Patientin (57) mit seit mehreren Jahren bestehenden Schmerzen unterhalb des Wadenbeins. Sie habe ein zunehmendes Senken und Knicken der Füße bemerkt. Über die Jahre habe sie Schuheinlagen getragen und Krankengymnastik durchgeführt, aber nun profitiert nicht mehr von diesen Maßnahmen. Der Schmerz tritt nach wenigen Schritten auf und nach einer Gehstrecke von 500 m muss sie Pause machen.

Klinischer Befund bei Knick-Senkfuß infolge der Tibialis posterior Insuffizienz

Knick-Senkfüße beidseits. Man sieht die Verdrehung der Vorfüße nach außen.
Das Fußgewölbe fehlt vollständig.
Die Peronealsehnen werden zwischen Fersen- und Wadebein gequetscht.
Deutliches Einknicken durch Tibialis posterior-Insuffizienz

Operative Strategie bei fixiertem Knick-Senkfuß

Einzige Option war hier eine operative Versorgung. Aufgrund fehlender Beweglichkeit der Rückfußgelenke (med. fixiertes Pes planovalgus et abductus) bestand die Indikation zur Korrektur der Fußstellung und Versteifung des Rückfußes (Triple tarsale Arthrodese).

Zur vollständigen Korrektur musste auch die Wadenmuskulatur verlängert werden. Es erfolgte eine aponeurotische Achillessehnenverlängerung nach Strayer. Rückfußgelenke (das untere Sprunggelenk und das Chopart`sche Gelenk) wurden ausgeräumt und in korrekter Stellung mit Platten und Schrauben fixiert.

Man sieht die Aufrichtung des Fußgewölbes
Narbe an der Wadeninnenseite nach Achillessehnenverlängerung
Narbe an der Fußinnenseite
Narbe an der Fußaußenseite

Ergebnisse nach Tripel tarsaler Arthrodese

Nach 6 Wochen Entlastung zeigt die Röntgen-Aufnahme eine beginnende knöcherne Konsolidierung. Die Patientin konnte wieder belasten. Nach drei Monaten lief sie wieder in normalen Schuhen unter Vollbelastung ohne Hilfsmittel. Nach 4 Monaten konnte sie zur Arbeit zurückkehren.