Patientin (74) mit akut aufgetretenen entzündlichen Veränderungen des Fußes. Sie leidet unter rheumatoider Arthritis und beschreibt in der Vorgeschichte vor mehreren Jahren eine operative Korrektur einer Vorfußdeformität. Der Fuß habe sich nach der Operation weiter deformiert.

Vorfußdeformität bei rheumatoider Arthritis mit Abszess

Schwellung, Rötung und tastbare Flüßigkeitsansammlung im Bereich des Großzehengrundgelenkes, ausgeprägte Zehenfehlstellung
Die kleinen Zehen werden von der Großzehe übereinander gedrängt.
Man erkennt die vor Jahren durchgeführte Keller-Brandes Operation sowie einen Knochensubstanzverlust im Bereich aller Zehengelenke.

Es handelt sich um unkontrolliertes Rheuma, welches ursächlich für eine ausgeprägte Vorfußfehlstellung ist. Der vor Jahren durchgeführte operative Eingriff erbrachte keine Korrektur. Durch die Abweichung der Großzehe wurden die kleinen Zehen nach oben und übereinander gedrängt.

Diese Fehlstellung führte zu einer offenen Stelle, wodurch Bakterien eingedrungen sind und diese abszedierende Entzündungen verursacht haben.

Operative Strategie bei infizierter rheumatischer Vorfußdeformität

Im Vordergrund stand die Entzündung. Es erfolgte eine stufenweise operative Therapie.

Zunächst wurde der Abszess gespalten und der Eiter mitsamt dem abgestorbenen Gewebe entfernt. Es wurden Gewebeproben zur mikrobiologischen Untersuchung gewonnen. Die Gelenke wurden reseziert und die Zehen mit Drähten temporär fixiert. Eine lokale (durch Implantation von Antibiotikaketten) und systemische antibiotische Therapie wurde durchgeführt.

Nach 6 Wochen war der Infekt abgeheilt und man konnte eine endgültige Versorgung durchführen. Die Drähte wurden entfernt und das Großzehengrundgelenk wurde durch den Einsatz einer winkelstabiler Platte geradegestellt und versteift.

Ergebnisse nach Rheumafuß-Korrektur