Eine langjährige Missachtung erhöhter Zuckerwerte führt zu einer unumkehrbaren Durchblutungsstörung. Im Verlauf kommt es zu einem kompletten Verschluss der Beinschlagadern. Das Gewebe stirbt ab und kann sich im Verlauf infizieren. In u.g. Fall zog sich die Gangrän bis weit in den Rückfußbereich. 

Pirogoff-Amputation bei infiziertem diabetischem Fuß

Es handelt sich um einen komplizierten Fall. Der gesamte vordere Anteil des Fußes ist nicht mehr durchblutet und das Gewebe ist abgestorben (med. nekrotisch). Zusätzlich haben sich die Nekrosen infiziert. Die Vorstellung der Patientin erfolgte im Stadium der Blutvergiftung.

Die chirurgische Behandlung war lebensrettend. Es erfolgte die Entfernung des toten Gewebes, die Entnahme von Gewebeproben zur Indentifizierung des Keims und zur Testung auf ein wirksames Antibiotikum. Durch mehrere Eingriffe erfolgte die Vakuum-assistierte Reinigung der Wunde.

Letztendlich definierte sich die Amputationslinie weit nach hinten, im Bereich des Chopart`schen Gelenkes. Wenn man weit im Rückfußbereich amputiert, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen den Muskeln, die den Stumpf führen. Die Wadenmuskulatur zieht weiterhin die Ferse hoch, aber die Fußstrecker fehlen. Dies würde zu einer Spitzfußstellung führen und die Belastung würde auf die vordere Fersenbeinkante verlagert werden, mit Bildung von Druckgeschwüren.

Aus diesem Grund wurde das Fersenbein in korrekter Stellung am Schienbein angeschraubt und dadurch eine stabile knöcherne Konsolidierung erreicht. Die Belastung erfolgt dann auf dem dafür vorgesehenen Tuber calcanei.

Ergebnis nach Pirogoff-Amputation

Nach der Amputation wurde der Stumpf im Gipsverband für 3 Monate ruhiggestellt. Nach Formung des Stumpfes und Reduktion des Ödems konnte eine Fußprothese angepasst werden. Dadurch konnte auch die Längendifferenz ausgeglichen werden.