Patient (10) mit beidseitigen Knick-Senkfüßen (med. Pes planovalgus et abductus), er habe seit über drei Jahre therapieresistente Schmerzen im Bereich beider Füße. Das Kind gibt Schmerzen unterhalb des Außenknöchels an sowie innenseitig, wo man einen vorgewölbten Knochen tasten kann. Hier würde sich immer eine Druckstelle bilden. Die Schmerzen entstehen während des Sports, beim Rennen und nach langem Laufen. Der Patient muss die sportliche Tätigkeit unterbrechen und klagt über Gehunfähigkeit.

Alle durchgeführten Therapien über einen Zeitraum von drei Jahren, wie Schuheinlagen und Orthesenversorgung, haben keine Besserung gebracht. Es besteht die Indikation zur talo-calcaneare Arthrorise mit Talus stopp Schraube.

Der kindliche flexible Knick-Senkfuß: klinischer Befund

Das Fußgewölbe ist vollständig aufgehoben. Es bilden sinch kontinuierlich eine Druckstelle durch Reibung am Schuh.
Der Fuß knickt ein und die Ferse ist nach außen geneigt. Die gelbe Linie markiert die Achse des Unterschenkels und der Ferse.
Auf Zehenspitzen dreht sich die Ferse automatisch wieder ein. Das ist ein Zeichen für einen flexiblen Knick-Senkfuß.

Die talo-calcaneare Arthrorise mit der Talus stopp Schraube: was wird gemacht?

Postoperative Narbe an der Schrauben-Eintrittstelle

Zunächst muss die Achillessehnenverkürzung durch eine aponeurotische Achillessehnen-Verlängerung nach Strayer adressiert werden. Hierfür wird ein 3 cm langer Schnitt innenseitig an der Wade und die oberste Schicht der Wadenmuskulatur wird durchtrennt.

Danach erfolgt die eigentliche Korrektur. Über eine 1 cm lange Inzision unterhalb des Außenknöchels wird eine Schraube in das Fersenbein, auf dem Boden des sog. Sinus tarsi eingebracht. Der Kopf dieser Schraube stützt das Sprungbein (med. Processus lateralis tali) ab und spreizt die zwei Knochen auf der Fußaußenseite auseinander. So wird die Ferse aufgerichtet und das Einknicken verhindert.

Der Eingriff wird nur bis zu einem bestimmten Alter durchgeführt, damit es nach dem Eingriff durch weiteres Wachstum zu einer korrekten Entwicklung des Fußes kommt.

Der Eingriff wurde beidseits in einer Operation durchgeführt. Die Füße wurden in speziellen Walkern ruhiggestellt und der Patient wurde mit Vollbelastung ab dem 1. postoperativen Tag mobilisiert.

Die Ruhigstellung erfolgte für sechs Wochen, danach durfte das Kind Konfektionsschuhe tragen. Die folgenden sechs Wochen wurde Physiotherapie durchgeführt, um das normale Laufen und die Muskelkraft wieder zu erlangen. Mit 18 Jahre wird die Schraube im Rahmen eines ambulanten Eingriffs entfernt.

Ergebnis nach talocalcanearer Arthrorise mit Talus Stopp-Schraube