Verlängerung der Achillessehne
Die Verlängerung des Triceps surae kann durch verschiedene Techniken durchgeführt werden. Es besteht ein direktes Verhältnis zwischen Korrekturpotential und Schwächung der Muskelkraft. Operationen, durch die eine große Verlängerung erreicht werden kann, schwächen erheblich die Kraft des M. Triceps surae, andere schonen die Kraft, können jedoch nur gering ausgeprägte Spitzfußdeformitäten korrigieren. (s.u.)
– < intramuskuläre Verlängerung < Baumann-OP < Strayer OP < Hokke-OP < : Z-Plastik < +
Bei der Operation nach Strayer wird die Aponeurose des M. gastrocnemius durchtrennt und ggf. die Aponeurose des M. soleus eingekerbt. Dadurch können auch leichte strukturelle Spitzfüße korrigiert werden.
Ablauf der Strayer OP
Die Operation wird i.d.R. in Vollnarkose durchgeführt. Der Patient liegt auf dem Rücken auf dem Operationstisch mit dem zu operierenden Bein nach außen gedreht. Für eine bessere Sicht während der Operation wird eine sog. Blutleere angelegt.
Ein 3 cm langer Schnitt wird an der Wade innenseitig auf Höhe des Muskel-Sehnenübergangs durchgeführt. Nach Eröffnung der Unterschenkelfaszie wird der weiße Sehnenspiegel des Triceps surae identifiziert. Ein Assistent hält das obere Sprunggelenk in maximaler Dorsalflexion und spannt dadurch den M. Triceps surae. Die Durchtrennung der Aponeurose erfolgt mitels Messer und Schere. Der darunter liegende Muskel wird geschont. Die vollständige Durchtrennung wird durch Tasten bestätigt.
Nun kann der Spitzfuß korrigiert werden. Eine Ruhigstellung im Gips oder Walker hält den Triceps surae auf Länge bis die Lücke in der Aponeurose vernarbt und die Korrektur gesichert ist.
Nachbehandlung nach Strayer OP
Die Ruhigstellung im Gips oder Walker erfolgt für 6 Wochen. Diese wird nur für die Wundkontrolle und den Verbandswechsel kurzzeitig unterbrochen. Die Mobilisierung (Gehen) erfolgt ab dem ersten postoperativen Tag unter vollen Belastung.
Ab der 7. Woche wird die Ruhigstellung aufgehoben und Bewegungsübungen, Krafttraining und Narbenmobilisierung (Narbenmassage) unter krankengymnastischer Anleitung durchgeführt. Zur Sicherung des Ergebnisses und Vermeidung von Rezidiven ist das Tragen einer Lagerungsschiene für mehrere Monate nachts erforderlich. Falls die ursprüngliche Fehlstellung aufgrund eines Muskelungleichgewichts (z.B. infantile Cerebralparese) bestand, ist ebenfalls das Tragen einer Orthese tagsüber notwendig.