Im fortgeschrittenem Stadium der Pes planovalgus-Fehlstellung verliert das Subtalargelenk seine Beweglichkeit. Dies entsteht durch Verkürzung der Gelenkkapsel und der Sehnen sowie durch Arthrose. Der Fuß ist nun in der Fehlstellung steif. In einem solchen Stadium erfolgt die operative Korrektur durch eine doppel-oder triple-tarsale Arthrodese.

Praktisch werden die Rückfußgelenke (Talonavicular-, Talocalcanear- und ggf. Calcaneocuboidal-Gelenk) in korrekter Stellung versteift. Um die Stellungskorrektur erreichen zu können, werden die Bänder und der Gelenkkapsel durchtrennt. Dann wird der Restknorpel sowie die oberste Schicht der Gelenkflächen entfernt. Die Gelenke werden in korrekter Stellung gehalten und unter Kompression fixiert. 

Talonavicular-Arthrodese

Die Operation wird i.d.R. in Vollnarkose durchgeführt. Der Patient liegt auf dem Rücken auf dem Operationstisch mit der Ferse über der Tischkante. Für eine bessere Sicht während der Operation wird eine sog. Blutleere angelegt.

Das TN-Gelenk erreicht man durch einen 3 cm langen Schnitt innenseitig am Mittelfuß. Die Gelenkkapsel und die restlichen Weichteile werden scharf am Knochen abgelöst und mit Haken beiseite gehalten.

Der Knorpel und die subchondrale Knochenlamelle werden nun mit einem Meißel entfernt. Um eine Verknöcherung zu ermöglichen, werden die Knochenflächen mit Bohrer und Meißel fragmentiert (sog. Mikrofrakturierung oder Dekortikation).

Die Korrektur der Stellung erfolgt erst wenn die anderen zwei Gelenke in gleicher Weise vorbereitet wurden.

Abb.1: 4 cm lange Inzision direkt über dem TNG.
Abb.2: Nach Ablösung der Weichteile wird das TNG dargestellt.
Abb.3: Entknorpeln mit dem Meißel.
Abb.4: Mit einem Hintermann-Spreizer wird das Gelenk erweitert.
Abb.5: Eröffnung der subchondralen Knochenlamelle mit einem Bohrer

USG- und CC-Arthrodese

Das Talocalcanear- /das untere Sprunggelenk (USG) und das Calcaneocuboidal-Gelenk (CCG) werden durch einen 5 cm langen Schnitt außenseitig am Mittelfuß erreicht. Die Weichteile werden vom Knochen abgelöst und hintereinander werden das CCG und das USG mit einem Spreizer erweitert.

Wie beim TNG werden die Gelenkflächen vorbereitet. Die Versteifung kann nur heilen, wenn die ehemaligen Gelenkflächen aus gut durchbluteten spongiösen Knochen bestehen.

Abb.6: 4 cm lange Inzision direkt über dem vorderen Anteil des Fersenbeins.
Abb.7: Nach Ablösung der Weichteile wird das CCG dargestellt.
Abb.8: Ein Rongeur erleichtert die Vorbereitung des CCG..
Abb.9: Mittels eines Bohrers wird die subchondrale Lamelle eröffnet.
Abb.10: Mit einem Spreizer wird das USG erweitert.
Abb.11: Mit dem Meißel wird der Knorpel aus dem USG abgelöst.
Abb.12: Ein Rongeur wird verwendet, um die Fragmente aus dem engen USG auszuräumen.
Abb.13: Nach Korrektur der Stellung wird das TNG mit Drähten temporär fixiert.
Abb.14: Das CCG wird mit einer Zange komprimiert.

Die Korrektur und Fixierung

Die Rückfuß-Knochen werden in korrekte Stellung gebracht und mit Schrauben und Klammern unter Kompression fixiert.

Für das USG werden zwei durch die Ferse eingebrachte dicke Doppelgewindeschrauben verwendet. Das CCG wird mit speziellen Kompressionsklammern und das KNG mit dünnen Schrauben versteift.

Abb.15: Temporäre fixierung TNG und CCG mit Drähten.
Abb.16: Temporäre Fixierung USG mit Draht.
Abb.17: Die Drähte am USG werden durch 7,0 mm Kompressionsschrauben ersetzt.
Abb.18: Eine Aufnahme von vorne nach hinten wird benötigt, um die Schraubenlage im Knochen zu bestätigen.
Abb.19: Die Fixierung wird mit 2 Schrauben am TNG und eine Platte am CCG vervollständigt.
Abb.20: Von vorne kann man ebenfalls die Korrekte Implantatlage bestätigt werden.

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