Patient (35) erlitt eine Explosionsverletzung in Somalia mit komplexer, offener Unterschenkelfraktur sowie Kompartmentsyndrom. Infolge einer verspäteten und inkorrekten Behandlung kam es zu einem permanenten Nervenschaden. Dies führte zur Einstellung des Sprunggelenkes in Spitzfuß und Hammerzehenfehlstellungen. Die deformität-bedingte Fehlbelastung in Kombination mit der fehlenden Sensibilität der Fußsohle führten zur wiederholenden Sohlengeschwüre und mehrmals zu Fußsohlenabszesse. Der Patient stellte sich bei uns vor, nachdem in einer anderen großen Klinik die Unterschenkelamputation empfohlen wurde.
Operation #1: Talektomie und Sprunggelenks-Arthrodese
Das obere Sprunggelenk war durch die komplizierte Vorgeschichte destruiert und in Spitzfußstellung fest fixiert. Die ausgeprägte Vernarbung der Weichteile erlaubte keine Korrektur durch eine Sehnenverlängerung.
Es erfolgte die Entfernung des Sprungbeins, die Einstellung des Fußes in 90° Winkel zur Unterschenkel-Achse und die Fixierung durch Ilizarov-Fixateur. Dieser erlaubt eine rigide Fixierung des stark verformten Fußes mit schlechten Weichteilverhältnissen und eine kontinuierliche Kompression im Arthrodesenspalt.
Operation #2: Fixateur-Entfernung und Hammerzehenkorrektur
Nach 3 Monaten war die Versteifung geheilt und der Fixateur konnte entfernt werden. Im gleichen Eingriff wurden die Zehen korrigiert. Dies wurde durch eine Resektion der Zehenmittelgelenke (med. Resektionsarthroplastik nach Hohmann) durchgeführt. Das Bein wurde für einen weiteren Monat mit einem Gipsverband ruhiggestellt.