Eine Operation bei Malum Perforans kann notwendig sein, wenn die Wunde tief ist, eine Infektion vorliegt oder schwere Fußschäden bestehen. Die häufigsten chirurgischen Maßnahmen sind:
- Debridement (Wundreinigung und Gewebeentfernung)
- Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Förderung der Wundheilung.
- Abgestorbenes Gewebe (Nekrosen) wird entfernt, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.
- Kann unter örtlicher Betäubung oder Narkose erfolgen, je nach Schwere der Wunde.
- Abszessspaltung und Infektionskontrolle
- Dient zur Reduzierung von Entzündungen und zur Verhinderung einer systemischen Infektion (Sepsis).
- Eiteransammlungen im Fußbereich werden eröffnet, vollständig entleert und nekrotisches Gewebe wird entfernt (Nekrektomie/Debridement).
- Mikrobiologische Gewebeproben werden entnommen, um die Erreger zu identifizieren.
- Die gezielte Auswahl einer wirksamen Antibiotikatherapie basierend auf dem Erregerprofil verbessert die Prognose und reduziert drastisch das Risiko einer Amputation.
- Korrektur von Fußdeformitäten und Druckentlastung
- Neben der Infektionskontrolle muss die Ursache (Druckbelastung durch Fehlstellungen) behandelt werden.
- Eine interne Druckentlastung sowie eine Korrektur von Fehlstellungen sind essenziell.
- Eine gründliche Diagnostik mittels Röntgen, DVT, CT oder MRT ist notwendig, um die genaue Fehlstellung und mögliche Exostosen (knöcherne Vorwölbungen) zu identifizieren.
- Basierend darauf wird eine individuelle OP-Strategie
- Amputation (seltene Ausnahme)
- Nur erforderlich bei schweren Fehlstellungen oder unkontrollierbaren Infektionen, die die Durchblutung des Fußes gefährden.
- Da eine Amputation die Lebenserwartung und Lebensqualität drastisch reduziert, liegt der Fokus auf frühzeitiger und konsequenter Behandlung, um sie zu vermeiden.
Ziel der chirurgischen Therapie
- Zeitgerechte Wundversorgung und Weichteilverschluss, um eine Chronifizierung der Wunde zu verhindern.
- Vermeidung von Amputationen durch frühzeitige Infektionskontrolle und Druckentlastung.
- Erhalt der Fußfunktion durch gezielte Fehlstellungskorrekturen.
Eine rechtzeitige chirurgische Behandlung kann die Prognose erheblich verbessern und schwere Komplikationen verhindern.