Patientin (70) mit zunehmender Neigung der Zehen zur Fußinnenseite, im ersten Jahr nach einer Hallux valgus Korrektur. Sie habe auch erheblichen Schmerzen im Gelenk, die Großzehe reibt am Schuh und durch die Bewegungseinschränkung der Grundgelenke ist das Abrollen stark eingeschränkt.

Pes adduktus: wie kam es dazu?

Durch eine fehlgeschlagene Hallux valgus Korrektur kam es zu einer aseptischen Os Metatarsale-Köpfchennekrose, sprich das Köpfchen starb ab. Es entstand ein Defekt in diesem Bereich und dadurch wurde der erste Strahl kürzer. Der Großzeh verlor die Führung und wurde durch die Muskulatur zusammen mit den kleinen Zehen nach innen gezogen.

Eine Röntgen-Aufnahme bringt Aufklärung. Es wird eine Verkürzung des erstem Mittelfußknochens um ca. 2 cm festgestellt. Mit blauer Linie ist die normale Stellung der Großzehe markiert. Die orange Linie zeigt die tatsächliche Achse der Fehlstellung.

Pes adduktus bei aseptischer Nekrose des Os metatarsale: was wird gemacht?

Das abgestorbene (med. nekrotische) Knochengewebe wurde abgetragen, sodass der Knochen heilen kann. Der Defekt wurde durch einen ca. 3 cm langen Knochenblock vom vorderen Beckenkam ersetzt und die Großzehe an seine ursprüngliche Stelle verlegt. Die Fixierung erfolgte durch Einsatz einer winkelstabilen Platte. Die Stellung der kleinen Zehen korrigierte sich von selbst nach dem Ausgleich der Verkürzung.

Ergebnis nach Pes adduktus-Korrektur

Rechts das Ergebnis sechs Wochen nach der Korrektur. Die kleinen Zehen wurden passiv in ihre ursprüngliche Stellung verlegt
Aus der Innenseite sieht man die Operationsnarben. Um die Achse der Großzehe zu korrigieren, war eine Längegewinnung der innenseitigen Weichteile notwendig. Dieses wurde durch eine sogenannte Z-Plastik erreicht.
Um das Abrollen zu ermöglichen muss man den Großzeh in leichter Streckung einstellen. Diese kann man durch die Biegung der Platte Beurteilen.