Patientin (65) mit Schmerzen an der Fußsohle unterhalb der Zehenballen. Vor mehreren Jahren wurde eine Hallux valgus Operation durchgeführt. Kurz nach der Operation berichtet sie über eine Rückkehr der Fehlstellung und eine zunehmende Wanderung der zweiten Zehe nach oben. Nun beklagt sie ein ständiges Reiben der Zehe am Schuh.
Digitus secundus superductus: klinischer und radiologischer Befund
Operative Korrektur für Reiterzehe
Zunächst wird die Ursache (die Fehlstellung der Großzehe) behoben. Aufgrund der langjährigen Hallux valgus Fehlstellung kann eine Arthrose des Gelenkes sowohl auf dem Röntgen-Bild als auch bei der klinischen Untersuchung festgestellt werden. Dieses zwingt zur Versteifung (med. Großzehengrundgelenk-Arthrodese).
Danach erfolgt das Plantar plate repair. Durch einen ca. 3 cm langen Schnitt wird der zweite Mittelfußknochen (med. Os metatarsale II) verkürzt und die verkürzten Strecksehnen werden verlängert (med. Tenotomie EDL). Durch diesen Eingriffe kann das Grundgelenk eingerenkt werden und dadurch wird die zweite Zehe abgesunken. Um die korrigierte Stellung zu sichern, wird ein stabilisierendes Band (med. Plantare Platte) mit speziellen Nähten im Knochen refixiert.
Die kleinen Zehen werden mit Tapeverband für vier Wochen fixiert. Der Fuß wird mit einem Verbandschuh versorgt. Unmittelbar postoperativ kann die Patientin voll belasten. Eine Thromboseprophylaxe ist für eine Woche notwendig. Nach 6 Wochen kann im Röntgen der regelrechte Heilverlauf bestätigt werden und mit Physiotherapie zur Beweglichkeitsverbesserung und Gangbildoptimierung kann begonnen werden. Nach drei Monaten kann die Patientin in Konfektionsschuhen normal laufen, hat keine Druckstellen mehr und berichtet eine wesentliche Verbesserung der Symptomatik.