werden.
  • Eine interne Druckentlastung sowie eine Korrektur von Fehlstellungen sind essenziell.
  • Eine gründliche Diagnostik mittels Röntgen, DVT, CT oder MRT ist notwendig, um die genaue Fehlstellung und mögliche Exostosen (knöcherne Vorwölbungen) zu identifizieren.
  • Basierend darauf wird eine individuelle OP-Strategie
  1. Amputation (seltene Ausnahme)
  • Nur erforderlich bei schweren Fehlstellungen oder unkontrollierbaren Infektionen, die die Durchblutung des Fußes gefährden.
  • Da eine Amputation die Lebenserwartung und Lebensqualität drastisch reduziert, liegt der Fokus auf frühzeitiger und konsequenter Behandlung, um sie zu vermeiden.

Ziel der chirurgischen Therapie

  • Zeitgerechte Wundversorgung und Weichteilverschluss, um eine Chronifizierung der Wunde zu verhindern.
  • Vermeidung von Amputationen durch frühzeitige Infektionskontrolle und Druckentlastung.
  • Erhalt der Fußfunktion durch gezielte Fehlstellungskorrekturen.

Eine rechtzeitige chirurgische Behandlung kann die Prognose erheblich verbessern und schwere Komplikationen verhindern.