Der Klumpfuß (med. Pes equinovarus) ist eine komplexe Fehlstellung mit einer ausgeprägten Verdrehung des Fußes. In der ausgeprägtesten Form kann die Fußsohle sogar nach oben und innen gerichtet sein. Der Klumpfuß ist die häufigste behandlungsbedürftige angeborene Fußfehlbildung. Bei allen 1.000 Lebendgeburten tritt ein Kind mit Klumpfuß auf. Beispielweise kamen 2018 in Deutschland fast 800 Kinder mit dieser Fußfehlstellung zur Welt.
Ein Klumpfuß ist im Säuglingsalter nicht schmerzhaft. Wenn der Klumpfuß jedoch nicht behandelt wird, bleibt der Fuß deformiert und führt zu einer ausgeprägten Gangstörung. Bei richtiger Behandlung können sehr gute Ergebnisse erreicht werden und somit den Kindern oft ein normales Leben ermöglicht wird ohne bedeutungsvolle Folgen der angeborenen Fußfehlstellung zu spüren.
Die meisten Klumpfüße werden heutzutage erfolgreich mit nicht-operativen Methoden behandelt. Für die besten Ergebnisse beginnt die Behandlung kurz nach der Geburt.
Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu Aufklärungszwecken bereitgestellt. Er dient der medizinischen Aufklärung und nicht zur Selbstdiagnose. Er ersetzt keine Vorstellung bei einem Facharzt.
Ein Klumpfuß ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet: Spitzfuß, Vorfußadductus, Cavus und Vorfußpronatus.
Man unterscheidet der isolierte angeborene Klumpfuß (idiopathischer Klumpfuß) von dem mit verschiedenen neuromuskulären Krankheiten assoziiert (neuropathischer Klumpfuß).
Die Klumpfuß-Ethyologie ist multifaktoriell. Es bestehen sowohl genetische als auch umweltbedingte Ursachen.
Die meisten Klumpfüße können nicht operativ behandelt werden. die bekannteste Methoden sich die Ponseti-Behandlung und die französische Methode.
Konservativ nicht korrigierbare Klumpfüße benötigen eine Operation. Es werden Achilles-Tenotomie, Tibialis anterior-Transfer oder Arthrolysen.
Manchmal wird die Schiene schwer vertragen. Hier einige Tipps.
Ein Klumpfuß kann leicht bis schwer sein, hat aber normalerweise das gleiche allgemeine Erscheinungsbild. Der Fuß ist nach innen gedreht und es besteht oft eine tiefe Falte auf der Unterseite des Fußes. Er ist durch eine Verkürzung der hinteren und innenseitigen Sehnen gekennzeichnet. Dadurch entstehen die 4 Komponenten der Klumpfuß-Fehlstellung:
Ganz typisch, vor allem bei den sehr ausgeprägten Formen, sind die Beugefalten quer über dem Fußinnenrand und hinten oberhalb der Ferse.
Das Klumpfußbein ist kürzer und die Wade ist dünner als die Muskeln im Vergleich zur Gegenseite. Diese Unterschiede sind nur bei Kindern mit einseitigem Klumpfuß erkennbar.
Früher wurden die Klumpfüße bei der Geburt diagnostiziert. Heute werden viele Fälle erst während der pränatalen Sonographie erkannt. Bei etwa der Hälfte der Kinder mit Klumpfuß sind beide Füße betroffen. Jungen haben doppelt so häufig eine Deformität wie Mädchen.
Der Klumpfuß wird häufig grob in zwei Hauptgruppen eingeteilt:
Wenn der Klumpfuß Ihres Kindes mit einer neuromuskulären Erkrankung in Verbindung gebracht wird, ist der Klumpfuß möglicherweise widerstandsfähiger gegen eine Behandlung, erfordert eine längere nicht-chirurgische Behandlung oder sogar mehrere Operationen.
Unabhängig von Art oder Schweregrad verbessert sich der Klumpfuß ohne Behandlung nicht. Ein Kind mit einem unbehandelten Klumpfuß läuft auf der Außenkante des Fußes anstelle der Sohle, entwickelt schmerzhafte Schwielen, kann keine Schuhe tragen und hat lebenslange schmerzhafte Füße, die die Aktivität häufig stark einschränken.
Eltern von Säuglingen, die mit Klumpfüßen geboren wurden und keine anderen bedeutenden medizinischen Probleme haben, sollten beruhigt werden, dass ihr Kind bei richtiger Behandlung Füße hat, die ein normales, aktives Leben ermöglichen.
Über die Ursache des Klumpfußes sind sich die Forscher noch nicht sicher. Die am weitesten verbreitete Theorie ist, dass ein Klumpfuß durch eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren verursacht wird. Es ist jedoch bekannt, dass der Nachwuchs von Eltern mit angeborenen Klumpfüßen im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung öfter mit Klumpfüßen zur Welt kommt.
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Das Behandlungsziel ist das Erreichen eines funktionellen, schmerzfreien Fuß, dessen Fußsohle beim Gehen komplett und gleichmäßig den Boden berührt.
