Die Cotton Operation wird zur Korrektur des flexiblen Knick-Senkfußes durchgeführt. Diese Methode wird in Kombination mit anderen Operationsverfahren verwendet. [s. Triple tarsale Osteotomie]

Die Osteotomie des Os cuneiforme mediale nach Cotton adressiert die Vorfußsupinatus-Komponente der Pes planovalgus Fehlstellung. Praktisch wir der 1. Strahl dadurch abgesenkt und das Fußgewölbe angehoben (Abb. 3).

Die erreichte Stellung wird durch das Einbringen eines Abstandhalters gesichert (Abb. 2). Früher wurde ein Knochenspan aus dem eigenen Beckenkamm als Abstandhalter verwendet. Heutzutage wird hierzu ein Stück Fremdkochen verwendet. So werden Komplikationen der Entnahmestelle vermieden.

Abb.1: Skizze eines Fußes aus seitlicher Ansicht
Abb.2: Aufklappende Osteotomie des Keilbeins und Interposition eines Knochenkeils
Abb.3: Durch die Cotton-Osteotomie wird das Fußgewölbe angehoben (gelber Pfeil).

Wie wird die Cotton-Osteotomie durchgeführt?

Der Patient liegt auf dem Rücken auf dem Operationstisch. Eine circa 4 cm lange Inzision wird über dem Os cuneiforme mediale (Keilbein) durchgeführt (Abb.3). Die Muskulatur sowie die Strecksehnen werden beiseite gehalten und vor der Säge geschützt.

Die Osteotomiestelle wird mit einem Draht markiert und unter Röntgen kontrolliert (Abb. 5). Danach wird der Knochen mit der oszillierenden Säge senkrecht durchtrennt (med. Osteotomie, Abb.6). Die Durchtrennung erfolgt inkomplett, die Unterseite wird intakt belassen. Dies führt zu einer erhöhten Stabilität und der eingebrachte Keil wird fest eingeklemmt. Eine Fixierung mit Implantate entfällt somit.

Zunächst wird die Osteotomie mit Meißeln schrittweise abgespreizt (Abb.8). Die „Lücke“ wird mithilfe eines Hintermann Spreizers erweitert (Abb.11), dabei verschiebt sich der erste Strahl und wird abgesenkt. Wenn die gewünschte Position erreicht ist, wird die Breite des Defektes gemessen und dementsprechend die Breite des Interponats angepasst (Abb.9). Ein zum Defekt passenden Keil wird aus einem präparierten Hüftkopf (Allograft) mit der oszillierenden Säge ausgeschnitten (Abb.10). Dieser wird nun in die Osteotomie eingebracht (Abb.12). Wenn der Hintermann Spreizer entfernt wird, bleibt der Knochenkeil fest verklemmt. Somit ist keine Fixierung mit Implantate notwendig.

Die Weichteile werden schichtweise verschlossen und die Haut mit SteriStrips beklebt.

Abb. 4: Schnitt von ca. 4 cm über dem Keilbein
Abb. 5: Markierung der Durchtrennungsstelle mit einem Draht
Abb. 6: Das Keilbein wird angesägt.
Abb. 7: Die Osteotomie wird mit dem Meißel kontrolliert um ca. 90% der Knochendicke verlängert.
Abb. 8: Weitere Meißel werden vorsichtig eingebracht, dadurch wird die Osteotomie erweitert.
Abb. 9: Aus einem aufbereiteten Fremdknochen (Allograft) wird der Abstandhalter ausgesägt
Abb. 10: Der Knochenkeil kann nun eingebracht werden.
Abb. 11: Ein Hintermann-Spreizer hält die Osteotomie offen.
Abb. 12: Der Knochenkeil wird nun in die Osteotomie eingebracht.

Nachbehandlung nach der Cotton-Osteotomie

Postoperativ wird der Fuß in einem Walker für 6 Wochen ruhig gestellt. Eine Schwellung des Fußes ist in dieser Phase und bis zu sechs Monaten nach der Operation normal. Hier werden Lymphdrainagen und im manchen Fällen das Tragen eines Kompressionsstrumpfes angeraten.

Der Patient kann ab dem ersten postoperativen Tag aufstehen und ohne Belastung laufen.

Nach sechs Wochen wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt und der Patient kann schrittweise aufbelasten. Es wird empfohlen, mit ca. 20 kg Teilbelastung pro Woche zu steigern. Ab diesem Zeitpunkt ist die Ruhigstellung im Walker nicht mehr notwendig. Wie bereits erwähnt, ist jedoch in dieser Phase eine deutliche Anschwellung des Fußes normal. Aus diesem Grund empfinden manche Patienten angenehmer, den Walker bis zur Abschwellung zu tragen.

Nach Erreichen der vollen Belastbarkeit sind die Unterarmgehstützen nicht mehr erforderlich. Dies kann zwischen acht und zehn Wochen dauern.

Je nach Beruf ist der Rückkehr zur Arbeit zwischen 8 und 12 Wochen möglich. Die Versorgung mit Schuheinlagen ist zunächst nicht notwendig. Nach kompletter Ausheilung wird die Notwendigkeit von Schuheinlagen geprüft.

Abb. 13: Aussehen der Narbe nach einer Cotton Osteotomie

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