Eine Dornwarze (med. Verrucae vulgaris) ist eine Wucherung der Haut mit erheblicher Hornhautbildung im Bereich der Hände oder der Füße. Die Ursache ist eine Infektion mit einem Papillomavirus (HPV), aus diesem Grund spricht man hier auch von Viruswarzen

Multiple dornwarzen (Verucae plantaris) am Fuß

AUTOR
Dr.-medic Manuel Nastai
Fuß- und Sprunggelenkspezialist

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.

Wie bekommt man eine Dornwarze?

Das Virus gedeiht in feuchten und warmen Räumen, wie z.B. in Umkleidekabinen, Sporthallen, Schwimmbädern oder Gemeinschaftsduschen auf dem Boden oder auf  Gegenständen. Es ist extrem widerstandsfähig und kann bis zu mehreren Monaten auf diesen Oberflächen überleben, auch ohne Menschen zu infizieren. Zwischen Ansteckung und Erscheinung der typischen Hautveränderungen können mehrere Monate vergehen(med. Inkubationszeit). Aus diesem Grund kann man i.d.R. den Ansteckungsort nicht mehr identifizieren.

Man steckt sich z.B. durch Barfußlaufen auf besiedelten Böden an. Ein einfacher Kontakt mit der Haut reicht nicht aus, um eine Infektion zu verursachen. Das Virus benötigt eine Wunde, um es in den menschlichen Körper eindringen zu können. Als Eintrittspforten gelten am häufigsten feine Risse in der Haut.

Diese Eigenschaften und dieser einfache Übertragungsmechanismus machen diese Infektion sehr ansteckend. Kinder sind hier deutlich häufiger betroffen als Erwachsene. Auch bei bei Sportlern tritt dieser Erkrankung häufiger auf.

Wie erkennt man eine Dornwarze am Fuß?

Die erste Hautveränderung nach der Infektion ist ein dunkler Punkt im Bereich der Fußsohle. Dornwarzen treten auch außerhalb der Belastungszonen auf (z.B. in den Zwischenzehenräumen).

Dornwarze zwischen die Zehen
Multiple Dornwarzen in unbelasteten Bereichen (orange Pfeile).

Mit der Zeit entstehen braun-graue körnige harte Veränderungen, leicht erhoben von der benachbarten Haut und mit einem hellen Ring umgeben. Durch Belastung werden diese in die Tiefe gedrückt und wachsen hinein wie ein Dorn ein, aus diesem Grund haben sie sich den Namen verdient. Rundherum bildet sich dicke harte Hornhaut.

Die Dornwarzen haben im zentralen Bereich typisch schwarze Punkte. Diese sind eigentlich kleine Einblutungen und sind typische Merkmale dieses Warzentyps.

Typische Dornwarze (Verucae vulgaris) am Fuß
Schwarze Punkte sind typisch. Hier eine Mosaikwarze mit einer zentralen Läsion und multiplen Satellit-Läsionen.

Hautärzte können diese Veränderungen vergrößert mittels Dermatoskopie beurteilen. In unsicheren Fällen kann zur Abklärung auch eine Gewebeprobe (med. Biopsie) entnommen werden und so die Diagnose durch mikroskopische Untersuchung gesichert werden.

Dornwarze oder Hühnerauge?

Dornwarzen können einem Hühnerauge sehr ähnlich sein. Eine Unterscheidung ist extrem wichtig, da die Behandlung sehr unterschiedlich ist.

Wie bereits erwähnt ist die Ursache einer Dornwarze eine Virusinfektion. Das Virus tritt z.B. im Bereich eines Hautrisses an der Fußsohle durch Barfußlaufen in den Körper ein. Dornwarzen können deshalb sowohl Bereich der Belastungszonen (Ferse, Ballen, Zehengelenke) als auch in den nicht belasteten Fußsohlenbereichen (Fußgewölbe, Zwischenzehenräume usw.) entstehen.

Hautläsionen einer Dornwarze oder eines Hühnerauges sind sehr schmerzhaft. Während Dornwarzen auch an normalen Füßen entstehen, findet man Hühneraugen oft an Füßen mit Fehlstellungen (z.B. Ballenhohlfuß, Hallux valgus, Hammerzehe usw.).

Ein wichtiges Merkmal der Dornwarze sind Blutungen in der Warze, die als schwarz-rote Punkte identifiziert werden können.

Dornwarze
  • Schmerzhaft
  • belastete Stellen
  • nicht belastete Stellen
  • Zehen- oder Fußfehlstellungen
  • Falsches Schuhwerk
  • schwarze Punkte
Hühnerauge
  • Schmerzhaft
  • belastete Stellen
  • nicht belastete Stellen
  • Zehen- oder Fußfehlstellungen
  • Falsches Schuhwerk
  • schwarze Punkte

Wie behandelt man eine Dornwarze?

Die Behandlung der Dornwarzen wird auf 3 Säulen aufgebaut: Entfernung der Hornhaut, Beseitigung des Viruses und Vermeidung einer Reinfektion.

Hornhautentfernung

Zur Entfernung der Hornhaut stehen mechanische oder chemische Methoden zur Verfügung. Mittels eines Skalpells kann man die Hornhaut vorsichtig Schicht für Schicht abtragen. In manchen Fällen ist das Gewebe um die Dornwarze gereizt und entzündet. In solche Situationen wird die mechanische Abtragung durch die Schmerzen erschwert. Die Vorstellung bei einem*er Fußpfleger*in oder einem*er Podologe*in isthier angeraten. Mittels spezieller Fräsen oder feinen Klingen kann die Hornhaut bis in die Tiefe entfernt werden.

Verschiedene Salben oder Pflaster auf hochprozentiger Urea-Basis helfen, die Dornwarze aufzuweichen, diese kann dann nach und nach abgetragen werden. Diese Methode ist jedoch deutlich langsamer als die mechanische Methode.

Die Stickstoff-Therapie ist eine gute Methode zur gleichzeitigen Hornhautentfernung und Beseitigung des Viruses. Diese Therapie wird i.d.R. in Hautarzt- oder Fußschwerpunktpraxen angeboten.

Beseitigung der Virusinfektion

Wenn die Hornhaut abgetragen wurde, können Medikamente appliziert werden, die das Virus abtöten. Diese stehen als Lösungen zur Verfügung und werden mit einem Pinsel zweimal täglich über mehrere Wochen aufgetragen. Das Medikament wirkt nicht, wenn die Warze wieder mit Hornhaut bedeckt ist. Aufgrund der verlängerten Therapiezeit empfiehlt sich wöchentlich die nachgewachsene Hornhaut zu entfernen.

Prophylaxe (Verhinderung der Reinfektion)

Das Meiden der Infektionsorte sollte ggf. erfolgen. Ansonsten sollte man in Hallenbädern, Umkleideräumen oder Sporthallen Schuhe oder Schlappen tragen, um eine Infektion zu verhindern. Alte Turnschuhe und Socken sollten bei hoher Temperatur gereinigt werden. Schuhe und Schuheinlagen sollten desinfiziert werden.

Wie vermeidet man Dornwarzen?

Dornwarzen sind ansteckend, das Beachten einfacher Hygiene-Maßnahmen ist ausreichend, um eine Infektion zu vermeiden. Man sollte keine Handtücher oder Schuhe teilen. Vorsicht ist vor allem in feuchten warmen Räumen geboten. Hier sollte man auf keinen Fall Barfuß laufen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Hautarzt wird hier am häufigsten aufgesucht. Fußchirurgen oder Fußspezialisten sind auch eine gute Adresse.

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