Heutzutage werden die meisten angeborenen Klumpfüße mit hervorragenden Ergebnisse nicht operativ behandelt. Das Ergebnis und die Prognose hängen von der Fehlstellungsschwere ab.
Die auf der ganzen Welt am weitesten verbreitete Technik ist die Ponseti-Methode. Hier wird die Fußstellung sanft schrittweise manuell korrigiert und eingegipst. Im Gips dehnen sich die Sehnen und Bänder. Die Redressionen und Gipse werden wöchentlich wiederholt bis die Fehlstellung korrigiert ist.
Die Behandlung sollte idealerweise kurz nach der Geburt beginnen, aber auch ältere Babys können erfolgreich mit der Ponseti-Methode behandelt.
Was wird bei der Ponseti-Methode gemacht?
Es gibt verschiedene Arten von Schienen, die alle aus Schuhen, Sandalen oder maßgeschneiderten Schuhen bestehen, die an den Enden einer Stange befestigt sind. Die Stange kann fest (beide Beine bewegen sich zusammen) oder dynamisch (jedes Bein bewegt sich unabhängig) sein.
Babys können in den ersten Tagen der Versorgung unruhig sein und benötigen Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Einige Tipps finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Hinweise über die Ponseti-Methode.
Eine andere nicht-operative Methode zur Klumpfusskorrektur umfasst Dehnen, Mobilisieren und Tapen. Die französische Methode – auch als funktionelle Therapiemethode bezeichnet – wird in der Regel von einem Physiotherapeuten durchgeführt, der über eine spezielle Ausbildung und Erfahrung verfügt.
Wie die Ponseti-Methode wird die französische Methode kurz nach der Geburt begonnen und erfordert die Mitwirkung der Familie. Jeden Tag muss der Fuß des Babys gedehnt, mobilisiert und dann getapet werden. Nach dem Tapen wird eine Kunststoffschiene angelegt, um die Stellung zu halten. Die Eltern werden in dieser Methode angeleitet.
Nach 3 Monaten haben die meisten Babys eine signifikante Verbesserung der Fußposition, und Besuche beim Physiotherapeuten sind seltener erforderlich. Wie Kinder, die mit der Ponseti-Methode behandelt werden, benötigen Babys, die mit der französischen Methode behandelt werden, üblicherweise eine Achilles-Tenotomie, um die Dorsalflexion des Sprunggelenks zu verbessern.
Um ein erneutes Auftreten des Klumpfußes zu verhindern, muss die Familie das tägliche Dehnen, Tapen und Schienen fortsetzen, bis das Kind 2 bis 3 Jahre alt ist.
Ausgeprägte und sehr steife Klumpfüße lassen sich nicht dehnen und redressieren und können demzufolge manchmal durch eine konservative Therapie nicht komplett korrigiert werden. Das gleiche gilt auch bei spät behandelten Klumpfüßen oder bei Rückfällen. In solchen Fällen wird oft festgestellt, dass Schwierigkeiten beim konsequenten Tragen der Schiene dafür verantwortlich sind.
In diesem Fall kann eine Operation erforderlich sein, um die Sehnen, Bänder und Gelenke in Fuß und Knöchel anzupassen.
Da eine Operation in der Regel zu einem steiferen Fuß führt, insbesondere wenn ein Kind wächst, werden alle Anstrengungen unternommen, um die Deformität durch nicht-chirurgische Methoden so weit wie möglich zu korrigieren.
Selbst ein Säugling mit schweren Deformitäten oder neuropathische Klumpfüßen (z.B. infantile Cerebralparese) kann von einer konservativen Therapie profitieren. Auch ein operationsbedürftiger Klumpfuß profitiert von einer Redressionsgipstherapie. Durch die konservative Therapie wird der Fuß teilweise korrigiert, sodass der notwendige Eingriff deutlich einfacher und limitiert ist.
Ein Klumpfuß wird von alleine nicht besser. Während der Behandlung sollte das Kind einen fast normal aussehenden Fuß haben, laufen, spielen und normale Schuhe tragen können.
Der betroffene Fuß ist normalerweise 1 bis 1 1/2 Größen kleiner und etwas weniger beweglich als der normale Fuß. Die Wadenmuskeln im Klumpfußbein Ihres Kindes bleiben ebenfalls kleiner, sodass Ihr Kind möglicherweise früher als Gleichaltrige über “schmerzende Beine” klagt oder müde wird. Das betroffene Bein kann auch etwas kürzer sein als das nicht betroffene Bein, dies ist jedoch selten ein signifikantes Problem.
Gipsredression-Behandlung, Ponseti-Gipse
Der Klumpfuß ist mit einer Inzidenz von 1:1000 lebende Neugeburte die häufigste angeborene Fußfehlstellung.
Für die besten Ergebnisse soll die Behandlung direkt nach der Geburt angefangen werden.
Heute ist der Gold-Standard der Behandlung die Ponseti Methode.
Bei Klumpfuß-Rezidiv oder Fehlstellungen in fortgeschrittenem Alter ist manchmal eine operative Korrektur indiziert.
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