Die Charcot-Arthropathie ist ein schwerwiegendes Leiden und eine der Hauptursachen für Beinamputationen beim Diabetiker. Eine rechtzeitige Rekonstruktion des instabilen und verformten Fußes kann das Bein retten und das Leben verlängern. [Mehr darüber]
44-jährige Patientin mit Diabetes mellitus Typ I insulinpflichtig knickte mit dem rechten Fuß um. Sie habe keine Schmerzen gehabt und stellt sich erst nach mehreren Wochen aufgrund der Fußverformung bei einem Arzt vor. Es wird eine lisfranc`sche Luxationsfraktur (Verrenkungsbruch des Mittelfußes) diagnostiziert. Sie wird operiert, jedoch gelingt die Operation nicht.
Aufgrund der Verformung und der Instabilität stellt sie sich in unserer Klinik ein Jahr nach dem Unfall vor.
Es wird sofort erkannt, dass es sich um einen Charcot-Fuß handelt. Die Sensibilität am Fuß ist stark vermindert (Polyneuropathie), die Durchblutung ist unbeeinträchtigt. Der Fuß ist verformt und instabil.
In Bereich der Fußinnenseite kann man die Vorwölbung des verschobenen Mittelfußknochens (Os cuneiforme mediale) sehen. Diese nimmt unter Belastung aufgrund der Instabilität in diesem Bereich zu. Die Fehlbelastung führt bei der Patientin mit Gefühlstörung zu einem Sohlengeschwür (Malum perforans).
Auf diesem Grund besteht die Indikation zur Korrektur der Fußstellung und zur Stabilisierung. Hiermit wird das Risiko der Ausbildung von Sohlengeschwüren verringert und somit eine Amputation verhindert.
Die verrenkten Mittelfußgelenke wurden offen in die ursprüngliche Stellung gebracht und durch stabile Implantate fixiert.
Die dicken Schrauben (Fusion Beams) wurden zur Stabilisierung der inneren Säule vom Großzehengrundgelenk bis zum Sprungbein und für die äußere Säule durch den vierten Strahl bis ins Fersenbein eingebracht.
Postoperatives Ergebnis an der Fußinnenseite 4 Monate nach der Operation. Seit einem Monat belastet die Patientin voll im Vollkontaktgips (TCC). Nun ist der orthopädische Schuh fertig und der Gips kann entfernt werden.